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La Bruyère, die höfische Gesellschaft und die Neudefinition eines alten Ideals

Historische Untersuchung zur Moralistik im Zeitalter Ludwigs XIV.

AutorLars Rahn
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl27 Seiten
ISBN9783640531691
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Grundzüge europäischer Moralistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean de La Bruyère gilt, wie La Rochefoucauld als einer der berühmtesten Vertreter der der französischen Moralistik des 17. Jahrhundert. Seine Maximen, Reflexionen und literarischen Porträts sind das Ergebnis genauer Beobachtungen seines Umfelds und beziehen sich dabei auf geistige, wie auch gesellschaftliche Gebiete des Lebens. Die Kunstform, welche dieser Moralisten verwendete, ist dabei sehr vielseitig, Sie zeichnet sich durch knappe Äußerungen, durch Maximen aus, wie sie schon La Rochefoucauld verwendete und die nur das Notwendigste mitteilen. Der Leser soll animiert werden, sich mit diesen 'Orakelsprüchen' auseinander zusetzen und angehalten sein sich selbst bzw. seine Mitmenschen zu prüfen. Daneben finden sich die Porträts, welche die Gesellschaft überspitzt und auf ironische Art und Weise widerspiegeln. Die pädagogische Aufgabe der 'Charaktere' La Bruyère's ist es, dabei dem Menschen eine Hilfestellung zu geben, um sich in der Welt, die mehr und mehr aus dem Schein am Hofe und seiner Kopie in der Stadt, besteht, zurechtzufinden. Diese Erziehung ist jedoch nicht offensichtlich oder direkt, sondern sie wird dem Leser angeboten, ihm selbst überlassen. Jean de La Bruyère schreibt in der Einleitung seines Werkes die 'Charactères' an das Publikum: '[...] wenn es einige der hier dargestellten Mängel an sich erkennt, [kann es] sich danach verbessern. Das ist der einzige Zweck, den das ist der einzige Zweck, den man vor Augen haben soll, dies auch der Erfolg, auf den man sich aber weniger verlassen darf.' Der Autor La Bruyère hat in seinem Buch, wie der Vater der Charaktere Theophrast, den Menschen in der Gesellschaft dargestellt und dies mit seinen besonderen, jedoch meist negativen Eigenschaften. Die Sitten am Hofe Ludwigs XIV. sind eben nicht das, worauf der Mensch nach Meinung des Autors hinarbeiten sollte, vielmehr soll er diese falschen Sitten erkennen können und sie selbst vermeiden. Zu diesem Zweck stellt La Bruyère elegante und satirische Weise die Verfehlungen seiner Zeit da. Anders als La Rochefoucauld konzentriert er sich nicht auf die Leidenschaft, welche er aber als Ausgangspunkt der Verfehlungen nimmt. Der Moralist fokussiert vielmehr die Formen, in welchen die Leidenschaften jener Zeit auftreten und versucht diese für alle Sichtbar zu machen. Das der Höfling von Versailles dafür das Beispiel ist, hat La Bruyère erkannt und bewusst genutzt.

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