1 Das Hexentreppentier
von Roksaneh Krooß
Abbildung 1-1: Ein fertiger Marienkäfer
Das Hexentreppentier ist ein kleines Projekt, das sich mit den einfachsten Bauteilen innerhalb von 30 Minuten realisieren lässt. Es eignet sich sehr gut für den Einstieg in das Basteln mit LEDs und Licht, da in dem Projekt erklärt wird, wie ein Stromkreis aufgebaut ist, was die Zeichen + und – auf einer Batterie bedeuten und wie eine LED grundsätzlich funktioniert.
Material
• 2 Bierdeckel (0,20 €)
• 1–2 LED (0,50 €)
• 1 Pappe (1 €)
• 1 Fotokarton (1 €)
• 1 Knopfzellen-Batterie (0,50 €)
Benötigtes Werkzeug
• Tacker
• Klebestift
• Klebeband
Anleitung
Schritt 1
Eine Hexentreppe zu basteln, ist vielen vielleicht schon aus dem Kindergarten bekannt. Dazu werden zwei gleich lange Pappstreifen in einem rechten Winkel aufeinandergeklebt. Um ein Hexentreppentier zu basteln, reichen zwei Streifen von je ca. 25 cm Länge und 1 cm Breite aus.
Weil die Hexentreppe später im Inneren des Tieres verschwindet und von außen nicht mehr sichtbar ist, können dafür auch Pappreste aus dem Haushalt wie alte Tiefkühlpizza-Kartons oder Schachteln verwendet werden.
Abbildung 1-2: Die Pappstreifen werden aus alten Kartons ausgeschnitten
Im Wechsel werden nun die einzelnen Pappstreifen übereinandergefaltet, bis eine Art Ziehharmonika entsteht.
Abbildung 1-3: Die Pappstreifen werden aufeinandergelegt und abwechselnd übereinandergefaltet
Schritt 2
Die gebastelte Hexentreppe wird dann in die Mitte eines Bierdeckels geklebt. Damit der Bierdeckel später nicht mehr als Bierdeckel zu erkennen ist, kann man ihn zuvor mit etwas Pappe bekleben.
Abbildung 1-4: Die gefalteten Pappstreifen werden in die Mitte des Bierdeckels geklebt
Schritt 3
Jetzt muss eine Batteriehalterung gebaut werden, die halb so hoch ist wie die zusammengedrückte Hexentreppe. Dazu faltet man am besten ein Stück Pappe mehrfach, bis sie etwa halb so hoch ist wie die Hexentreppe, und klebt die Pappe kurz hinter der Hexentreppe mit Klebeband fest.
Abbildung 1-5: Eine „Batteriehalterung“ wird hinter der Hexentreppe fixiert
Themeninsel: Die Batterie
Batterien gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen. Sie werden auch als galvanische Zellen bezeichnet. Bei den meisten Projekten in diesem Buch werden Batterien als Stromquellen verwendet.
In sogenannten Schaltplänen, auf die wir an späterer Stelle im Buch zurückkommen werden, werden Batterien als zwei parallele Striche, ein längerer und einen kürzerer, dargestellt.
Abbildung 1-6: Das Schaltplan-Symbol für einen Batterie
Die beiden Striche stehen jeweils für die beiden Pole einer Batterie. Jede Batterie hat zwei Pole, einen +-Pol und einen –-Pol. Der +-Pol wird auch als Anode bezeichnet. Wenn hingegen der –-Pol gemeint ist, spricht man von einer Kathode. Das ist wichtig, weil die elektrische Ladung in einer Batterie immer nur in ein und dieselbe Richtung fließen kann. Daher spricht man auch von einer Gleichspannung.
Wenn man sich eine Batterie genauer anschaut, erkennt man, dass auf jeder Batterie ein + und ein – aufgemalt oder eingraviert sind. Dadurch weiß man beim Basteln, wie herum die Batterie eingesetzt werden muss.
Batterien gibt es in vielen verschiedenen Formen:
Abbildung 1-7: Links: Blockbatterie. Mitte: Mignon. Rechts: Knopfzelle.
Für die ersten Projekte in diesem Buch reicht eine Knopfzelle aus. Sie heißt so, weil sie an einen Hosen- oder Jackenknopf erinnert. Je mehr LEDs jedoch bei den Projekten zum Einsatz kommen, desto komplexer wird auch die Stromversorgung der Projekte.
Schritt 4
Mit einem zweiten Stück Klebeband kann man nun die Batterie auf der Pappe befestigen. Dabei ist darauf zu achten, dass der +-Pol der Batterie nach oben zeigt.
Abbildung 1-8: Die Batterie wird auf der Halterung fixiert
Im nächsten Schritt wird die LED durch die Hexentreppe geschoben. Es ist wichtig, dass sich das kürzere Bein der LED unter der Batterie befindet. Das längere Bein der LED liegt mit etwas Abstand über dem +-Pol der LED.
Abbildung 1-9: Die LED wird durch die Hexentreppe hindurchgesteckt und mit der Batterie verbunden
Themeninsel: Die LED
Abbildung 1-10: LED
Eine LED oder auch Leuchtdiode wird in den meisten Projekten dieses Buches als Lichtquelle verwendet. LEDs leuchten, sobald elektrischer Strom durch sie hindurchfließt, zum Beispiel der Strom aus einer Batterie.
Wie bei einer Batterie fließt auch bei einer LED der Strom nur von einer bestimmten Richtung in die andere. Man spricht dann von der sogenannten Durchlassrichtung. Deshalb haben LEDs auch wie Batterien einen Plus-und einen Minuspol.
Welcher der Plus- bzw. Minuspol der Leuchtdiode ist, lässt sich testen, indem man ein Bein der LED an den Plus- und das andere an den Minuspol der Knopfzelle hält. Ist die Polung korrekt, wird die LED leuchten. Leuchtet die LED nicht, sollte sie aufleuchten, sobald man die Position der Beine tauscht. Gerade wenn man das erste Mal mit LEDs arbeitet, sollte man diesen Test einmal durchführen, um mit der Polung vertraut zu werden.
Bei den meisten LEDs haben daher auch die beiden Beinchen unterschiedliche Längen. In den meisten Fällen handelt es sich bei dem längeren Beinchen um den Pluspol. Das muss jedoch nicht immer der Fall sein und sollte vor dem Basteln mit LEDs immer getestet werden. Mit Permanent-Marker kann der Pluspol dann gekennzeichnet werden. Das hilft, um die Pole während des Bastelns voneinander unterscheiden zu können, denn manchmal müssen die Beine geknickt oder gekürzt werden. Durch die Markierung kann man sich von Anfang an Frust und Arbeit ersparen.
Schritt 5
Sobald die Batterie befestigt und die LED in die Hexentreppe geklemmt wurde, kann man einen zweiten Bierdeckel auf das obere Ende der Hexentreppe kleben.
Abbildung 1-11: Der zweite Bierdeckel wird nun von oben auf die Hexentreppe geklebt
Anschließend werden die beiden Bierdeckel hinter der Hexentreppe zusammengetackert.
Abbildung 1-12: Die beiden Bierdeckel werden hinter der Hexentreppe mit Hilfe eines Tackers verbunden
Wenn nun die beiden Bierdeckel aufeinandergedrückt werden, sollte die LED leuchten. Sobald der Druck nachlässt, sollte auch die LED aufhören zu leuchten.
Leuchtet die LED jedoch nicht, ist zu prüfen, ob beide Beine im zusammengedrückten Zustand auch wirklich die Batterie berühren, ob die Polung richtig ist oder ob die Batterie leer ist.
Schritt 6
Wenn die LED aufleuchet, kann man sich dem Äußeren des Tieres widmen. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Vorschläge:
Der Marienkäfer
Die Bierdeckel werden zu Beginn des Bastelvorgangs mit schwarzer Pappe beklebt. Aus roter Pappe lassen sich nun zwei Flügel ausschneiden und mit schwarzen Punkten bekleben. Sobald die Grundkonstruktion des Hexentreppentieres fertig ist, können die Flügel auf die obere Pappe aufgeklebt werden. Wenn man die Flügel nur an der vorderen Seite anklebt und anschließend ein bisschen nach oben knickt, wirkt der Marienkäfer direkt viel plastischer.
Abbildung 1-13: Marienkäfer
Der Drache
Die Bierdeckel werden zu Beginn mit grüner Pappe beklebt. Aus einer schwarzen Pappe werden zwei Halbkreise geschnitten. Knickt man sie 2 mm von den Halbkreisen um, kann man sie als Augen auf den oberen Deckel kleben. Es sieht realistischer aus, wenn man zusätzlich einen weißen Punkt in die Augen klebt und in deren Mitte eine Pupille einzeichnet.
Aus einer anderen farbigen Pappe kann man einen Streifen ausschneiden, aus dem man auf einer Seite Dreicke herausschneidet, so dass Zacken entstehen. Wer eine Zackenschere besitzt, kann die Dreiecke natürlich auch damit herausschneiden.
Die andere Seite des Streifens wird im Abstand von 1 cm etwa 3 mm tief senkrecht eingeschnitten. Wenn man diese Einschnitte abwechselnd nach rechts und links umknickt, kann man sie als Klebefläche benutzen und den Streifen auf die Mitte des Deckels kleben. So erhält man einen Kamm auf dem Drachenrücken. Natürlich darf der Drache auch zum Krokodil werden – wie bereits erwähnt, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Abbildung 1-14: Drache
Der Tiger
Die Bierdeckel werden zu Beginn des Bastelvorgangs mit gelber oder orangefarbener Pappe beklebt. Aus schwarzer Pappe kann man aus freier Hand Streifen...