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Konzeption und Erfassung von Armut.

Vergleich des Lebenslage-Ansatzes mit »Sens Capability«-Ansatz.

AutorOrtrud Leßmann
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheVolkswirtschaftliche Schriften 552
Seitenanzahl359 Seiten
ISBN9783428522262
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,90 EUR
Armut wird meist anhand des Einkommens gemessen. Diese Praxis wird seit längerem kritisiert. Zum einen besteht die Forderung nach einem multidimensionalen Konzept von Armut und zum anderen die nach einem ethischen Fundament. Der Lebenslage-Ansatz und der Capability-Ansatz versuchen beides zu leisten, indem sie Armut multidimensional konzipieren und als eingeschränkte Handlungsfreiheit verstehen. Die Ähnlichkeit der Ansätze scheint offensichtlich, doch eine Untersuchung darüber, wie weit die Ähnlichkeit geht, liegt erstmals mit dieser Arbeit vor. Da beide Ansätze in der (inter)nationalen Armutsberichterstattung eingesetzt werden, liegt besonderes Augenmerk darauf, welche Konzepte sie für die Erfassung von Armut entwickeln. Eine Einführung in die gängige Theorie zur Erfassung von Armut bildet die Grundlage der Studie. Im Hauptteil werden die zu vergleichenden Ansätze je für sich dargestellt: Der Lebenslage-Ansatz geht auf Otto Neurath zurück, Kurt Grelling hat ihn aufgenommen und neu interpretiert. Gerhard Weisser hat ihn als sozialpolitischen Ansatz bekannt gemacht. Erstmals wird mit dieser Arbeit der Einfluss von Grelling nachgezeichnet. Der Capability-Ansatz wurde von Amartya Sen entwickelt. Martha Nussbaum gilt als zweite wichtige Vertreterin des Ansatzes, weicht aber in einigen Punkten von Sens Version ab. Der Vergleich beider Ansätze bestätigt die behauptete Ähnlichkeit zwischen ihnen und offenbart zugleich Differenzen auch innerhalb der Ansätze. Die Autorin zeigt, dass der deutsche Lebenslage-Ansatz dem international diskutierten Capability-Ansatz verwandt ist, und vertieft das Verständnis beider.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Listen13
1. Einleitung14
2. Armutsmessung: eine Einführung22
2.1 Absolute versus relative Auffassung von Armut24
2.2 Methoden zur Festsetzung der Armutsgrenze27
2.3 Armutsmaße32
2.3.1 Die klassischen Armutsmaße und ihre Kritik32
2.3.2 Axiomatik der modernen Armutsmaße33
2.3.3 Drei exemplarische Armutsmaße38
2.4 Armutsordnungen42
2.4.1 Armutsordnungen: Variation der Armutsgrenze43
2.4.2 Armutsordnungen: zusätzlich Variation der Armutsmaße48
2.5 Ansätze zur multidimensionalen Armutsmessung50
2.5.1 Äquivalenzskalen51
2.5.2 Sequentielle Armutsdominanz52
2.5.3 Schematische Einteilung und Definition multidimensionaler Armutsmaße53
2.5.4 Zur Identifikation der Armen im multidimensionalen Fall56
2.5.5 Multidimensionale Axiomatik und Armutsordnungen58
3. Der Lebenslage-Ansatz61
3.1 Der Lebenslage-Ansatz nach Neurath63
3.1.1 Motivation und Kontext63
3.1.2 Zentrale Begriffe und Struktur des Ansatzes66
3.1.3 Diskussion77
3.1.4 Aussagen zu Armut79
3.1.5 Operationalisierung82
3.2 Exkurs: Die Beiträge Nelsons und Grellings86
3.2.1 Die Theorie des wahren Interesses von Nelson87
3.2.2 Der Lebenslage-Ansatz nach Grelling91
3.3 Der Lebenslage-Ansatz nach Weisser94
3.3.1 Motivation und Kontext94
3.3.2 Zentrale Begriffe und Struktur des Ansatzes95
3.3.3 Diskussion100
3.3.4 Aussagen zu Armut110
3.3.5 Operationalisierung112
3.4 Zusammenfassung: Zwei Lebenslage-Ansätze124
4. Der Ansatz von Sen127
4.1 Motivation und Kontext127
4.1.1 Das Wissenschaftsbild Sens128
4.1.2 Kritik an vorhandenen Theorien als Ausgangspunkt129
4.1.3 Zusammenfassung137
4.2 Zentrale Begriffe und Struktur des Ansatzes138
4.2.1 Verwirklichungsmöglichkeiten und Funktionen138
4.2.2 Formale Darstellung139
4.2.3 Basis für interpersonelle Vergleiche140
4.2.4 Freiheit im Ansatz der Verwirklichungsmöglichkeiten143
Exkurs: Sens Begriff von Freiheit144
4.3 Diskussion146
4.3.1 Freiheit und Wohlergehen147
4.3.2 Freiheit und Menschenbild151
4.3.3 Nussbaums Fähigkeiten-Ansatz156
4.3.4 Gegenüberstellung der Ansätze von Sen und Nussbaum159
4.3.5 Zusammenfassende Einschätzung166
4.4 Aussagen zu Armut167
4.4.1 Absolute oder relative Armut?167
4.4.2 Dualismus im Ansatz der Verwirklichungsmöglichkeiten169
4.4.3 Liste minimaler Funktionen174
4.4.4 Zur wechselseitigen Beziehung zwischen Einkommen und Verwirklichungsmöglichkeiten176
4.5 Operationalisierung des Ansatzes177
4.5.1 Auswahl der Dimensionen178
4.5.2 Mögliche Datenquellen187
4.5.3 Vorgehen beim Vergleich190
4.5.4 Methoden195
5. Vergleich der Ansätze205
5.1 Der theoretische Kontext der Ansätze im Vergleich206
5.1.1 Die Lebenslage-Ansätze im Kontext207
5.1.1.1 Der selbstgewählte Kontext207
5.1.1.2 Rezeption211
5.1.2 Sen im Kontext219
5.1.2.1 Der selbstgewählte Kontext219
5.1.2.2 Rezeption223
5.1.3 Zusammenfassender Vergleich des Kontexts227
5.2 Struktur und zentrale Begriffe im Vergleich230
5.2.1 Parallelen in der Struktur231
5.2.2 Zentrale Begriffe240
5.2.3 Zusammenfassender Vergleich von Struktur und Begrifflichkeit der Ansätze257
5.3 Konzeption von Armut267
5.3.1 Absolute und relative Armut268
5.3.2 Dualismus in beiden Ansätzen271
5.3.3 Armut als „Erfüllungslücke“?274
5.3.4 Zusammenfassung276
5.4 Allgemeine Probleme der Operationalisierung277
5.4.1 Auswahl der Dimensionen278
5.4.2 Zur Rolle von Indikatoren288
5.4.3 Zur Auswahlmenge295
5.4.4 Zusammenfassung302
5.5 Armutsmessung304
5.5.1 Dimensionen für die Armutsmessung304
5.5.2 Struktur der Ansätze und Armutsmessung308
5.5.3 Zusammenfassung314
6. Ergebnisse und Perspektiven316
6.1 Ergebnisse des Vergleichs316
6.2 Ausblick324
Literaturverzeichnis329
Personen- und Sachregister355

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