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Mein Weg zum Koloss .... und wieder zurück ins Leben

Eine fast unglaubliche Biografie

AutorRon Nashville
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783743148291
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR
Dieses Buch ist KEIN Diätratgeber!!! Es schildert auf humoristischer, aber auch in ernster Weise meinen Weg zum Höchstgewicht von 184 kg, und was noch wichtiger ist, meine beschwerliche Zeit, die mich letztendlich zurück ins Leben geführt hat. In diesem Buch erfahren sie Dinge, die nur einem Menschen mit so großem Gewicht widerfahren können. Heute schmunzel ich darüber, aber damals war mir weiß Gott nicht zum Lachen zumute. Aber lesen Sie selbst und tauchen Sie ein in die Welt von Diäten, Jojos und Schwierigkeiten beim Abnehmen. Und alles ohne Hilfsmittel wie Magenband, Magenverkleinerung o.ä., bis es dann doch nach langer Zeit endlich zu einem Happyend kommt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.

Ron Nashville, geboren 1958 in Essen, seitdem großer Fan von RWE, aufgewachsen zunächst in Essen, dann aus familiären Gründen im Sauerland. Dort ging er auch auf die Realschule. In seinem späteren Berufsleben verschlug es ihn in die Gastronomie. Ausbildungen als Restaurantfachmann, Hotelkaufmann und Ausbilder waren die Folge. Später machte er sich mit Gastronomiebetrieben selbstständig Die Musik war und ist bis heute seine Leidenschaft. Er war Musiker, Komponist, Textdichter, hat Alben aufgenommen und hatte Auftritte mit verschiedenen Bands. Das Leben und seine berufliche Zukunft nahmen richtig Fahrt auf, bis schwere Krankheiten ihn und seine langjährige Lebensgefährtin stoppten. Geschrieben hat er immer sehr gern - zuletzt über seine Agentur "Herzensbriefe" bis ein Cyberangriff den Server lahmlegte. Sein ganz großes Ziel war immer "Einmal im Leben Normalgewicht und wenn es nur für einen Tag ist" zu bekommen. Da er dieses Ziel erreicht hat, schrieb er das Buch: "Mein Weg zum Koloss .... und wieder zurück ins Leben", auch um seine Lebensgeschichte aufzuarbeiten. Es ist sein erstes Buch.

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Leseprobe

Kapitel 1


Übergewichtig von Geburt an


Damals, es war ein schöner Tag, als ich im Sommer, an einem Mittwochmorgen im Juli kurz nach 7:00 Uhr, das Licht der Welt erblickte. Es war wohl eine schwere Geburt. Mit schwer meine ich nicht den Geburtsvorgang, der war wohl relativ einfach, wie mir meine Mutter nach einigen Jahren erklärt hatte. Nein, ich war mit 58 cm und 9 Pfund nicht gerade ein Leichtgewicht. Im Grunde fingen damals schon die Probleme mit dem Übergewicht an.

Nun, obwohl ich nicht gerade geplant war, war ich plötzlich da und entwickelte mich ziemlich prächtig. Mein Bruder ist 14 Jahre älter und meine Schwester wurde 10 Jahre vor mir geboren. Ich war also ein richtiger Nachkömmling und wurde von allen nur verhätschelt und verwöhnt. Vielleicht lag es auch daran, dass meine Eltern bei meiner Geburt nicht mehr die Allerjüngsten waren und viel Leid und Elend im Zweiten Weltkrieg erlebt hatten. Sie wollten mir wahrscheinlich nun alles das geben, was sie konnten und meine Geschwister nicht hatten, denn mein Bruder hatte erst mit 6 Jahren die erste Apfelsine als Geschenk bekommen Dass das nicht immer die beste Erziehungsmethode ist, sollte ich aber erst nach vielen Jahren herausfinden.

Ich wuchs also wohlbehütet und gut genährt heran und entwickelte mich langsam aber sicher zu einem richtigen Wonneproppen. Nur mit dem Essen hatte ich damals schon ein wenig Probleme. Wenn nach dem Essen meine Eltern meinten, dass ich satt sein müsste, fing mein Hunger gerade erst an. Als ich dann begann, sprechen zu lernen, war es für mich von immensem Vorteil. Ab da konnte ich mich mehr oder weniger äußern, wenn ich noch nicht satt war. Und das passierte öfter, als es meiner Mutter lieb war. Heute denke ich, dass es für meine Mutter richtig stressig war und ihr tat es im Herzen weh, immer Nein sagen zu müssen, wenn ich nach dem Frühstück und nach dem Abendbrot oft noch nach einem Bütterchen (Brot und Butter und Wurst) oder etwas anderem verlangte, weil ich noch Hunger hatte. Oftmals hatte sie dem psychischen Druck, der von mir ausging leider nachgegeben (so sehe ich das heute).

So ging es eine Zeit, mehr oder weniger, ganz gut. Ich wuchs nicht nur relativ schnell in der Größe sondern auch in der Breite. Trotz allem fühlte ich mich sehr gut, im Gegensatz zu meiner Mutter. Irgendwann wurde ihr das mit meinem unbändigen Hunger zu viel und sie beschloss, mit mir zu einem Kinderarzt, zu gehen. Schon allein, um sicherzustellen, dass dieser Hunger nichts Krankhaftes ist. Wir zogen also los mit Bussen und Bahnen und ich wurde von diesem Kinderarzt gründlich untersucht. Nachdem er fertig war, wandte er sich meiner Mutter zu und sagte ihr im schroffen Ton, dass sie dabei wäre, mich zu mästen. Und er fragte sie, was sie machen würde in ein paar Jahren, ob sie dann einen Elefanten groß ziehen würde? Egal was passiert - sie müsse hart bleiben, wenn sie meinte, dass ich genug gegessen hätte. Ich hatte das alles nicht verstanden…. aber Hunger. Naja, ich war ja auch noch ein Kleinkind. So gingen wir wieder nach Hause, ich freute mich dabei des Lebens, doch meine Mutter war dann doch, ob des Anpfiffs des Arztes, wohl ziemlich frustriert. Sie war nun in einer Zwickmühle. Sollte sie wirklich immer hart beim Nein bleiben und dadurch sich viel Stress und Ärger einholen, oder sollte sie dann doch nachgeben, wenn ich ihr mit traurigen Augen sagte, dass ich noch Hunger habe.

Ich meine, es war für jeden erkennbar, dass ich von ihr die Veranlagung zum dick werden geerbt hatte. Doch sie war aber nie so dick wie ich in meinen besten Zeiten, sondern nur mollig. Sie entschied sich dafür, nicht jedes Mal nein zu sagen, wenn ich mal wieder einen übermäßigen Hunger hatte, und entschloss sich eine zweite Meinung von einem anderen Kinderarzt einzuholen. Und wieder musste ich laufen, obwohl das Laufen gar nicht so mein Ding war und bis heute auch noch nicht ist.

Jedenfalls waren wir bei dem anderen Arzt und der kam zu einer ganz anderen Diagnose. Er meinte, dass ich doch ein großes Kind sei und mehr Nahrung für mein Wachstum brauche. Sie hätte alles richtig gemacht. Meine Mutter war sehr zufrieden, als wir die Praxis verließen und von da an war ein Nein von ihr nach dem Essen kaum noch zu hören. Naja, nur dann, wenn es wirklich viel zu viel wurde.

Ich wuchs also weiter in Höhe und Breite und die Jahre vergingen, bis ich dann in den Kindergarten kam. Zunächst bin ich dort gerne hin gegangen, obwohl ich intuitiv schon festgestellt hatte, dass ich anders war, als die anderen Kinder. Klar, ich war größer und schwerer, aber auch unbeweglicher. Es dauerte gar nicht so lange, bis einige andere Kinder hinter mir herriefen »Dicker Bär«. Und außerdem mochte ich die Spiele, die dort im Kindergarten gespielt wurden, auch nicht. Ja, Kinder können grausam sein. Also beschloss ich, dort nicht mehr hinzugehen. Oh je, es gab den größten Ärger für mich, als ich das meinen Eltern erzählte. Aber es nützte nichts, ich wurde weiterhin dorthin gebracht, wenn auch mit weinen und Geschrei. Gut, dass sich der Kindergarten nur gegenüber auf der anderen Straßenseite unserer Wohnung befand (wegen dem Laufen *g). Nach einiger Zeit, als es morgens mit dem Weinen und Jammern nicht besser wurde, brachte mich meine Mutter in den Kindergarten und redete längere Zeit mit der Kindergärtnerin. Ich weiß nicht mehr, was sie alles besprochen hatten und auch nicht, was die Kindergärtnerin mir hinterher gesagt hat, aber von da an ging es wesentlich besser. Ich ging wieder ganz gerne in den Kindergarten. Und ich glaube auch, seit der Zeit war es vorbei, dass ich dort gehänselt wurde. Das war wohl die erste negative Situation in meinem Leben, die nur durch mein Gewicht ausgelöst wurde. Ich wusste es damals noch nicht, aber es sollten in den nächsten Jahrzehnten noch viele blöde Situationen folgen, die nur wegen meiner vielen Kilos entstanden sind. Ja, es gibt leider viele Menschen, die füllige oder auch dicke Personen nur auf ihr Gewicht reduzieren…. eigentlich Schade.

Aber in den nächsten Jahren lief mein Leben, wie schon beschrieben, wohlbehütet und in ruhigen Bahnen ab. Klar, ich war immer noch Propper, obwohl meine Eltern in regelmäßigen Abständen versuchten, mich davon zu überzeugen, dass etwas weniger essen auch viel besser wäre für meine Beweglichkeit. Das schafften sie aber immer nur für kurze Zeit. Ich hab zwar in der Zeit keine spezielle Diät gemacht, sondern nur etwas weniger gegessen. Aber meistens hielt es nicht sehr lange vor. Denn es gab schon damals in der Zeit zu viele leckere Dinge, auf die ein Junge im Alter von 4 oder 5 Jahren nicht verzichten wollte. Und dann waren da noch die tollen Süßigkeiten … Ach herrlich, doch immer hörte ich: iss doch nicht so viel. Irgendwann, wenn man diesen Satz zu oft hört, stumpft er doch merklich ab. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mein Vater sich öfter einen Seelachs-Salat zum Abendbrot machte. Das Wort Salat war für dieses Gericht total deplatziert, denn es bestand aus Seelachsschnitzel aus einem Gläschen, hart gekochte Eiern und viel Mayonnaise. Das wurde alles zusammen gerührt und musste im Kühlschrank ca. eine halbe Stunde bis Stunde durchziehen. Dieser Belag kam dann auf frische, halbe Brötchen oder eine Scheibe frischen Weißbrotes mit Butter. Man war das lecker. Aber es hatte auch durchschlagende Nebenwirkungen. Bevor ich es gegessen hatte, da hatte ich fürchterlich Appetit darauf, und nachdem ich es gegessen hatte, da war mir fürchterlich schlecht. Das war dann der Zeitpunkt, als mein Bruder sagte: »Satt kennt er nicht, entweder hat er Hunger, oder ihm ist schlecht. Dieser Spruch ist bei uns in der Familie bis heute ein geflügeltes Wort geworden. Au man, wenn ich noch an diese Zeit denke … aber irgendwie schön war sie trotzdem.

Irgendwann sagte meine Mutter mal »Jetzt beginnt für dich der Ernst des Lebens«. Das hieß, dass ich bald eingeschult werden würde. Ich freute mich darauf, neue Kinder kennen zu lernen und viel Spaß zu haben (so dachte ich damals *lach). Wir gingen Bücher, Hefte und die ganzen Utensilien einkaufen, die man in der Schule benötigt. Natürlich waren auch ein Schulranzen und eine Schultüte mit dabei. Je näher der Tag der Einschulung kam, desto aufgeregter wurde ich.

Die Zeit verging wie im Schneckentempo, doch dann war es endlich soweit. Mein erster Schultag, auf den ich so lange gewartet hatte, ging heute Gott sei Dank los. Frisch gewaschen und gekämmt zog ich meine besten Anziehsachen an, die mir vorher meine Mutter herausgelegt hatte. Dann machten wir uns auf den Weg zu der Schule, die in den nächsten Jahren wochentags von morgens bis mittags mein Aufenthaltsort werden sollte. Ich hatte die Schultüte im Arm und war stolz wie Oskar, dass es jetzt endlich losging. Als wir das Gebäude betraten, es war eine ganz alte Schule mit einem total komischen Geruch, sah ich mich erst mal um, denn wir waren ja nicht alleine dort. Viele Kinder, die genauso aufgeregt waren wie ich, standen mit ihren Müttern, Vätern oder beiden Eltern dort in dem Vorraum und warteten auf unsere Einteilung in die Klassen.

Ein Junge sah längere Zeit mir...

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