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Moderne Stromrichterantriebe

Antriebssystem, Leistungselektronik, Maschinen, Mechantronik und Motion Control, Arbeitsweise drehzahlveränderbarer Antriebe mit Stromrichtern und Antriebsvernetzung. (Kamprath-Reihe)

AutorPeter F. Brosch
VerlagVogel Communications Group GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl490 Seiten
ISBN9783834360649
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,80 EUR

Studenten und Praktiker erfahren den Stand der Technik über intelligente modulare drehzahlveränderbare Antriebe. Konstrukteure, Facharbeiter und Monteure bekommen mit Betriebskennlinien, Checklisten, Maschinentabellen und Fallbeispielen zusätzliche Informationen. Damit dient das Buch auch als Nachschlagewerk für die tägliche Praxis. 

- Moderne Antriebe und Grundlagen der Antriebstechnik
- Stromrichter-Komponenten
- Elektrische Maschinen - Direktantriebe / Linearantriebe
- Stromrichterantriebe mit Stromwender- und Drehfeldmaschinen
- Antriebsvernetzung und dezentrale Installation bei Stromrichtern
- Motion Control und Mechatronik
- Auswahl und Bemessung drehzahlveränderbarer Stromrichterantriebe
- Stromrichtermeßtechnik
- EMV

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Leseprobe

5 Elektrische Maschinen (S. 85-86)

5.1 Allgemeine Grundlagen

Die in der Antriebstechnik eingesetzten elek trischen Maschinen sind auch heute noch überwiegend als drehende Maschinen ausgeführt, der Linearmotor erobert aber immer mehr spezielle Anwendungsfälle, auf die später eingegangen wird. Auch bei Piezomotoren oder -Aktuatoren [5.1] erfolgt der Einsatz im μm- Bereich bei Linearaufgaben. Beim Antrieb hat die elektrische Maschine als «Motor» die Aufgabe, elektrische Energie in mechanische zu wandeln (Motorbetrieb), immer häufiger soll sie bei drehzahlvariablen Antrieben im Generatorbetrieb bremsen und u.U. die Bremsenergie in das Netz zurückspeisen ( Nutzbremsung). Eine drehende elektrische Maschine besitzt 2 Hauptbauteile: den ruhenden Ständer und den drehenden mit der Welle verbundenen Läufer. Im Motorbetrieb wird der Ständerwicklung elektrische Energie zugeführt, die gewandelt über die Welle als mechanische Energie abfließt, d.h. mit der drehenden Welle über das Drehmoment an den «Verbraucher» übertragen wird. Nach dem Gesetz von «actio = reactio» tritt an der Befestigung des Ständers ein gleich großes, entgegengesetzt gerichtetes Reaktionsmoment zum Wellenmoment auf. Bei Linearmotoren wird das bewegliche Primärteil bestromt. Die Magnete oder die Kurzschlussplatten des Sekundärteils sind meist fest angeordnet. Historie Da am Beginn der Entwicklung der Energietechnik nur galvanische Elemente als Stromquelle vorhanden waren, entstand als erster elektromechanischer Energiewandler der Gleichstrommotor. Bereits 1834 treibt ein kleiner Gleichstrommotor (aus Batterien gespeist) ein Boot an (Tabelle 5.1). Möglichkeiten zur Drehmomenterzeugung Die Energieumwandlung in der Maschine findet unter Ausnutzung elektromagnetischer Felder statt. Diese bewirken induzierte Spannungen oder Kräfte, die als Kräfte auf stromdurchflossene Leiter oder als Grenzflächenkräfte an den Trennflächen zwischen Gebieten verschiedener Permeabilität – z.B. Luft/Eisen – auftreten. Im ersten Fall erfahren dabei die Leiter einer Spule Kräfte im Feld eines Magneten oder einer anderen Spule, im zweiten Fall entstehen die Kräfte an einem ferromagnetischen Körper im Feld einer Spule. Ein Energieaustausch tritt dann auf, wenn in Spulen Spannungen induziert werden, die zu Strömen führen – egal, ob die Anordnung von Spule und Magnet im Ständer und Läufer ist oder auch umgekehrt.

Es sind verschiedene elektromagnetische Mechanismen anwendbar, um den Wandlungsprozess herbeizuführen, daraus resultiert auch die Vielzahl der ausgeführten elektrischen Maschinen. Bild 5.1 zeigt die Ausgangsanordnungen für den Bau von drehenden elektrischen Maschinen, die Aussagen gelten für Linearmotoren sinngemäß. Ständer und Läufer bestehen aus koaxialen ferromagnetischen Zylindern. Man erhält die wichtigsten Systeme drehender Maschinen, wenn im Ständer und Läufer Spulen untergebracht sind a) oder eine Spule mit ei nem nichtrotationssymmetrischen Ständer oder Läufer zusammenarbeitet (b, c, d). Bild 5.1 e) zeigt die Entstehung des Linearmotors aus einem drehenden Modell (Synchronmotor) im Prinzip. Letztlich ist das Prinzip des Transversalflussmotors in Bild 5.1 f) dargestellt. Bei dem dargestellten Motor trägt der Läufer die Magnete. Eine Ringspule erregt den Motor. Auf die Ansteuerung wird später eingegangen. Im Fall a) erhält man die Grundform der Drehfeldmaschine, die als Asynchron- oder Synchronmaschine gebaut wird, bei der Synchronmaschine kann die Läuferspule auch durch Permanentmagnete ersetzt werden b). Bei einem Läufer ohne Erregung entsteht wegen des unterschiedlichen magnetischen Widerstandes (Reluktanz) ein Drehmoment: man erhält die Reluktanzmaschine c). Leistungsbilanz Jeder Austausch mechanischer Energie oder Leistung an der Welle muss mit einem Austausch elektrischer Energie oder Leistung über die Klemmen der Maschine einhergehen. Daher kann man die stationären auftretenden Kräfte bzw. Drehmomente des elektromechanischen Wandlers über eine Energie- oder Leistungsbilanz gewinnen, wie noch gezeigt wird. Wie oben bereits ausgeführt wurde, ist die Kraftwirkung zwischen magnetischen Feldern für die Wirkungsweise der elektrischen Maschinen von grundlegender Bedeutung. Die Magnetfelder werden entweder stromerregt oder – neuerdings durch die Fortschritte in der Technologie – durch Dauermagnete erzeugt. Die stromführenden Spulen sind in den Maschinen heute zum Schutz der Leiter in mit Isoliermaterial ausgekleideten Nuten untergebracht, Ausnahmen bilden nur die Käfigwicklung des Kurzschlussläufers in Spritzgusstechnik oder die selbsttragende Ankerwicklung kleiner Gleichstrommaschinen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
1 Einleitung14
1.1 Stand der Antriebstechnik14
1.2 Besondere Eigenschaften17
1.3 Qual der Auswahl17
1.4 Komponenten18
1.5 Direkt und ohne Mechanik – «Mechatronik»19
1.6 Dezentral installiert20
1.7 Gleichstrom- oder Drehstromlösung?21
1.8 Kfz-(Hilfs-)Antriebe22
1.9 Lebensdauerkosten22
2 Das moderne Antriebspaket24
2.1 Bestimmungsgrößen bei der Auswahl24
2.2 Mikrorechner sorgen für Wirtschaftlichkeit25
2.3 Vorteile der veränderbaren Drehzahl26
2.4 Antriebsbeispiele26
2.5 Drehzahlveränderbare Antriebe im Vergleich28
3 Allgemeine Grundlagen der Antriebstechnik30
3.1 Grundsystem des Antriebs30
3.2 Physikalische Gesetze31
3.3 Antriebsmomente elektrischer Maschinen34
3.4 Grundtypen der Lastkennlinien (Arbeitsmaschinen)36
3.5 Stabiler Betriebspunkt (Arbeitspunkt des Antriebs)37
3.6 Erwärmung39
3.7 Kühlung42
3.8 Zeitkonstanten43
3.9 Betriebsarten44
3.10 Äquivalente Belastung (mittlere Belastung)49
3.11 Mechanische Übergangsvorgänge51
3.12 Energieumsatz54
3.13 Wachstumsgesetze58
4 Stromrichter-Komponenten60
4.1 Versorgung über Stromrichter60
4.2 Ventile: elektronische Leistungsschalter61
4.3 Grundlagen der Halbleitertechnik62
4.4 Schutz von Halbleiterschaltern70
4.5 Signalelektronik76
4.6 Ausfallraten79
5 Elektrische Maschinen86
5.1 Allgemeine Grundlagen86
5.2 Erzeugung einer kontinuierlichen Drehbewegung87
5.4 Schutzarten90
5.3 Bauformen 5.5 Leistungsschild90
5.6 Lager und Schmierung94
5.7 Permanentmagnete in elektrischen Maschinen94
5.8 Bürstenstandzeiten99
5.9 Maschinenschutz99
5.10 Lüfter99
5.11 Magnetlager99
5.12 Polwicklung – verteilte Wicklung101
5.13 Piezo-Motor104
5.14 Tauchspulmotor (Voice-Coil-Motoren)105
5.15 Lineare Motoren106
5.16 Transversalflussmotor111
6 Stromrichterantriebe mit Stromwendermaschinen114
6.1 Gleichstromantriebe mit Stromrichtern114
6.2 Netzgeführte Stromrichter122
6.3 Gleichstromsteller (Chopper)172
6.4 Reihenschlussmotor mit Wechselstromsteller181
6.5 Kleinmaschinen187
6.6 Pulsbetrieb der Reihenschlussmaschine187
7 Stromrichterantriebe mit Drehfeldmaschinen192
7.1 Übersicht192
7.2 Drehfeldmaschinen197
7.3 Umrichter mit U- und I-Zwischenkreis220
7.4 Sonderfragen bei Umrichterantrieben282
7.5 Besonderer Betrieb von Umrichterantrieben307
7.6 Umrichter und elektronisch kommutierte Maschine312
7.7 Umrichter und «geschaltete Reluktanzmaschine» (gRM)324
7.8 Drehstromsteller und Drehstrom- Asynchronmaschine326
7.9 Stromrichterantriebe mit Schleifringläufern335
7.10 Stromrichter und Schrittmotoren339
7.11 Stromrichter-AC-Direktantriebe349
7.12 Antriebe im Vergleich352
7.13 Motion Control und Mechatronik362
8 Antriebsvernetzung und dezentrale Installation bei Stromrichtern372
8.1 Antriebsvernetzung372
8.2 Dezentrale Installation383
8.3 Sicherheitsfunktionen elektrischer Antriebe383
9 Auswahl und Bemessung drehzahlveränderbarer Stromrichterantriebe388
9.1 Allgemeine Hinweise388
9.2 Netzdrosseln, Netz- transformatoren und Filter391
9.3 Checklisten zur Festlegung der Antriebsdaten392
9.4 Maschinendaten395
9.5 Fallbeispiele395
9.6 Klemmkennzeichnung411
9.7 DC/AC-Listenpreise411
9.8 Normen und Vorschriften411
10 Messungen an drehzahlveränderbaren Stromrichterantrieben (Stromrichtermesstechnik)414
10.1 Messungen allgemein414
10.2 Elektrische Messungen am Antrieb417
10.3 Mechanische Messungen am Antrieb423
10.4 Simulation433
11 Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)434
11.1 Gesetz zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)434
11.2 Störungen434
11.3 Ursache und Ausbreitung der Störungen bei Frequenzumrichtern435
11.4 Störfestigkeit und Entstörung437
11.5 Neubeschaffung438
11.6 Messungen439
11.7 Anschlusshinweise439
Anhang444
Formelzeichen (Auswahl)470
Abkürzungen und Begriffe (Auswahl)472
Literaturverzeichnis474
Ergänzende Literatur480
Inserentenverzeichnis482
Stichwortverzeichnis484

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