Improvisieren ist menschlich. Weil das Leben zum Umgang mit dem Unvorhersehbaren herausfordert, ist das Improvisieren eine Kompetenz, die nicht nur in der Kunst, sondern auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt. Jedes menschliche Handeln enthält ein Improvisationspotenzial. Wenn diese Annahme richtig ist, dann müsste der Begriff Improvisation ein Kernbegriff kulturwissenschaftlichen Denkens sein - allein: Er ist es nicht, jedenfalls noch nicht. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches nähern sich dem Phänomen des Improvisierens aus sozial- und musikwissenschaftlicher Sicht. In fachübergreifender Perspektive fragen sie nach der Bedeutung des Improvisierens in den Bereichen Musik, Tanz und Theater, nach den sozialen Bedingungen und kulturellen Kontexten improvisatorischen Handelns und nach dem Sinn, den Mitglieder anderer Kulturen mit dem Phänomen des Improvisierens verbinden. Mit Beiträgen von Ulrich Bielefeld, Silvana K. Figueroa-Dreher, Oliver Kozlarek, Ronald Kurt, Klaus Näumann, Stefan Orgass, Constanze Rora und Markus Schmidt.
Ronald Kurt (apl. Prof. Dr. rer. soc.) ist Fellow am KWI Essen und lehrt Soziologie an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kultur- und Wissenssoziologie, Indien, Musik, Hermeneutik und Sozialphänomenologie. Klaus Näumann (Dr. phil.) ist Fellow am KWI Essen und Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Musik der deutschen Minderheit in Polen und Musik in Trinidad.
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