Sie sind hier
E-Book

Kursleitermanual Rückentraining - Sanft und effektiv

AutorMichael Tiemann, Walter Brehm, Wolfgang Buskies
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2004
Seitenanzahl184 Seiten
ISBN9783840329623
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Das Manual 'Rückentraining - Sanft und effektiv' stellt ein praxiserprobtes Kursprogramm zur Vorbeugung und Bewältigung von Rückenproblemen vor. Das Basisprogramm besteht aus 10 Einheiten, die jeweils in 7 Sequenzen strukturiert sind: Einstieg, Einstimmung, Rückengerechtes Verhaltenstraining, Funktionelle Gymnastik, Entspannung, Erfahrungsaustausch/ Gespräch, Information. Die Inhalte sowie wichtige methodische Hinweise sind für jede Kurseinheit ausführlich beschrieben. Arbeitsblätter sowie Teilnehmerinformationen sind beigefügt. Rund 100 besonders effektive Dehn- und Kräftigungsübungen werden vorgestellt. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen die Übungen, so dass diese für jedermann leicht nachvollziehbar sind. Mit diesem Programm wirken Sie nicht nur erfolgreich ihren Rückenbeschwerden entgegen, auch Ihr allgemeinen Gesundheitszustand wird gestärkt.

Dr. Michael Tiemann ist Sportreferent bei der AOK-Westfalen-Lippe, Beauftragter für Gesundheitssport beim DTB und befasst sich seit langem wissenschaftlich mit unterschiedlichen Themen des Gesundheitssports. Privatdozent Wolfgang Buskies ist Hochschullehrer an der Universität Bayreuth mit Schwerpunkt im Bereich 'Gesundheit und Fitness'.Prof. Dr. Walter Brehm ist Hochschullehrer an der Universität Bayreuth und Inhaber des Lehrstuhls für Sportwissenschaft II.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

PROGRAMMSEQUENZEN


4 Die sieben Programmsequenzen: Inhalte und methodische Hinweise


Zur Realisierung des in Kapitel 3 ausgeführten Zielspektrums umfasst jede Einheit folgende sieben Sequenzen:

  1. Einstieg
  2. Einstimmung
  3. Rückengerechtes Verhaltenstraining
  4. Funktionelles Training
  5. Entspannung
  6. Ausklang & Abschluss
  7. Information (integriert in 1–6)

Die Informationen werden immer mit praktischen Erfahrungen und konkretem Erleben verbunden und deshalb in den einzelnen Einheiten an unterschiedlichen Stellen eingebracht. Die einzelnen Programmsequenzen sind zwar von unterschiedlicher zeitlicher und intentionaler Bedeutung, sie treten jedoch grundsätzlich in jeder Kurseinheit auf.

4.1 Einstieg


Jede Übungsstunde beginnt mit dem Zusammenfinden im Sitzkreis. Dadurch sollen bei den Teilnehmern Gefühle von Gruppenzugehörigkeit und Gruppenzusammenhalt begünstigt werden. Dies wiederum besitzt positive Wirkungen auf das psychosoziale Wohlbefinden. Die Kursteilnehmer erhalten zunächst einen kurzen Überblick über den geplanten Ablauf der Einheit. Dabei haben die Teilnehmer die Möglichkeit, spezifische Erwartungen, Wünsche, Erfahrungen, Probleme und Fragen zu äußern. Die Kursleitung kann dabei u. a. feststellen, ob die Teilnehmer die Ziele und möglichen Effekte des Kurses realistisch einschätzen können. Ist dies nicht der Fall, sollten durch entsprechende Informationen vor allem übertrieben hohe Erwartungen behutsam modifiziert werden. Nur dadurch lässt sich vermeiden, dass sich falsche Vorstellungen bei den Teilnehmern verfestigen, die dann einen Ausstieg aus dem Kurs begünstigen. Dem Aufbau einer realistischen Erwartungshaltung kommt insbesondere zu Kursbeginn große Bedeutung zu.

Des Weiteren werden in der Einstiegssequenz die Erfahrungen mit den „Aufgaben der Woche“ – d. h. den Anregungen, die die Teilnehmer für das Heimtraining erhalten haben – ausgetauscht sowie der Ablauf der jeweiligen Kurseinheit vorgestellt.

4.2 Einstimmung


Das zentrale Ziel dieser Sequenz besteht darin, die Teilnehmer auf die Gruppe und die folgenden Bewegungsaufgaben einzustimmen. Dabei sollen insbesondere Spannungszustände, die sich während des (Arbeits-)Alltags aufgebaut haben, gelöst sowie ein erhöhter Wachheits- und Aufmerksamkeitsgrad erreicht werden. Darüber hinaus sollen sich die Kursteilnehmer besser kennen lernen (auch um Hemmschwellen abzubauen) und befähigt werden, miteinander zu trainieren und sich gegenseitig zu unterstützen (vgl. auch Kempf, 2000, S. 23–26).

Inhaltlich stehen in dieser Sequenz Variationen von Bewegungsgrundformen im Mittelpunkt – wie unterschiedliche Formen des Gehens, Laufens und Federns – sowie spielerische Übungsformen mit Partner und in der Gruppe. Dabei finden häufig auch Materialien (z. B. Zeitungen, Luftballons) und Kleingeräte wie Bälle und Gymnastikstäbe Verwendung. In einigen Kurseinheiten werden bereits in der Sequenz „Einstimmung“ rückengerechte Verhaltensweisen, wie z. B. das rückengerechte Aufheben eines Balls, auf spielerische Weise eingeübt. Einen zusammenfassenden Überblick über die jeweiligen Inhalte der Einstimmungssequenz gibt Tab. 1. Methodisch liegt der Schwerpunkt vorwiegend auf offenen Aufgabenstellungen, um den Teilnehmern genügend Raum für individuelles und kreatives Bewegen zu geben. Zur Förderung der Motivation und zur Verbesserung des aktuellen Wohlbefindens (Stimmung) wird in der Einstimmungssequenz grundsätzlich Musik eingesetzt.

Tab. 1: Inhalte zur Einstimmung im Basisprogramm

EinheitAktivitäten/Spiele
1Geh-/Laufvariationen zu Musik (z. B. sich groß und klein machen).
2Geh-/Laufvariationen mit Gymnastikbällen (z. B. einen Ball um den Bauch kreisen).
3Geh-/Laufvariationen mit Igelbällen (z. B. den Ball hochwerfen und auffangen).
4Partner- und Gruppenübungen (z. B. Atomspiel).
5Laufvariationen ohne und mit Partner (z. B. Schattenlaufen).
6Laufvariationen mit Zeitungen (z. B. mit einer Zeitung über dem Kopf laufen).
7Übungsvariationen mit Gymnastikstäben (z. B. Balanceübungen mit einem Stab).
8Gruppenübung „Den Tag rückengerecht beginnen“.
9Aufwärmen im Kreis mit rückengerechten Elementen (z. B. aus der Aerobic).
10Laufvariationen und kleine Spiele mit Luftballons (z. B. einen Luftballon in der Luft halten).

4.3 Rückengerechtes Verhaltenstraining


In dieser Sequenz stehen im Basisprogramm von „Rückentraining – sanft und effektiv“ (Kurseinheiten 1–10) das Erlernen und Einüben sowie die Automatisation eines rückengerechten Bewegungsverhaltens im Vordergrund. Dabei wird eine gezielte Haltungs- und Koordinationsschulung verknüpft mit der Vermittlung und der Einübung von rückengerechten Alltagsverhaltensweisen (z. B. richtiges Sitzen, Hinlegen und Aufstehen, Heben und Tragen). Wichtig dabei ist die Verbindung von „Erfahrung“ und „Wissen“ (als Handlungs- und als Effektwissen). In der längerfristigen zeitlichen Perspektive tritt an die Stelle dieser Sequenz die Sequenz „Ausdauer“.

Tab. 2: Inhalte des Verhaltenstrainings im Basisprogramm

EinheitThemen/InhalteArbeitsblatt
1Rückengerechtes Sitzen1, 2, 3
2Rückengerechtes Heben und Tragen8
3Rückengerechtes Hinlegen und Aufstehen9, 10
4Rückengerechtes Verhalten am Arbeitsplatz/zu Hause3, 8
5Rückengerechtes Sporttreiben13
6Rückengerechtes Alltagsverhalten8, 14
7Rückengerechtes Heben und Tragen (Wiederholung)8
8Rückengerechtes Alltagsverhalten (Fortsetzung)8, 14
9Rückengerechtes Alltagsverhalten (Fortsetzung)14
10Rückengerechte Bewegungsaktivitäten nach dem Kurs16

Einen Überblick über die einzelnen Inhalte der Sequenz „rückengerechtes Verhaltenstraining“ gibt Tab. 2. Darin sind auch die Arbeitsblätter aufgeführt, die von der Kursleitung bei der Vermittlung der jeweiligen Verhaltensweisen eingesetzt werden können. Zur praktischen Umsetzung der entsprechenden Inhalte erfolgt häufig der Einsatz des Imitationslernens, d. h., die Kursteilnehmer imitieren Verhaltensweisen, die ihnen der Kursleiter vormacht oder mittels entsprechender Medien (z. B. der Arbeitsblätter) demonstriert. Zum Erlernen und Einüben der jeweiligen Verhaltensweisen und um deren Transfer in den Alltag zu erleichtern, werden in der Regel typische Alltagssituationen simuliert und in spielerische Übungsformen eingebunden. Dabei sollte das Vormachen – Nachmachen im Sinne des Stimulierens einer positiven Stimmung in einer eher lockeren Atmosphäre stattfinden.

Weitergehend bekommen die Teilnehmer den Impuls, ihr eigenes Verhalten ebenso wie das ihrer Mitmenschen zu beobachten. Eine solche Selbst- und Fremdbeobachtung – insbesondere auch außerhalb des Kurses – unterstützt den bewussten Umgang mit rückenbelastenden Situationen und die Integration rückengerechten Verhaltens in den Alltag wirksam.

4.4 Funktionelles Training


Zur problemzentrierten Stärkung zentraler physischer Ressourcen dient die – zeitlich längste – Sequenz „funktionelles Training“. Im Rahmen dieser Sequenz stehen ausgewählte Kräftigungs-, Dehn- und Koordinationsübungen im Vordergrund – verbunden mit möglichst vielfältiger Lokkerung. Darüber hinaus werden die Wirbelsäule und andere „unbeweglich“ gewordene Körperpartien behutsam mobilisiert und verkrampfte Muskelgruppen entspannt. Weitergehend soll das Wissen der Teilnehmer erweitert und ihr Körperkonzept entwickelt werden. In diese Sequenz sind immer wieder auch Ganzkörperübungen eingestreut, die neben physischen auch emotionale Wirkungen auslösen und zu einem positiven Gruppenklima beitragen.

Tab. 3 gibt einen Überblick über die im Basisprogramm durchgeführten Übungen zur Verbesserung der Kraftfähigkeiten. Diese umfassen Einzel- und Partnerübungen (ohne und mit Handgeräten) in verschiedenen Ausführungspositionen (im Stand, im Sitz, in der Bankstellung, in Bauch-, Rücken- und Seitlage). Diese sowie alternativ bzw. ergänzend einsetzbare Kräftigungsübungen für alle wichtigen Muskelgruppen sind in Kap. 6.1 detailliert beschrieben und bildlich dargestellt.

Tab. 3: Kräftigungsübungen im Basisprogramm

MuskelgruppeÜbungEinheit
Bauchmuskulatur
Gerader Crunch
Gerader Crunch mit Ball
Gerader Crunch mit Igelball
Gerader Crunch mit Achterkreisen
Gerader Crunch mit Stab
Twisted Crunch mit Ball
Crunch mit Partner und Ball
1, 6,...
Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Sport - Sporttheorie - Sportpsychologie

Sportwetten strategisch gewinnen

E-Book Sportwetten strategisch gewinnen
Ideal für Wetten auf Fussball, Tennis, Baseball, Basketball, Boxen, Golf, Formel 1, Spezialwetten & Co. Format: PDF

Allein durch Sportwissen kann man mit Sportwetten wohl kaum hohe Gewinne erzielen. Wer einige Regeln beachtet, kann jedoch gerade von den vielen ereignisreichen Überraschungen profitieren. Einen…

Hennings kleines rotes Sportwetten Systembuch

E-Book Hennings kleines rotes Sportwetten Systembuch
Mit Sportwetten systematisch Geld verdienen (Band 1) Format: PDF

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Sportwetten sind heute beliebter denn je. Das Angebot geht längst über Großereignisse, wie die Fußball-WM hinaus. Schließlich kann man neben den klassischen…

Hennings' Online Poker Guide

E-Book Hennings' Online Poker Guide
Texas Hold'em erfolgreich im Internet spielen Format: PDF

Vor etwa 150 Jahren pokerten die Amerikaner noch auf alten Flussschiffen oder in verrauchten Saloons. Heute dagegen bietet sich das Internet als ideale Plattform für Poker an. In den letzten Jahren…

Von 100 auf 90 (Golfratgeber)

E-Book Von 100 auf 90 (Golfratgeber)
Format: PDF

Lieber Golffreund! Mein Name ist John J. Roethling. Ich leite die „GOLFeinfachMARBELLA" Golfschule, die erste deutsche Konzept Golfschule (im Sommer in Deutschland, in den Wintermonaten in…

Nordic Blading

E-Book Nordic Blading
Inlineskaten mit Speed Format: PDF

Speed und Fun garantiertFür Nordic Blading benötigt man nur ganz normale Roller Blades und Langlaufstöcke und schon kann man richtig Gas geben. Adrenalinstöße und Action werden garantiert. Das Motto…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

Burgen und Schlösser

Burgen und Schlösser

aktuelle Berichte zum Thema Burgen, Schlösser, Wehrbauten, Forschungsergebnisse zur Bau- und Kunstgeschichte, Denkmalpflege und Denkmalschutz Seit ihrer Gründung 1899 gibt die Deutsche ...

Courier

Courier

The Bayer CropScience Magazine for Modern AgriculturePflanzenschutzmagazin für den Landwirt, landwirtschaftlichen Berater, Händler und generell am Thema Interessierten, mit umfassender ...

küche + raum

küche + raum

Internationale Fachzeitschrift für Küchenforschung und Küchenplanung. Mit Fachinformationen für Küchenfachhändler, -spezialisten und -planer in Küchenstudios, Möbelfachgeschäften und den ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...

building & automation

building & automation

Das Fachmagazin building & automation bietet dem Elektrohandwerker und Elektroplaner eine umfassende Übersicht über alle Produktneuheiten aus der Gebäudeautomation, der Installationstechnik, dem ...

Evangelische Theologie

Evangelische Theologie

Über »Evangelische Theologie« In interdisziplinären Themenheften gibt die Evangelische Theologie entscheidende Impulse, die komplexe Einheit der Theologie wahrzunehmen. Neben den Themenheften ...