Motivation – ein Geheimnis, das auf jeden wartet
Die Geschichte meines Lebens mit all dem Auf und Ab bis hin zu den großen unternehmerischen Erfolgen, an denen die ungeheure Kraft der Motivation und Begeisterung deutlich wird, habe ich bereits in einer ganzen Reihe von Büchern beschrieben: in Mr. Chip; in Lebe ehrlich – werde reich!; das in vierzehn Sprachen, unter anderem ins Chinesische, übersetzt wurde; in dem Mutmacherbuch Du schaffst, was du willst!; in meiner Verkaufsschule So verkaufen Sie sich reich!; in Mein Marathon des Lebens und in einigen anderen. Nachdem ich mein mit Hoffen und Bangen gegründetes und mit viel Herzblut aufgebautes Unternehmen wohlgeordnet an die nächste Generation übergeben habe, hat sich der Schwerpunkt meines Lebens verlagert. Das Thema Motivation, das in meinem Leben schon immer breiten Raum eingenommen hat, ist jetzt zum Hauptthema geworden. Aus Dankbarkeit für die großen Erfolge und die vielfältigen Erfahrungen, die mir diese Lebenswissenschaft in so reichem Maße geschenkt hat, habe ich für mich den Entschluss gefasst, mich mit Leib und Seele der Motivation zu verschreiben und ihr Botschafter zu werden.
Als ich vor über dreißig Jahren in Deutschland damit anfing, Vorträge über Motivation zu halten, wurde ich hie und da verlacht, teils sogar sehr heftig angegriffen. Damals strotzte Deutschland noch vor Selbstbewusstsein. Motivation war in unserem Land einfach kein Thema, das man ernst nehmen musste. Zeitungen machten sich darüber lustig, dass ein Chip-Broker mit Volksschulabschluss sein Publikum über die Bedeutung der „Motivation“ aufklären wollte. Leider ist Motivation in Deutschland immer noch ein Fremdwort. Manchmal habe ich fast den Eindruck, die eigentliche Muttersprache in unserem Land ist Jammern! Deutschland liegt heute ganz nahe am „Zentralfriedhof der Motivation“. Es herrscht allerdings nicht nur in unserem Land ein gewaltiges Motivations-, Entscheidungs- und Begeisterungsdefizit. Angesichts der heutigen Lage wird in den Medien immer häufiger der Verlust der Motivation und der Werte in der gesamten westlichen Welt beklagt. Streckenweise könnte man in einigen Ländern Europas sogar von einer totalen Erosion der Lebensfreude, der Motivation und der Begeisterung sprechen.
Aus den vielen Gesprächen, die ich am Rande meiner Vorträge und Coachings führe, und aus Unterhaltungen mit Menschen, die mich aus den Medien kennen und auf der Straße ansprechen, wurde mir klar, dass unendlich viele Menschen – Arme, Reiche, Jugendliche, Alte, Kranke, Arbeitslose, Schulabgänger, Gestresste, Frustrierte, ehemals Erfolgreiche, denen die Freude am Leben abhanden gekommen ist – darauf warten, ihrem Leben endlich einen Kick und somit einen neuen Sinn zu geben! Auch für diese Menschen habe ich dieses Buch geschrieben, um etwas Großartiges weiterzugeben, das ich erfahren habe: Motivation und Begeisterung für die unendlichen Möglichkeiten des Lebens und wie sie unser Leben verändern und bereichern.
Das Geheimnis der Motivation wartet täglich darauf, dass Sie es für sich entdecken! Fangen Sie noch heute damit an! Sie werden sehen, es findet sich auf jeder Seite dieses Buches mindestens ein Gedanke, den Sie sofort umsetzen können!
Wenn nicht wir, wer dann?
Vor einiger Zeit interviewte ich Franz Beckenbauer am Rande eines Golfturniers zu Gunsten unserer Stiftung „Herz für Herz – Stiftung für Leben!“ für das Fernsehen. Als ich ihn fragte, was ihn zu seiner großzügigen Spende für unsere Stiftung veranlasst habe, antwortete er mir: „Ja, Erich, wenn nicht wir unseren großen Erfolg weitergeben, wer soll es denn bitte dann tun?“ Genauso empfinde ich es auch. Wer, wenn nicht wir, sollte die Kraft der Motivation an andere Menschen weitergeben? Sie hat mir den größtmöglichen Erfolg meines Lebens beschert. Sie hat mich als Unternehmer, als Motivator mit Herzblut und als Mensch in vieler Hinsicht reich und glücklich gemacht. Sie hat mich mit unglaublich vielen interessanten Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten und auch der unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten zusammengeführt.
Ich denke da an ein Gespräch mit Lee Iococca, dem großen amerikanischen Manager, im Hotel Waldorf Astoria in New York, bei dem er mir seine italoamerikanische Erfolgsstory mit einer für mich so unvergesslichen Begeisterung erzählte. Oder an eine Einladung in das Haus eines reichen chinesischen Kaufmanns und Reeders, der mir voller Stolz seine goldenen Chopsticks zeigte – sie verkörperten für ihn den Aufstieg in die Champions League der Kaufleute in Hongkong. Ich erinnere mich jedoch mit der gleichen Freude an die Begegnung mit einer schwarzen Südafrikanerin, einer Bettlerin, die in einem Straßenrestaurant in Kapstadt an meinen Tisch kam, nachdem sie mich offensichtlich längere Zeit beobachtet hatte. Stellen Sie sich vor, Sie wollte kein Geld von mir, sondern streckte mir mit einem strahlenden Lächeln ihre Hand entgegen und sagte: „Sir, you have such wonderful shiny eyes. Can I come closer? I won’t ask you for money. I just want to say hello to you!“
Ist das nicht wunderbar, dass ein so armer Mensch auf mich zukommt, weil ich Motivation, Energie und Lebensfreude ausstrahle? Ich wurde neugierig und wollte herausfinden, wo bei ihr das Geheimnis der Motivation liegt. Diese Bettlerin erzählte mir daraufhin ihre ganze Lebensgeschichte – dass sie Leiterin eines Kirchenchors in einem der Townships in Kapstadt gewesen war, wie sie sich in einen der Chorsänger verliebt hatte, von ihm mit Aids infiziert wurde, dann alles verlor und seit dreißig Jahren auf der Straße lebt und bettelt. Ihren Absturz in die Armut kommentierte sie mit dem Satz: „I am poor, Sir, but I have a big heart and hope every day!“ Ich bekam Mitleid mit ihr und wollte ihr doch Geld geben. Sie lehnte entrüstet ab. „No, Sir, thank you, you listened to me and you gave me energy, motivation and hope. That makes me totally happy, Sir!“ Dann verabschiedete sie sich mit einem tiefen Blick aus ihren dunklen, leuchtenden Augen und sagte mit klarer und fester Stimme: „God bless you, my boss.“ Ich sah ihr lange nach, sie blieb immer wieder stehen und winkte mir zu, und ich spürte, wie auch von ihr eine unglaubliche Kraft der Motivation auf mich überging. Motivation hat eben nichts mit Geld zu tun. Motivation ist das intensive Gefühl: „Ja, ich lebe! Ja, ich habe Energie! Ja, ich habe Hoffnung!“ Motivation, das ist das gesunde „Blut“ für den Erfolgskreislauf!
Neid und Anspruchsdenken – die sichersten Erfolgskiller
Neid ist niemals gut! Lassen Sie deshalb unbedingt das Negative in Ihrem Leben los, auch wenn es tief in Ihrer Vergangenheit eingebrannt und verwurzelt sein sollte. Wünschen Sie sich stattdessen Glück und Erfolg. Gewöhnen Sie sich an das Gefühl, dass spiritueller, aber auch materieller Erfolg etwas sehr Schönes sind. In unserer Gesellschaft herrscht oftmals die eigenartige, von Leistungsabstinenz und einem tiefen Sozialneid geprägte Einstellung, dass Lebensglück und Reichtum ein Raub an der Gesellschaft sind. Viele Menschen nehmen dies als Ausrede für mangelnde eigene Erfolge, für die sie sich hätten richtig ins Zeug legen müssen. Dennoch – Leistung, Ehrlichkeit und Erfolg sind das Rückgrat des Lebens, nicht der Versuch, andere zu übervorteilen, wie es mir kürzlich in einem Restaurant mit Straßenterrasse in München-Bogenhausen passierte.
Ich hatte mit meiner Frau an einem der Tische auf der Straße Platz genommen. Wir bestellten jeder ein Mineralwasser. Meine Frau verabschiedete sich, nachdem sie ausgetrunken hatte, da sie noch etwas erledigen wollte. Als ich die Bedienung rief, um zu zahlen, stellte ich fest, dass ich nur einen Hundert-Euro-Schein in der Tasche hatte. Die Bedienung nahm den Schein und sagte ziemlich forsch und mit einem fast vorwurfsvollen Unterton: „Ich kann Ihnen erst mal nur auf zehn Euro rausgeben, ich komme gleich wieder!“ Es vergingen ungefähr zwanzig Minuten. Als sich danach immer noch nichts rührte und ich noch immer nicht im Besitz der restlichen neunzig Euro war, ging ich in das überfüllte Lokal, und fragte, wann ich denn nun endlich mein Wechselgeld zurückbekäme! „Ach ja, das habe ich ganz vergessen!“, bekam ich schnippisch zur Antwort und mit einem abweisenden Blick öffnete sie ihre Geldtasche, in der ungefähr dreihundert Euro Wechselgeld steckten! Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob sie versuchte, den Rest quasi als „Super-Trinkgeld“ zu behalten. Dennoch hinterließ diese Begegnung bei mir einen unehrlichen Nachgeschmack. Offensichtlich kannte mich diese junge Dame aus den Medien und dachte, dass mir diese kleine „Spende“ für einen lausigen Service nichts ausmachen würde. Das jedoch ist genau die Lebenseinstellung, die nie zum Erfolg führt. Diese...