Alles über Jagdreviere und mögliche Beute
Zunächst einmal: Wie hätten Sie es denn gerne? Blond, braun oder lieber rothaarig? Quickie, One-Night-Stand oder die lebenslange Liebe? Karrierefrau, Girlie oder kleines Hausmütterchen? Sie sollten schon wissen, was Sie möchten. So sparen Sie beim Kennenlernen eine ganze Menge Energie, die Sie noch gut für den vielleicht folgenden näheren Kontakt gebrauchen können.
Falls Ihnen die Entscheidung schwer fällt und Sie zwischen heißem Vamp und schüchternem Mauerblümchen schwanken – Sie können auch kombinieren. Wir Frauen sind da ziemlich flexibel, und in einer von uns stecken manchmal gleich fünf. Will heißen: Es kann durchaus sein, dass eine Frau tagsüber die emsig Arbeitende mimt, abends die erotische Wilde und sich im Beisein von anderen gebildet-lustig gibt. Alles vorhanden und wenn Sie eine solche Partnerin möchten, dürfte es kein Problem sein, die passen de zu finden. Was allerdings ein Problem ist: Die gute Fee, die Ihnen Ihre Wunschkandidatin besorgt, gibt es nicht. Sie müssen also schon selbst aktiv werden und auf die Pirsch gehen. Dabei will ich Ihnen behilflich sein, um Ihnen ein wenig Arbeit zu ersparen und vor allem, um das Ganze ein wenig abzukürzen. Denn wenn Sie erst einmal wissen, wo sich welche Frauen tummeln und wie sie zu nehmen sind, können Sie gezielter zum Angriff übergehen. Also habe ich für Sie die wichtigsten „Jagdreviere“, die mögliche „Beute“ und die beste „Taktik beim Jagen“ zusammengefasst. Doch Vorsicht: Manchmal verirren sich Beutetiere und befinden sich plötzlich auf fremdem Terrain. Daher sollten Sie lieber zweimal hinschauen und genau nachhaken. Nicht, dass Sie sich einen falschen Hasen an Land ziehen.
Bei Freunden
Das Revier – Viele vertraute Gesichter, oftmals gleiche Gesprächsthemen, angenehme Musik, entspannte Stimmung, eine überschaubare Location und dazu noch stressfrei um sonst essen und trinken – hier herrschen optimale Jagdbedingungen. Und somit ist es kein Wunder, dass sich die meisten Paare über Freunde kennen lernen. Gerade für die Schüchternen unter Ihnen, liebe Leser, ist dies der geeignete Platz für eine Kontaktaufnahme mit dem weiblichen Geschlecht.
Die Beute – Leider kenne ich Ihren Freundeskreis nicht. Da her muss ich bei der genauen Beschreibung des Frauentyps, den Sie hier antreffen werden, passen. Nur so viel ist klar: Wenn Sie sich mit dem Gastgeber gut verstehen und dieser sich bei den Einladungen nicht vertan hat, dürften einige der anwesenden Damen Ihre Interessen teilen.
Die Jagdstrategie – Taktisch klug und durchaus hilfreich ist es, wenn Sie den Gastgeber vermitteln lassen oder sich von ihm vorab einige Informationen (Hobbys, Job, Musikgeschmack etc.) über Ihre potenzielle Partnerin einholen. So vermeiden Sie, dass Sie gleich bei der ersten Anmache einen Flop landen, zum Beispiel:
ER: „Ich suche noch jemanden, der mit mir und meinem Hund ausgeht.“ SIE: „Sorry, ich habe die totale Hundeallergie.“
Also leisten Sie lieber Vorrecherche und gehen Sie dann mit den Basisinformationen ausgestattet in die Offensive. Wenn Ihre Herzdame beispielsweise im Kreise einiger Leute steht, die Sie auch kennen, gesellen Sie sich einfach dazu. Statt jedoch Ihre Auserwählte direkt anzusprechen, nehmen Sie den Umweg über eine Ihnen bekannte Person und bringen sich auf diese Weise unverfänglich ins Gespräch ein.
Ein geeigneter Platz für einen Erstkontakt ist zudem das Büfett, sofern vorhanden. Sagen Sie etwas wie „Hmm, da hat sich Bernd (oder wie auch immer der Gastgeber heißt) mal wieder etwas Leckeres einfallen lassen“ oder „Die Vanille creme kann ich empfehlen. Da ist Bernd (Sie wissen schon, wen ich meine) der absolute Meistermacher“. So vermitteln Sie der Dame, dass Sie den Gastgeber gut kennen, und das schafft mitunter Vertrauen. Die Frau könnte zum Beispiel nun fragen: „Woher kennen Sie Bernd?“, woraus sich ein erstes Gespräch ergeben könnte.
Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Auserwählte gleich mit Gewichtssorgen („Ich bin gerade auf Diät.“) oder gesundheitlichen Problemen („Bin Diabetiker, da muss ich auf passen.“) nerven. Aber das versteht sich hoffentlich von selbst. Sollten sich derartige Möglichkeiten nicht ergeben oder funktioniert all dies nicht und Ihre Traumfrau ist plötzlich verschwunden, sollten Sie aber nicht gleich verzweifeln! Schließlich gibt es dann immer noch den Gastgeber, der Ihnen hoffentlich die Telefonnummer der Guten geben kann.
Bei Sprachkursen
Das Revier – Zwar zeugen die Räumlichkeiten, in denen solche Kurse stattfinden, meistens nicht gerade von innenarchitektonischer Raffinesse, doch lassen Sie sich von diesem Ambiente nicht gleich abschrecken. Verdrängen Sie das Klassenzimmer-Feeling, schalten Sie den Tunnelblick ein und konzentrieren sich auf die anwesende Weiblichkeit – und natürlich auf Ihre Bücher. Übrigens: Sprachkurse werden nicht nur von den bekannten Volkshochschulen angeboten, sondern auch von vielen Kulturvereinen, Privatlehrern (gut: Native Speaker) und kleinen Weiterbildungsstätten. Hier sind die Lerngruppen häufig wesentlich kleiner, wo durch die Atmosphäre privater wird.
Wenn Ihr Bankkonto ein paar Euros weniger verschmerzen kann, melden Sie sich für eine Sprachreise an. Das bringt nicht nur den Vorteil mit sich, dass Sie das effektivere Kompaktlernen nutzen können – bei einem abendlichen Gläschen Wein, einer Exkursion zu einer Ausgrabungsstätte oder einem Sonnenbad am Strand ergibt sich vielleicht sogar eine Möglichkeit, die weiblichen Kursteilnehmer auch gleich näher von ihrer privaten Seite kennen zu lernen. Das südliche Flair dürfte für das Flirten absolut förderlich sein. Oder wie erklären Sie sich sonst das ganze Gerede über Italiener, Franzosen und so weiter?
Die Beute – Wenn die Dame nicht gerade von ihrem Chef zu dieser Art von Weiterbildung gezwungen wurde, wird es sich um eine wissenshungrige, aufgeschlossene und international orientierte Frau handeln. Sie will aus ihrem Alltag ausbrechen, Neues lernen und sich auf diese Weise weiterentwickeln. Wer weiß: Möglicherweise plant sie auch eine Weltreise – dann muss sie über das nötige Kleingeld verfügen, auch nicht schlecht – oder sie will sich in naher Zukunft als Aussteigerin im Ausland niederlassen.
Die Jagdstrategie – Nahe liegend, aber doch etwas zu plump sind Anpirschversuche à la „Wollen wir mal zusammen Vokabeln üben?“ oder „Ich habe übrigens ein Haus in Italien“ (alternativ: Frankreich, Spanien, England, Australien oder welche Sprache Sie auch immer lernen). Auch wenn Letzteres sogar der Wahrheit entsprechen mag, Frauen mögen keine Angeber und Protzer. Besinnen Sie sich lieber zu nächst auf die Gruppendynamik und schlagen Sie ein paar netten Leuten inklusive Ihrer Auserwählten vor, nach dem Kurs auf einen Absacker in die Kneipe zu gehen. Im lockeren Ambiente können Sie sich dann mit der Frau unterhalten, ohne gleich als Draufgänger zu wirken.
In Bars und Diskotheken
Das Revier – Ein Treffpunkt für gut gelaunte Leute (Grantler und Miesepeter bleiben eher zu Hause), und die Chancen stehen bestens, an Ort und Stelle ein Anmachmanöver erfolgreich abzuschließen. Dabei kommen Ihnen der meistens reichlich fließende Alkohol und das schummrige Licht zu gute. Kleiner Tipp: In vielen Bars und Diskotheken gibt es einen separaten Loungebereich mit gemütlichen Sitzmöglichkeiten. Viele Gäste ziehen sich hierher zum Reden, Entspannen oder gar Kuscheln zurück. Auch Sie sollten dieses Angebot nutzen, um sich
- in Ruhe die Damen anzuschauen,
- die passende Anmachtaktik zurechtzulegen und
- nach erfolgreicher Jagd mit Ihrer Auserwählten zurückzuziehen.
Die Beute – Szeneladen, Cocktailbar, Tanzschuppen mit Oldiemusik oder Heavy-Metal-Disco – welche Frauentypen sich hier tummeln, lässt sich schwer festlegen. In erster Linie hängt es von der gespielten Musik ab, aber auch von dem Ruf der Location und den Preisen. Sind Letztere zum Beispiel ziemlich hoch, dürfte in diesem Etablissement die weibliche Luder-Fraktion vertreten sein. Denn die teuren Cocktails wollen bezahlt werden, und das können gerade die Männer mit dicken Geldbörsen gut. Sollten Sie, lieber Leser, nicht über das nötige Kleingeld verfügen, halten Sie sich lieber fern von solchen Läden. In Discos und Bars mit bezahlbaren Drinks ist das weibliche Publikum sowieso oftmals viel angenehmer, weil nicht so aufgesetzt und eingebildet. Hier dürften Sie auf geschlossene Damen treffen, die sich gerne einmal heraus putzen, die sich vergnügen sowie sehen und gesehen werden wollen. Doch Vorsicht: Bekanntlich sind nachts alle Katzen grau, und so kann es sein, dass der dunkle Schein trügt. Wenn Sie also Wert auf die Optik legen, sollten Sie ganz genau hingucken!
Die Jagdstrategie – Überlegen Sie sich vorher gut, was Sie wollen – einen Quickie im Hotel um die Ecke, einen netten One-Night-Stand oder doch möglicherweise eine längere Beziehung. Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, können Sie sich das Vorgehen zurechtlegen. Soll es nur ein Quickie werden, zählt natürlich der Zeitaufwand. Langes Drumherumgerede können Sie sich sparen. Angesichts der Fülle an Frauen probieren Sie es einfach mit dem Try-and-Error-Prinzip und hoffen auf eine Gleichgesinnte. Viel Glück! Für einen One-Night-Stand sollten Sie sich schon etwas mehr ins Zeug legen. Es macht sich auch bei diesem kurzen Vergnügen gut, wenigstens den Namen der Bettpartnerin zu...