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E-Book

Leben in der Liebe des Vaters

Eine Entdeckungsreise zum Vaterherzen Gottes

AutorManfred Lanz
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2010
ReiheEdition Aufatmen 
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783417219791
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
'Wir haben die Vaterliebe Gottes noch nicht wirklich verstanden und aufgenommen. Sonst würden wir nicht so leben, wie wir leben. Und sonst würde uns dieses Buch nicht so überraschen.' - Albert Frey Dieses Buch fordert heraus, Gott als Vater ganz persönlich kennenzulernen und sich von seiner Liebe erfüllen zu lassen. Viele Christen können zwar theoretisch über die Liebe Gottes sprechen, haben aber in ihrem Herzen noch nicht erkannt, was es wirklich heißt, ein geliebtes Kind zu sein. Vielmehr plagen sie sich ab, sind frustriert und haben letztlich ein schiefes Bild von Gott - wie der ältere Bruder im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Pastor Manfred Lanz musste selbst durch eine schwere Lebenskrise gehen, um dies zu erkennen. Einfühlsam, sehr klar und eingängig legt er die Bibel aus und lässt den Leser an seinen persönlichen Erlebnissen und Erkenntnissen teilhaben. So nimmt er ihn mit auf eine Entdeckungsreise, die ihn direkt zum Vaterherzen Gottes führt. Dieses Buch erschien zuvor bei der Leuchter Edition.

Manfred Lanz (Jg. 1954) ist Lehrer und Pastor. Er war viele Jahre als Gemeindepastor und darüber hinaus übergemeindlich tätig. Seit mehreren Jahren berät und begleitet er Leiter und hält Seminare zur Vertiefung geistlichen Lebens. Manfred hat aus erster Ehe drei erwachsene Kinder. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er erneut und lebt jetzt mit seiner Frau Antje in der Nähe von Hannover.

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Leseprobe

Kapitel 2

Zeige uns den Vater!

Drei Jahre waren die Jünger mit Jesus zusammen. Immer auf Tuchfühlung. Hautnah erlebten sie seine Zeichen und Wunder. Die Worte Jesu hörten sie mit ihren eigenen Ohren.

JESUS UND SEIN VATER

Dabei sprach Jesus 176-mal von seinem Vater, 112-mal allein im Johannesevangelium. Hier einige Beispiele:

„Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“ (Johannes 5,17)

„Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ (Johannes 5,19)

„… und ich tue nichts von mir selbst, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich.“ (Johannes 8,28b)

„Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30)

„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ (Johannes 149)

Überall wird deutlich: Das irdische Leben Jesu war leibhaftiges Abbild seines Vaters im Himmel. Jede Heilung, jede Begegnung, jedes Wort von ihm verkörperte den hundertprozentigen Willen Gottes auf Erden. Ihn zu verherrlichen war sein Lebensziel.4

In fünf Kapiteln, Johannes 13 bis 17, werden die letzten Tage Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Leiden und Sterben beschrieben: In konzentrierter Form sprach Jesus über so Grundlegendes wie Liebe, einander dienen, in ihm bleiben, das Werk des Heiligen Geistes, Einheit der Gläubigen und vieles mehr. Dabei war sein Bezugspunkt immer der Vater. Von ihm kam er, in ihm lebte und wirkte er, und zu ihm ging er.

Am deutlichsten kommt dies in den ersten Versen von Johannes 14 zum Ausdruck, als Jesus von den Wohnungen im Hause seines Vaters sprach, die er uns vorbereiten würde. Anschließend fügte er hinzu:

„Wohin ich aber gehe, wisst ihr, und ihr kennt den Weg“ (Johannes 14,4)

VON WELCHEM WEG SPRICHT JESUS?

Nach so langer Zeit mit so viel Unterweisung über den Vater sollte man annehmen, dass die Jünger genau verstanden hatten, was Jesus damit meinte. Umso mehr erstaunt uns die Frage von Thomas:

„Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg kennen?“ (Johannes 14,5)

Wie tröstlich wurde mir dieses Wort aus dem Mund von einem der engsten Jünger Jesu. Auch ich war schon lange auf dem Weg mit Jesus und hatte offensichtlich entscheidende Aussagen über den himmlischen Vater nicht tief verstanden.

Die Antwort Jesu gehört zu den bekanntesten Bibelstellen überhaupt:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannes 14,6)

Mir fiel auf, dass ich bisher fast nur den ersten Teil dieses Verses wahrgenommen hatte. In Predigten und evangelistischen Botschaften hörte ich (und verkündigte ich selber) meist nur die eine Seite der Wahrheit. Offensichtlich war ich auf halbem Wege stehen geblieben. Ja, Jesus ist der Weg, die Wahrheit, das Leben – aber durch ihn sollen wir auch zum Vater kommen! Ziel ist das Heimkommen zum Vater. Durch seine Erlösung am Kreuz wollte Jesus uns nicht nur unsere Sünden vergeben, sondern den Weg frei machen, um uns zum Vater zu führen. Das Evangelium beinhaltet nicht nur die Beseitigung von Problemen wie Sünde, Verdammnis, Krankheit usw., sondern auch die Erfüllung unserer tiefsten Sehnsüchte: bei Gott zu Hause zu sein; Liebe, Annahme und Geborgenheit beim Vater zu erfahren.

DEN VATER ERKENNEN

„Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“ (Johannes 14,7)

Das Wort „erkennen“ bezieht sich hier – wie so oft in der Bibel – nicht auf das intellektuelle Verstehen von theologischen Zusammenhängen. Es ist vielmehr die Umschreibung intimster Gemeinschaft und Begegnung, wie sie z. B. in 1. Mose 4,1 zum Ausdruck kommt: „Adam erkannte seine Frau Eva.“ Es geht also um eine Herzensbegegnung, um die innere Offenbarung, in der Person Jesu den Vater zu sehen. Philippus antwortet darauf:

„Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!“ (Johannes 14,8)

Drei Dinge fallen bei diesem Wort auf.

Zunächst erkennen wir den immer noch vorhandenen Mangel der Jünger an tieferer Einsicht in das, was Jesus ihnen in Bezug auf seinen Vater erklärt hatte. Dann sehen wir den aufrichtigen Wunsch der Jünger, dass Jesus ihnen den Vater zeigen möge. Schließlich ist der Zusatz „so genügt es uns“ äußerst bemerkenswert. Offensichtlich trugen sie die Ahnung im Herzen: Wenn sie durch Jesus den Vater sehen könnten – dann würde es ihnen genügen, dann wäre alles okay!

Das war auch mein Wunsch. Ich wollte Gott erkennen, wie er wirklich ist. Ich wollte den Vater sehen und tiefer kennenlernen. Ich spürte, dass in dieser Offenbarung mein Herz zur Ruhe kommen könnte, dass dies auch mir genügen würde.

„Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater!“ (Johannes 14,9)

DIE DIMENSION DES VATERS IN JESUS

Nach diesen Worten haben wir offensichtlich Jesus noch nicht richtig erkannt, solange wir in ihm als dem Sohn Gottes nicht die Dimension des Vaters entdeckt haben.

Wie schon erwähnt: Mein Leben als Christ war hauptsächlich ausgerichtet auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, die zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit. Er war mein Erlöser, mein Retter, mein Freund, mein Bruder, er gab sein Leben für mich. Mit ihm hatte ich eine intensive Beziehung. Das war gut so.

Auch die Dimension des Heiligen Geistes – die dritte Person der Gottheit – war mir vertraut. Er war mir Tröster und Beistand, ließ mich immer wieder seine Kraft erleben, führte mich und beschenkte mich mit seinen Gaben (Charismen). Auch das war gut so.

Was aber war mit Gott, dem Vater? Welche Rolle spielte er in meinem Glaubensleben? Welche Vorstellung hatte ich von ihm? Welche Beziehung hatte ich zu ihm? Hatte ich hier etwas ausgeblendet, vielleicht sogar verdrängt?

Durch die tiefe Verunsicherung und Infragestellung meiner Person in der Zeit der Krise kamen Bilder über Gott an die Oberfläche, die jahrelang mein Herz unbewusst geprägt hatten: der strenge Vater mit der Rute in der Hand, der fordernde Gott, bei dem nur meine Leistung zählte und dem ich es letztlich nie recht machen konnte, der bedrohliche und unberechenbare Vater, vor dem ich Angst hatte und bei dem ich besser auf Distanz ging, der ferne Gott, der sich nicht wirklich um mich kümmerte und dem es letztlich nicht um mich und meine Person ging.

Natürlich waren diese Bilder Ausdruck meiner eigenen Herzensenge und meiner Projektionen aus menschlichen Erfahrungen. Sie entsprachen nicht dem biblischen Gottesbild. Dennoch hatten sie eine große Macht in meinem Leben und prägten mein Selbstbild und meine Identität sehr stark.

Gott konfrontierte mich in dieser Zeit mit mir selbst und allen falschen Bildern. Dies war ein sehr schmerzhafter, aber für die Heilung und Freisetzung sehr notwendiger Prozess. Als eine Art „Bilderstürmer“ eroberte er mein Herz, begleitete mich auf dem Weg des Loslassens der negativen Bilder und zeigte mir zunehmend sein Vaterherz.

HEILENDE WORTE DES VATERS

Einmal saß ich vor meinem Tagebuch. Ich spürte den Drang, Worte aufzuschreiben, die ich von klein auf so gern gehört hätte und die meine Seele suchte. Worte eines Vaters an seinen Sohn. Worte, die ich schmerzlich vermisste.

  „Du bist wertvoll in meinen Augen.“

  „So wie du bist, bist du o. k.“

  „Ich bin dein größter Ermutiger.“

  „Ich bin stolz auf dich.“

  „Ich werde dich immer lieben.“

  „Ich habe Vertrauen in dich.“

  „Ich unterstütze dich, auch wenn du es anders machst als ich.“

  „Du darfst auch Fehler machen, ich stehe trotzdem zu dir.“

Durch das Aufschreiben dieser und anderer Worte geschah etwas Bemerkenswertes in meinem Innern.

Zunächst wurde mir mein tiefer Vater-Mangel bewusst. Ich konnte nun das Gefühl der inneren Unsicherheit, der Wurzellosigkeit und des „Unbehaustseins“ benennen. Das tat weh.

Gleichzeitig eröffnete dies mir einen neuen Zugang zu Gott. Ich hielt ihm mein Herz mit allen Defiziten hin. In mir war es, als ob der himmlische Vater selbst mich auf seinen Schoß setzte, um mir all diese kostbaren Worte der Wertschätzung ins Ohr und ins Herz zu flüstern. Ich saugte jedes Wort in mich auf. Mehrere Stunden blieb ich so in seiner Gegenwart und genoss seine Nähe.

In dieser tiefen Begegnung hauchte mir Gott Vater neu seinen Lebensodem ein. Ich fing an, in einer tieferen Dimension zu begreifen: Gott ist für mich. Sein bedingungsloses JA gilt mir. In Christus bin ich geliebt und angenommen vom Vater. Hier war der Ort, wo meine Ursehnsucht nach Liebe, Annahme und Wertschätzung gestillt werden konnte. In mir entstand Raum zum Atmen, zum Sein, zum Geliebtsein.

EINE PERSÖNLICHE ERFAHRUNG MEINER FRAU

An dieser Stelle möchte ich eine Erfahrung meiner Frau Esther auf ihrem Weg zum Vaterherzen Gottes einfließen lassen:

Ich hatte ein sehr gesetzliches Gottesbild. Ich sprach zwar von einem Gott der Liebe, aber mein Herz war nicht wirklich erfüllt von dieser Liebe. Letztlich versuchte ich immer, es diesem Gott recht zu machen, seine Gebote zu halten und seine Liebe zu verdienen. Die Wahrheit, dass Gott mich bedingungslos liebt und dass er es im Tiefsten gut mit mir meint, erreichte mein Herz nicht wirklich.

Vor ein paar Jahren wurde mir das...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Geleitworte7
Kapitel 1 Die Entdeckungsreise9
Kapitel 2 Zeige uns den Vater!16
Kapitel 3 Gottes Vaterherz24
Kapitel 4 Die erste Liebe32
Kapitel 5 Jesu Lebensstil41
Kapitel 6 Die Offenbarung des Vaters48
Kapitel 7 Der Geist der Sohnschaft58
Kapitel 8 Aus welcher Identität lebe ich?68
Kapitel 9 Das Geheimnis der Schwachheit79
Kapitel 10 Gottes Herrlichkeit89
Kapitel 11 Leben als geliebtes Kind99

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