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MERIAN live! Reiseführer Kreuzfahrt westliches Mittelmeer

Mit Kartenatlas

AutorHolger Wolandt
VerlagMerian / Holiday, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783834226396
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Mit MERIAN live! auf Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer Quirlige Hafenstädte, spektakuläre Felsküsten, smaragdgrünes oder azurblaues Meer: Seit jeher üben Mittelmeer und südliche Lebensfreude eine unwiderstehliche Anziehung aus. Das westliche Mittelmeer ist eine endlose Quelle der Vielfalt - kulturell wie auch landschaftlich. Pulsierende Städte kontrastieren mit einsamem Hinterland, Prunkarchitektur mit Traumstränden. Kompakt und übersichtlich bietet MERIAN live! alles Wissenswerte für einen gelungenen Aufenthalt im westlichen Mittelmeer: - MERIAN TopTen: Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf einen Blick - Mit 10 MERIAN Tipps die weniger bekannten Seiten der Städte und Orte auf der Strecke entdecken - Fundierte Beschreibungen aller wichtigen Orte, Sehenswürdigkeiten und Museen von A bis Z - Empfehlungen für Essen und Trinken, Einkaufen, Ausgehen sowie Tipps für den umweltbewussten Urlaub - Stadtpläne von Barcelona, Cagliari, Casablanca, Florenz, Monaco, Palma, Rom, Tanger, Valencia und Valletta zur leichten Orientierung

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Leseprobe
© Schapowalow: S. Bennett/4Corners

Nicht nur in den adretten Straßencafés auf den Plazas von Valencia (>>) kann man die unendliche Vielfalt der mediterranen Küche genießen.

Zu Gast im westlichen Mittelmeer


Die Länder rund um das Mittelmeer geben dem Kreuzfahrer reichlich Gelegenheit zum Genießen auf mediterrane Art.

© Laif: S. Hartz

Erholung an Deck – bis es heißt: bereit machen zum Landgang (>>).

Praktische Infos


Einige Informationen, die das Leben an Bord erleichtern und die Reise angenehm gestalten, von Kabinenwahl über Seenotrettungsübung bis Sport- und Wellnessangebot.

Neben der Karibik stellt das Mittelmeer die wichtigste Kreuzfahrtdestination dar – und es ist das beliebteste Kreuzfahrtziel der Deutschen: Die vom Deutschen Reiseverband herausgegebene Broschüre »Der Deutsche Reisemarkt. Zahlen und Fakten 2015« (auch online) widmet den Kreuzfahrten ein eigenes Kapitel: »Boom-Markt Kreuzfahrten. Immer mehr Passagiere auf Flüssen und Meeren.« Die aktuellen Zahlen, die in den Nachbarländern Österreich und der Schweiz ähnlich aussehen dürften: 77 % der Bundesbürger fahren in den Urlaub. Von diesen Urlaubsreisen (gemeint sind Reisen ab fünf Tage Dauer) entfallen 3,1 % auf Kreuzfahrten. In den 20 Jahren seit 1995 ist die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere um 710 % auf 2,2 Millionen angestiegen. Der durchschnittliche Reisepreis beträgt 1580 , die durchschnittliche Reisedauer 8,7 Tage. Fast alle Reedereien bieten Kreuzfahrten auf dem Mittelmeer an.

Das riesige Angebot macht eine solche Reise für fast alle erschwinglich: Mittelmeerkreuzfahrten in einer Innenkabine werden schon für unter 1000  angeboten. Da die Zahl reiner Seetage meist gering ausfällt, lässt es sich auch mit einer Innenkabine durchaus leben: Die Tage verbringen die Kreuzfahrer ohnehin an Land oder auf dem Sonnendeck.

Die Reedereien


Zwei große italienische Reedereien unterhalten ihre Heimathäfen am westlichen Mittelmeer: Costa Kreuzfahrten wurde als Costa Crociere bereits 1860 in Genua gegründet. 2004 wurde der Heimathafen nach Savona verlegt und dort ein riesiges Kreuzfahrtterminal gebaut. MSC-Kreuzfahrten (Mediterranean Shipping Company) sind in Neapel beheimatet.

Beide Reedereien sind auf dem Mittelmeer mit riesigen Schiffen für mehrere Tausend Gäste, die mehrheitlich aus den Ländern nördlich des Mittelmeers kommen, unterwegs. Kapitäne und Oberkellner dagegen sind italienischer Herkunft. Die bislang größten Schiffe der MSC sind »Splendida« und »Fantasia« mit 1637 Kabinen für 3247 Passagiere.

Neben den italienischen Reedereien sind alle großen Veranstalter von Kreuzfahrten auf dem westlichen Mittelmeer unterwegs, auch Royal Caribbean, das größte Kreuzfahrtunternehmen der Welt, und Carnival Cruises, die Nummer zwei. Einige Reedereien haben Angebote für Familien mit Kindern: Bei MSC fahren zwei Kinder bis 17 Jahre zu den meisten Terminen gratis in der Kabine der Eltern mit. Bei NCL liegt diese Altersgrenze bei 15 Jahren. Für Eltern mit kleineren Kindern gibt es eine Kinderbetreuung, für den schon älteren Nachwuchs eine Teenie-Disco. Auch bei anderen Reedereien sind die Kosten für Kinder, die in der Kabine der Eltern reisen, relativ gering.

Deutsche Anbieter kreuzen ebenfalls auf dem Mittelmeer: TUI Cruises u. a. starten ihre Rundreise auf dem westlichen Mittelmeer in Mallorca. Mit »Mein Schiff 3« können Sie beispielsweise innerhalb von zehn Nächten von Palma de Mallorca nach Korsika, Civitavecchia, La Spezia, Monaco, Toulon, Barcelona und Ibiza fahren. Eine andere Reise führt innerhalb von ebenfalls zehn Nächten nach Sardinien und Sizilien. AIDA Cruises bieten ebenfalls Kreuzfahrten ab Mallorca an. Auf den sogenannten Clubschiffen ist legere Kleidung angesagt.

Die Reeder mit kleineren Schiffen hatten es in den letzten Jahren deutlich schwer. Die Reederei Deilmann (»MS Deutschland«) ging 2015 Konkurs, Hansa Kreuzfahrten bereits 2012, ihre charmante »Princess Daphne« wurde 2014 in Alang in Indien abgewrackt. Für TransOcean Kreuzfahrten fährt jedoch die »MS Astor« mit maximal 578 Passagieren von Genua nach Livorno, Civitavecchia, Neapel, Palermo, Sardinien und zurück. Das luxuriöseste Kreuzfahrtschiff, die »MS Europa« der Reederei Hapag Lloyd, befindet sich im Herbst in der Regel ebenfalls im westlichen Mittelmeer. In zehn Tagen geht es von Lissabon am Atlantik, bis Civitavecchia. Das Flaggschiff der Flotte setzt seine Reise nach Venedig fort, dann wird kehrtgemacht, und es geht nach Barcelona zurück.

Das Luxussegment wird neben Hapag Lloyd u. a. von der Seabourn Cruise Line bedient. Für ungefähr 10 000  geht es auf der »Seabourn« drei Wochen lang durch das westliche Mittelmeer. Wie es auf einem solchen Schiff zugeht, hat der amerikanische Reiseschriftsteller Paul Theroux eindrucksvoll beschrieben (>>). Die kleinen Luxusschiffe laufen auch kleinere Häfen wie Portoferraio auf Elba an.

Viele Veranstalter bieten außerdem spezielle Themenkreuzfahrten an, etwa für Golfspieler und Musikliebhaber. MSC organisiert Kreuzfahrten für Tänzer, Schach- und Bridgespieler, außerdem für Hobbymaler.

Die Kabinenwahl


Die Kabine will mit Bedacht gewählt sein. Die Entscheidung für eine Innenkabine ist nur dann ratsam, wenn man den meisten Teil der Reise an Deck oder auf Landgängen verbringt. Auf großen, eher unpersönlichen Schiffen ist eine bessere (und leider auch teurere) Kabine, in die man sich zurückziehen kann, empfehlenswert. In den Kabinen achtern (im Heck des Schiffes) ist die Schiffsmaschine meist stärker zu hören. Hier sind auch die Vibrationen stärker. Bei älteren Schiffen sind die Wände meist sehr dünn. Ein schreiender Säugling in der Nachbarkabine ist aber auch in modernen Schiffen zu hören. Seekrankheit ist bei einer Fahrt auf dem Mittelmeer im Sommer kein Thema, da die See spiegelglatt ist. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, sollte eine Kabine mittschiffs oder achtern und auf den unteren Decks wählen. Zum Bug hin und auf den oberen Decks schaukelt es meist stärker. Die Kopfkabinen des Schiffes sind in der Regel der Besatzung vorbehalten. Die teuersten Kabinen sind Suiten mit Balkon, die teilweise über 50 qm groß sind. Nach einem anstrengenden Landausflug lädt hier der eigene Whirlpool zum Relaxen ein. Gleichzeitig kann man die Speisekarte für das Galadiner am Abend studieren. Diese wird den Gästen, die eine Suite bewohnen, eigens in die Kabine gebracht.

Neueste Entwicklung ist die Einrichtung eines Premium-Bereichs auf den Schiffen: MSC bietet auf den Großschiffen »Fantasia« und »Splendida« einen VIP-Bereich an, der sich MSC Yacht Club nennt. Hier bleibt, wer es sich leisten kann, unter sich: Für die 99 Suiten gibt es auf dem Vordeck einen eigenen Pool sowie eine eigene Lounge. Auch beim Ein- und Ausschiffen gibt es eine Vorzugsbehandlung. Bei NCL nennt sich die entsprechende Kabinenklasse »Garden and Courtyard Villas«.

Sonnenhut nicht vergessen


Ins Reisegepäck einer Mittelmeerkreuzfahrt gehört unbedingt luftige Kleidung, die für Landausflüge nicht zu freizügig sein darf – in Kirchen ist das Tragen von Shorts und schulterfreien Tops häufig verboten. Mit einpacken sollte man einen Sonnenhut und Sonnencreme mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor. Abends auf Deck benötigt man durchaus mal einen warmen Pullover. Badekleidung sollten Sie ebenfalls nicht vergessen. Wer sich nicht im meist sehr knapp bemessenen Schiffspool drängen will, findet sicher Gelegenheit, beim Landgang einen ortsnahen Strand aufzusuchen. Ausreichend Lektüre ist ebenfalls wichtig, da reine Seetage schon einmal lang werden können und das deutschsprachige Angebot in den Bordbibliotheken der preiswerteren Anbieter recht dürftig ist. In den Hafenorten sind aber meist auch deutschsprachige Zeitungen zu bekommen. Die Bordzeitung enthält nur die wichtigsten Nachrichten.

Das Einschiffen


Mit den Reiseunterlagen werden Kofferanhänger verschickt, auf denen die Kabinennummer steht (sofern Sie nicht eine unspezifizierte Kabinenklasse gebucht haben). Beim Einschiffen gibt man die Koffer schon vor dem Einchecken ab. Sie werden vom Personal vor die Kabine gestellt. Achten Sie deshalb darauf, alles Wichtige – Medikamente, Papiere, Zahnbürste – im Handgepäck aufzubewahren. Das Gepäck pro Passagier darf 100 kg nicht übersteigen. Hier werden den Reisenden vor allem von den Freimengen der Fluggesellschaften Grenzen gesetzt.

Gerade bei größeren Kreuzfahrtschiffen kann das Einschiffen eine zeitraubende Prozedur darstellen. Es ist daher ratsam, sich rechtzeitig am Kai einzufinden. Meist beginnt das Einschiffen drei Stunden vor dem Ablegen des Schiffes und dauert zwei Stunden. Wer früh an Bord ist, hat genügend Zeit, sich schon vor Auslaufen des Schiffes in seiner Kabine einzurichten und heimisch zu machen und schon einmal eine Runde auf Deck zu drehen.

Auf den Schiffen hochpreisiger Anbieter werden die Gäste von einem Steward zu ihrer Kabine geleitet, auf den Großschiffen müssen Sie sich selbst zurechtfinden. Auch nach einer Woche werden Sie sich hier immer noch statt steuerbord plötzlich backbord befinden oder achtern statt im Bugbereich.

Steward oder Zimmermädchen händigen die Schlüsselkarten oder – neuerdings – RFID-Armbänder aus, falls man sie nicht schon beim Einchecken bekommen hat. Diese...

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