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E-Book

Metamorphosen

Vollständige Ausgabe

AutorOvid
VerlagJazzybee Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl496 Seiten
ISBN9783849613839
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Die Metamorphosen (lateinischer Originaltitel Metamorphoseon libri: 'Bücher der Verwandlungen') des römischen Dichters Ovid, geschrieben vermutlich ab dem Jahr 1 oder 3 n. Chr. bis um 8 n. Chr., sind ein in Hexametern verfasstes mythologisches Werk über Metamorphosen ('Verwandlungen'). Die Metamorphosen bestehen aus 15 Büchern von je etwa 700 - 900 Versen und beschreiben die Entstehung und Geschichte der Welt in den Begriffen der römischen und griechischen Mythologie. Dabei wurden etwa 250 Sagen verarbeitet. Seit seinem Erscheinen war es stets eines der populärsten mythologischen Werke überhaupt und sicherlich das den mittelalterlichen Schriftstellern und Poeten am besten bekannte. Somit hatte dieses Werk einen enormen Einfluss auf die Literatur des Mittelalters sowie auf die bildende Kunst vom Mittelalter bis zum Barock. (aus wikipedia.de)

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Leseprobe

Metamorphosen


 

 

Erstes Buch


 

 Weltschöpfung. Die vier Zeitalter. Giganten. Lykaon. Die große Flut. Deukalion und Pyrrha. Erneuerung der Tierwelt. Python. Daphne. Io (Argus; Syrinx)

 

 Lust wird rege zum Sang, wie sich Formen in andere Körper

 Wandelten. Götter, o seid – denn ihr ja habt sie gewandelt –

 Meinem Beginnen geneigt und vom Uranfange der Schöpfung

 Führt bis auf unsere Zeit des Gedichts fortlaufenden Faden.

 

 Vor dem Meer und der Erd und dem alles bedeckenden Himmel

 War in dem ganzen Bereich der Natur ein einziges Aussehn,

 Das man Chaos genannt, ein verworrenes rohes Gemenge,

 Anderes nichts als träges Gewicht und zwistige Keime,

 Trübe zu Einem gehäuft von lose verbundenen Stoffen.

 Noch goß kein Titan in das Weltall leuchtende Strahlen;

 Noch nicht füllete aus durch Zuwachs Phoebe die Hörner;

 Eignes Gewicht auch hielt noch nicht frei schwebend die Erde

 In der umfließenden Luft; noch breitete Amphitrite

 Nicht weithin an dem Rand daliegender Länder die Arme;

 Da, wo es Erde gab, dort gab es auch Luft und Gewässer.

 So taugt' nicht zum Stehen das Land, zum Schwimmen die Woge;

 Lichtes entbehrte die Luft; die Gestalt blieb keinem beständig.

 Eins war feindlich im Wege dem anderen, weil in der Masse

 Kaltes im Streit stets lag mit Warmem, mit Trockenem Feuchtes,

 Weiches mit Hartem und mit dem Gewichtigen das, was gewichtlos.

 

 Aber den Zwist behob ein Gott und die beßre Naturkraft;

 Denn er schied von dem Himmel das Land und vom Lande die Wogen,

 Und von der dunstigen Luft lostrennt' er den lauteren Himmel.

 Als er so sie entwirrt und dem finsteren Haufen entnommen,

 Schloß er gesondert im Raum sie zusammen in friedlicher Eintracht.

 Ohne Gewicht stieg auf lichtvoll des gewölbeten Himmels

 Feurige Kraft und ersah sich die Statt in der obersten Höhe.

 Ihr ist die Luft am nächsten im Raum und in Mangel an Schwere.

 Dichter als sie zog an die gröberen Teile die Erde,

 Niedergedrückt durch eignes Gewicht. Das umströmende Wasser

 Wählte den äußersten Sitz und umschloß den gefestigten Erdkreis.

 

 Als nun die Mischung der Schöpfer, wer immer der Gott   auch gewesen,

 Ordnend hatte zerteilt und in Schichten gefügt die zerteilte,

 Rundete er im Beginn, auf daß nach jeglicher Seite

 Gleich sie wäre, zur Form einer mächtigen Kugel die Erde.

 Dann goß Fluten er aus und hieß sie von tobenden Winden

 Schwellen und rings umfahn der umgürteten Erde Gestade;

 Quellen gesellt' er dazu und Seen und unendliche Sümpfe

 Und wies Flüssen die Bahn in den Grenzen gewundener Ufer,

 Die in verschiedenem Lauf teils werden geschlürft von dem Grunde,

 Teils hinkommen zum Meer und, empfangen vom offenen Felde

 Freierer Flut, anstatt der Ufer bespülen die Küsten.

 Ebenen ließ er sich auch ausdehnen und Täler sich senken,

 Wälder sich decken mit Laub, aufsteigen die steinigen Berge.

 Und wie den himmlischen Raum zwei Gürtel durchschneiden zur Rechten,

 Links gleich viel und, heißer als sie, in der Mitte der fünfte,

 So schied auch in die nämliche Zahl die geschlossene Masse

 Sorglich der Gott, und es trägt gleich viele der Zonen die Erde.

 Die in der Mitte sich zieht, ist nicht bewohnbar vor Hitze;

 Zwei deckt mächtiger Schnee; zwei legte er zwischen die beiden,

 Denen er Mäßigung gab, mit der Glut die Kälte   vermengend.

 Drüber schwebet die Luft, die lastender ist als das Feuer

 So viel, wie an Gewicht nachstehet der Erde das Wasser.

 Dort hieß Nebel er auch, dort dunstige Wolken sich lagern

 Samt dem Donnergeroll, das menschliche Herzen erschrecke,

 Und mit den Blitzen zugleich die Frost herführenden Winde.

 Ihrem Gelüste jedoch gab nicht zum Schweifen den Luftraum

 Frei der Erschaffer der Welt. Kaum werden sie jetzt, da sein Wehn doch

 In die verschiedensten Striche ein jeglicher richtet, gehindert,

 Daß sie zerreißen die Welt: so liegen in Hader die Brüder.

 Fern zu Aurora entwich, gen Persien und Nabataea

 Und zu den Höhn, die stehen im Lichte des Morgens, der Ostwind;

 Abendlich Land und die Küsten, gewärmt von der sinkenden Sonne,

 Liegen dem Weste zunächst; die Skythen befällt und die sieben

 Stiere der schaurige Nord; und aus beständigen Wolken

 Näßt gegenüber das Land der regengeschwängerte Südwind.

 Drüber lagert' er dann den klar durchsichtigen Äther,

 Der, von Schwere befreit, nichts hat von der irdischen Hefe.

 Kaum nun hatt er verzäunt das alles in sichere Grenzen,

 Als die Gestirne, die lang sich gepreßt in jenem Gemenge

 Bargen, am Himmel umher glanzreich anhuben zu   flimmern.

 Jetzo, damit kein Raum ermangele seiner Bewohner,

 Halten den himmlischen Sitz mit den Sternen die Göttergestalten;

 Raum gewährten die Wellen den blinkenden Fischen zur Wohnung;

 Tiere bekam das Land und Vögel der regsame Luftraum.

 

 Aber es fehlte noch ein Geschöpf, das, höher in Würde,

 Mit tiefdenkendem Geiste den anderen könnte gebieten.

 Sieh, da wurde der Mensch, ob ihn aus göttlichem Samen

 Machte der Bildner der Welt, der Urquell besserer Schöpfung,

 Oder die Erd im Beginn, die sich vom erhabenen Äther

 Eben gelöst, noch Keime behielt gleichartigen Himmels

 Und des Iapetus Sohn sie, gemengt mit fließenden Wellen,

 Bildete gleich der Gestalt der alles beherrschenden Götter.

 Während die Erde gebückt ansehen die andern Geschöpfe,

 Gab er erhabnes Gesicht dem Menschen und ließ ihn den Himmel

 Schauen und richten empor zu den Sternen gewendet das Antlitz.

 Also kleidete sich die völlig veränderte Erde,

 Formlos eben und wüst, mit den neuen Gebilden der Menschen.

 

 Erst nun sproßte von Gold das Geschlecht, das ohne Bewachung

 Willig und ohne Gesetz ausübte das Recht und die Treue.

 Strafe wie Furcht war fern; noch lasen sie drohende Worte

 Nicht am gehefteten Erz; noch stand kein flehender Haufe

 Bang vor des Richters Gesicht: Schutz hatten sie ohne den   Richter.

 Noch nicht hatte, gefällt auf heimischen Bergen, die Fichte,

 Andere Welt zu sehn, sich gesenkt in die flüssigen Wogen;

 Außer dem ihrigen kannten die Menschen kein andres Gestade.

 Noch umgürteten nicht abschüssige Gräben die Städte;

 Kein gewundenes Horn aus Erz noch die grade Drommete

 War, kein Helm, kein Schwert. In behaglicher Muße vergingen

 Ohne des Kriegers Bedarf die Tage den sicheren Völkern.

 Undienstbar und verschont von dem Karst und von schneidender Pflugschar

 Nimmer verletzt gab alles von selbst die gesegnete Erde,

 Und mit Speisen begnügt, die zwanglos waren erwachsen,

 Lasen sie Arbutusfrucht, Erdbeeren an sonniger Halde

 Oder am rauhen Gerank Brombeeren und rote Kornellen

 Und von dem ästigen Baume des Jupiter fallende...

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