Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Seminar für Volkskunde), Veranstaltung: Sozialer und kultureller Wandel im 19. und 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, die Entwicklung der Tischsitten, wie in Norbert Elias' Buch [...]1 dargestellt, nachzuvollziehen. Durch das 'Vorrücken der Peinlichkeitsschwelle' ergeben sich nach Elias 'ganz allgemeine neue gesellschaftliche Verhaltensnormen', die nach Ulrich Tolksdorf in Bezug auf die Tischsitten drei Phasen im 'Prozeß der Zivilisation' erkennen lassen: 2 - Das Mittelalter, in dem weitgehend ohne Regeln und mit bloßen Händen gegessen wurde, - eine zweite Phase zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert, in der sich ein umfassender Verhaltenskodex ausformte, - schließlich eine dritte Phase im 19. und 20. Jahrhundert, in der der erreichte Standard nur unwesentlich verändert wurde. Der Darstellung der Entwicklung des Verhaltens bei Tisch soll ein Abriß der Tischsitten der Antike vorausgehen, die uns allerdings nicht wie in späterer Zeit in Form von Benimmregeln überliefert sind, sondern nur anhand literarischer Denkmäler rekonstruiert werden können. Exemplarisch soll das dem Dichter Petronius zugeschriebene Satyricon, ein 'Spiegel zeitgenössischer, literarischer und sozialer Ereignisse neronianischer Zeit',3 hinsichtlich der dargestellten Tischsitten abgehandelt werden. Danach zeichnet der größere Teil der vorliegenden Arbeit anhand der bei Elias aufge - führten Quellen die Entwicklung der Tischsitten nach. Der Dreiteilung nach Ulrich Tolksdorf in Mittelalter, 16.-18. Jahrhundert und 19.-20. Jahrhundert folgend, soll dann zunächst der mittelalterliche Verhaltensstandard, Ausgangspunkt in Elias' Arbeit, dargelegt werden. Nach der Schilderung der Änderungen des menschlichen Verhaltens, die in der Renaissance vonstatten gehen und im 18. Jahrhundert zunächst zur Ruhe kommen, folgt eine kurze Darstellung der letzten Phase. Den Zustand der gegenwärtigen Tischsitten eingehender zu beschreiben, deren Verfall von einzelnen Autoren konstatiert wird, ist aus Gründen der Knappheit der Arbeit nicht geboten. Den Schluß der Arbeit bildet die Präsentation der gewonnenen Ergebnisse und Thesen. 1 Norbert Elias, Über den Prozeß der Zivilisation. Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen, Bd. 1, Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes, Basel 11939, verwendete Ausgabe: Frankfurt am Main 221998, im folgenden abgekürzt als: Elias 1998 2 Tolksdorf 1994, S. 240 3 Rudolf Hanslik, Art. Petronius, in: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike, München 1979, Sp. 673 f.
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