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E-Book

Marktbezogenes Lernen in akademischen Spin-Offs

Gewinnung und Integration von Marktinformationen in der frühen Phase technologiebasierter Ausgründungen

AutorPetra Dickel
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl220 Seiten
ISBN9783834980052
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Petra Dickel untersucht, welche Lernmechanismen geeignet sind, um Spin-off Technologien in marktfähige Produkte zu übersetzen. Anhand von Regressionsanalysen zeigt sie, dass marktbezogenes Lernen nicht losgelöst vom Kontext stattfindet, sondern vor dem Hintergrund der Anfangsausstattung der Unternehmen erfolgt.

Dr. Petra Dickel promovierte bei Prof. Dr. Achim Walter am Lehrstuhl für Gründungs- und Innovationsmanagement der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

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Leseprobe
5 Methodische Grundlagen der Untersuchung (S. 121-122)

5.1 Untersuchungsdesign und Gang der Datenerhebung

5.1.1 Erhebungsinstrument

Ziel der empirischen Untersuchung ist es, die im Bezugsrahmen aufgestellten Hypothesen bei akademischen Spin-offs in Deutschland großzahlig zu testen. Zu diesem Zweck wurde ein standardisierter Fragebogen103 für eine persönliche Befragung von Spin-off-Gründern und Managern entwickelt. Der Aufwand dieser persönlichen Einzelinterviews mittels standardisierter Interviewleitfäden ist im Vergleich zu postalischen oder online-Befragungen relativ hoch. Die Vorteile dieses Erhebungsinstrumentes liegen darin, dass der Respondent bei eventuellen Rückfragen auf den Interviewer zurückgreifen kann, die Vollständigkeit bei der Ausfüllung der Fragen somit sichergestellt wird und dass der Fragebogen tatsächlich durch den gewünschten Respondenten beantwortet wird (Högl 1998, S. 110).

Die Datenerhebung erfolgt mittels so genannter Schlüsselinformanten bzw. key informants (Phillips 1981, S. 396 f.). Schlüsselinformanten sind Personen, die generalisierbare Aussagen zu einem bestimmten Sachverhalt geben können (Bagozzi et al. 1991, S. 423, Ernst 2003, S. 87). Diese werden gebeten, Aussagen „about patterns of behaviour, after summarizing either observed (actual) or expected (prescribed) organizational relations" (Seidler 1974, S. 81) zu machen. Die Auswahl der Schlüsselinformanten erfolgt dabei weniger unter dem Gesichtspunkt einer statistischen Repräsentativität für das Unternehmen, sondern vielmehr unter der Annahme, dass diese besonders kenntnisreich in Bezug auf das Untersuchungsobjekt sind, sowie auch willens, darüber Auskunft zu geben (Kumar et al. 1993, S. 1634).

Zur Beurteilung der Kompetenz eines Informanten eignen sich die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, die hierarchische Position oder die Dauer und Intensität des Involvements105 mit dem untersuchten Sachverhalt als globale Indikatoren (Phillips 1981, Heide und Miner 1992). Ebenfalls sind spezifische Kompetenzbeurteilungen durch eine Einschätzung der Respondenten selbst bzw. durch Dritte möglich (Ernst 2003, S. 90 f.). Die Befragung von Schlüsselinformanten ist allerdings nicht unumstritten, da Aussagen dieser Informanten in vielen Fällen eine geringe Validität aufweisen und somit einen systematischen Messfehler begründen können (Phillips 1981, Ernst 2003).

Dieser so genannte informant bias kann aus der funktionalen Zugehörigkeit und/oder hierarchischen Stellung einzelner Informanten im Unternehmen beruhen und aufgrund von Wahrnehmungs- und Kompetenzunterschieden einen verzerrenden Einfluss auf deren Antwortverhalten ausüben (Ernst 2003, S. 92 ff.).106 Die Gefahr eines informant bias kann durch die Befragung mehrerer Schlüsselinformanten reduziert werden (Phillips 1981, S. 405 ff.). Dadurch verringert sich ebenfalls die Fehlerwahrscheinlichkeit aufgrund von Kenntnisdefiziten einzelner Informanten. Die Befragung mehrerer Schlüsselinformanten ist in der empirischen Sozialforschung aufgrund des erhöhten Zeit- und Kostenaufwandes vergleichsweise selten (Kumar et al. 1993, S. 1634, Ernst 2003, S. 93). Aufgrund der Vielschichtigkeit der in dieser Studie untersuchten Zusammenhänge wurde dennoch entschieden, ein multiple key informant Design zu verwenden, d.h. mehrere Schüsselinformanten zu befragen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis12
Abkürzungsverzeichnis16
Tabellenverzeichnis18
Abbildungsverzeichnis20
1 Einleitung21
1.1 Ausgangssituation und Motivation21
1.2 Ziel der Arbeit28
1.3 Aufbau der Arbeit30
2 Theoretische Grundlagen der Untersuchung32
2.1 Akademische Spin-offs32
2.2 Wissen und Lernen41
2.3 Theoretische Bezugspunkte50
3 Bestandsaufnahme der empirischen Forschung60
3.1 Vorgehen und Kriterien zur Auswahl der Studien60
3.2 Forschung zum Themengebiet marktbezogenes Lernen61
3.3 Forschung zum Themengebiet Entrepreneurial Learning93
3.4 Zusammenfassung und kritische Würdigung des Forschungsstandes112
4 Bezugsrahmen der Untersuchung115
4.1 Darstellung des Bezugsrahmens der Untersuchung115
4.2 Einfluss der Technologiebasis auf den Markterfolg117
4.3 Einfluss des marktbezogenen Lernens auf den Markterfolg121
5 Methodische Grundlagen der Untersuchung139
5.1 Untersuchungsdesign und Gang der Datenerhebung139
5.2 Beschreibung der Stichprobe146
5.3 Methodik und Gang der Datenanalyse150
5.4 Operationalisierung und Validierung der Konstrukte162
6 Empirische Befunde181
6.1 Ergebnis der Multitrait-Multimethod-Analyse181
6.2 Ergebnis der Regressionsanalysen182
6.3 Zusammenfassung der empirischen Befunde193
7 Zusammenfassung und Implikationen195
7.1 Zusammenfassung195
7.2 Implikationen für die Forschung198
7.3 Implikationen für die Praxis201
Anhang206
Literaturverzeichnis214
Stichwortverzeichnis235

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