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Zwischen Krieg, Liebe und Ehe

Studien zur Konstruktion von Geschlecht und Liebe in den Libretti der Hamburger Gänsemarkt-Oper (1687-1738)

AutorBirgit Kiupel
VerlagCentaurus Verlag & Media
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl683 Seiten
ISBN9783862262724
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR
Kultur- und Alltagsgeschichte Hamburgs zur Zeit der Frühaufklärung sind bisher nur wenig erforscht. Diesen unbefriedigenden Forschungsstand beklagt Birgit Kiupel in ihren Studien zu den Libretti der Hamburger Gänsemarkt-Oper immer wieder, wenn sie nach Bezügen zwischen den Operntexten, den personalen Konstellationen, die auf der Bühne inszeniert werden, und der Lebenswirklichkeit in den verschiedenen Ständen, von Männern und Frauen in Hamburg um 1700 fragt. Gleichzeitig aber leistet gerade sie selbst mit ihren schöpferischen Fragen nach zeitgenössischen Realitätsaspekten in den Opern einen außerordentlich eindrucksvollen Beitrag, um diese Forschungslücken zu füllen. Das Quellenmaterial, das die Autorin über die Libretti hinaus auswertet, ist beeindruckend breit und vielfältig. Untersuchungsgegenstand sind über dreihundert, durch glückliche Zufälle überlieferte Textbücher der Gänsemarkt-Oper: große Opern, aber auch Schwänke und Intermezzi als Pausenvergnügen des damaligen Publikums. Die Musik ist zu den meisten Libretti nicht überliefert.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Half-Title2
Title4
Copyright5
Contents7
Einleitung13
I. Teil A Krieg, Gewalt und Frieden: Realitäten45
1. Realitäten in Hamburg45
1.1. Kriege nicht nur vor den Stadttoren45
1.1.1. Exkurs: Zum Begriff Gewalt aus Gender-Perspektive48
1.2. Konflikte innerhalb der Stadtmauern49
1.2.1. Alltägliche Gewalt51
1.3. Bürgerwehr und Bürgermilitär54
1.3.1. Die Bürgerwehr als Kulturträger: Mars tanzt mit Venus57
1.4. Soldaten und Söldner59
1.5. Mann gegen Mann: Duelle61
2. Der Krieg als Schule der Männlichkeiten und Weiblichkeiten66
2.1. Der adlige Mann: kriegerisch und Frieden bringend66
2.1.1. Ideale Männerbilder: z.B. Herkules und Mars67
2.1.2. Der Hof als Zivilisierungsfaktor für adlige Krieger?69
2.2. Frauen, Waffen, Gewalt und Krieg: eine Frage des Standes70
2.2.1. Wehrhafte Heldinnen70
2.2.2. Adlige Frauen: begeisterte Jägerinnen74
2.2.3. Herrscherinnen und Regentinnen mit militärischenFührungsaufgaben78
2.3. Frauen aus bürgerlichen und unteren Schichten: Waffen im Haus und auf dem Schlachtfeld79
2.3.1. Die Feder: eine wirksamere Waffe?83
3. Frauen im Krieg84
3.1. Frauen von Stand im Kriegslager und auf dem Schlachtfeld84
3.2. Am Hof auf den Helden wartend: die adlige Frau86
3.3. Frauen aus den unteren und bürgerlichen Schichten87
I. Teil B Krieg, Gewalt und Frieden: die Libretti89
4. Inszenierungen bei Hofe und auf der Opernbühne89
4.1. Das Geschlecht des Krieges und des Friedens89
4.2. Der adlige Säugling als angehender Kriegsheld und die Pflichten der Mutter99
4.3. Der vorbildliche adlige Held auf dem Schlachtfeld und in der Liebe107
4.4. Der bedrohte Frieden in den Schäferspielen110
5. Feldherrenvielfalt und Soldatenleben in den Libretti112
5.1. Der Wüstling112
5.2. Der an «Liebesdingen» Desinteressierte113
5.3. Der tapfere Militär, aber übergriffige Galan113
5.4. Der friedliebende und fromme Held114
5.5. Der verheiratete Feldherr116
5.6. Der hochrangige Militär ohne Familienanschluss116
5.7. Aspekte des Soldatenlebens: Prächtige Kleidung, Rituale, Liebesgaben117
5.8. Die niederen Ränge: mehr Wein als Weib und Waffen?118
5.9. Der Krieg als Erwerbsquelle für Männer der unteren Schichten120
6. Weibliche Bühnenfiguren im Theater des Krieges123
6.1. Regentinnen und Heerführerinnen123
6.2. Adlige Frauen auf der Jagd127
6.3. Frauen als «Kriegsbeute» ? sexuelle Gewalt während des Krieges129
6.3.1. Frauen im Schlafzimmer und im Serail, der Gewalt und Schaulust preisgegeben133
6.4. Weibliche Todesopfer136
6.5. Der Krieg als Erwerbsquelle für die Frau138
7. Das Duell: Mann gegen Mann138
7.1. Ein verbotener Männlichkeitsbeweis138
7.2. Das Duell in der Kritik141
8. Das Duell der Geschlechter144
8.1. Kämpfende Frauen146
8.2. Tragische Zweikämpfe150
8.3. Amazonen kämpfen gegen Männer153
8.4. Frauen in zivil, die mit Waffen gegen Männer vorgehen158
8.5. Zauberische Kämpferinnen162
8.6. Frau kämpft gegen Frau163
8.7. Komödiantische Kämpfe der Geschlechter164
9. Frauen an der Heimatfront167
9.1. Das Warten der Frauen167
9.2. Die eifersüchtigen Kriegsheimkehrer170
9.3. Krieg gegen die Liebe und die Frau171
9.4. Friedensschluss durch die Ehe: der Hausfrieden oder die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln172
Zwischen-Halt: Doing gender in the opera175
II. Teil179
1. Liebe, Ehe und die Konstruktion von Geschlecht. Was ist Liebe?179
1.1. Legitime Liebe nur in der Ehe183
1.2. Die Ehe: Ordnung der Geschlechter und der Gefühle184
1.3. Heiratsverordnungen185
1.4. Eheanbahnungen in Adel und Bürgertum: zwischen Arrangement und «freiem Willen»191
1.5. Die zwangsverheiratete Braut195
1.5.1. Eheanbahnung im höheren Adel197
1.5.2. Eheanbahnung im niederen Adel: ein Negativbeispiel200
1.5.3. Die Oper Bretislaus (1725)212
1.5.4. Widerstandsformen von Bräuten gegen ihre Verheiratung in der Oper218
1.6. Der zwangsverheiratete Bräutigam in der Oper219
1.6.1. Die Oper Miriways (1728)220
2. Innenansichten von Ehen224
2.1. Das Ideal einer glücklichen Ehe trotz aller Zwänge224
2.2. Hochzeitsfeiern: Oper privat226
2.3. Bürgerliche Männer über ihre Ehen229
2.4. Die Ehe: Ordnung der Geschlechter unter das Primat des Mannes232
2.4.1. «Double standard»: zur Polarisierung der Geschlechter237
2.4.2. Das umstrittene männliche Primat244
2.5. Konflikte und Gewalt in der Ehe247
2.5.1. Unglückliche Ehen247
2.5.2. Gewalt in der Ehe: Züchtigungsrecht und «Hauskreuz»250
2.5.3. Satirische Ehebilder in der Literatur255
2.6. Die Scheidung: ein selten legitimer Ausweg260
3. Eheanbahnung und Ehekrieg im Bürgertum und in den unteren Schichten. Intermezzi, komische Szenen und komische Opern263
3.1. Komik als Schlüssel zur Realität von Geschlechterverhältnissen in Hamburg?263
3.2. Intermezzi: komödiantische Kurzschriften über das Geschlechter-Gelächter265
3.3. Exkurs: Die Liebe und der Markt. Der Kampf um die Ware «wahre Liebe»266
3.4. Exkurs: Bella Italia269
3.5. Vespetta ? eine Wespe mit Herz und Verstand271
3.6. Serpina ? eine Schlange mit Biss278
3.7. Das häusliche Regiment der Frauen282
3.8. Exkurs: Wahrnehmungsmuster283
3.9. Der Mann als Dienstmädchen284
3.10. Alga ? die Sehnsucht einer alten Jungfer285
3.11. Lisetta ? «kapriziös», ein anderes Wort für «selbstbewusst»293
3.12. Rosetta ? der vergebliche Kampf um den süchtigen Ehemann306
3.13. Xanthippe ? die unglückliche Ehefrau eines Philosophen309
Zwischen-Halt: Ideale Liebe versus Alltagswelt311
4.Frauen in der Frühaufklärung in Hamburg. Zwischen Kunst, Bildung und Haushalt314
4.1. Ausläufer der «Querelle des Femmes» in Hamburg314
4.2. Die Gänsemarkt-Oper und ihr Umfeld: eine Universität auch für Frauen?319
4.3. Die gebildete und tugendhafte Frau in der Oper322
5.Liebe ohne Ehe324
5.1. «Unzucht» und ihre Spiegelung in satirischer Literatur324
5.2. Das Begehren der Frauen326
5.3. Der Kampf um die sexuelle Erfüllung330
5.4. Vermeintliches Paradies der «Liebe»: der Hof332
5.5. Das Bürger-Palais334
5.6. Die Galanterie336
5.7. Prostitution in Hamburg: zur Rechtslage345
5.7.1. Prostitution auf der Opernbühne: sexuelle Dienstbarkeit der Dienstbotinnen348
5.7.2. Gehobene Prostitution im Zelt des Feldherrn350
5.8. Opernsängerinnen zwischen Realität und Imagination355
5.8.1. Opernsängerinnen im Spiegel zeitgenössischer Texte mit Hamburg-Kolorit358
5.9. «Unzucht» im Opernhaus: eine «Coffee=Schenckerin» unter Anklage364
5.10. Uneheliche Kinder: die rechtliche Lage366
5.10.1. Uneheliche Kinder von Fürsten auf der Bühne367
5.10.2. Uneheliche Kinder von Fürstinnen auf der Bühne369
5.10.3. Uneheliche Kinder aus bürgerlichen und Unterschichts-Familien auf der Bühne372
5.11. Kindestötungen375
6.Hexerei und Zauberei377
6.1. Hexerei und Zauberei in Hamburg377
6.2. Bühnenzauber im Zeichen der Geschlechterdifferenz379
III. Teil386
1. Der Krieg, die Liebe und die Suche nach dem Glück386
1.1. Liebe und Sexualität als kriegerischer Akt. Annäherungen und Verweigerungen386
2.Drei Gänsemarkt-Opernanalysen. Außergewöhnliche Männer und Frauen en détail393
2.1. Die drey Töchter Cecrops (1680)394
2.2. Der Hochmüthige Gestürtzte und wieder erhabene Croesus (1711)407
2.3. Circe (1734–1743)437
Epilog466
Anmerkungen478
Quellen- und Literaturverzeichnis638
Dank für Rat und Tat683

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