»Menschheitswissenschaft« als Erfahrung des Ortes
Erich Rothacker und die deutsche Kulturanthropologie
Autor | Frank Tremmel |
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Verlag | Herbert Utz Verlag |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Seitenanzahl | 375 Seiten |
ISBN | 9783831608850 |
Format | |
Kopierschutz | DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 38,99 EUR |
Die vorliegende Untersuchung beabsichtigt, sowohl wissenschaftsgeschichtlich als auch systematisch, den kulturanthropologischen Erfahrungs- bzw. Wissenschaftsbegriff am Beispiel „Rothacker“ zu rekonstruieren. Dabei wurde in einer Reihe von komparativen Studien die Spezifik dieses Ansatzes in der formativen Phase der deutschen Kulturanthropologie herausgearbeitet. So werden die Grundmuster einer aus dem Historismus heraus entstandenen und im Dialog mit zeitgenössischen philosophischen Positionen weiterentwickelten Kulturanthropologie deutlich.
Rothacker ging es darum, dem historisch-philologischen Verständnis der Menschheit eine Hermeneutik der affektnahen Ausdrucksformen unseres Menschseins zugrundezulegen. Seine anthropologische „Situationssemantik“ liefert einen wertvollen Beitrag zu einer Theorie der geschichtlichen Lagen und der Lebensstile. In Rothackers Werk kommt den konkreten Lebensformen in materialer Hinsicht die Funktion einer Vermittlung zwischen universalen und partikularen Tendenzen der Menschheitsgeschichte zu.
Die deutsche Kulturanthropologie lässt sich insofern als ein spezifisch modernes Phänomen betrachten, vorausgesetzt, wir legen einen Modernitätsbegriff zugrunde, der sich ausdrücklich von Vorstellungen eines linearen Rationalismus verabschiedet, durch den die lokale, leibliche Lebensform als idiosynkratische abgewertet wurde.