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E-Book

Musik im Kopf

Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk

AutorManfred Spitzer
VerlagSchattauer
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl456 Seiten
ISBN9783608267709
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis27,99 EUR
Von der Physik der Töne zum Konzert der Neuronen Wenn wir etwas mögen, ist es Musik in unseren Ohren, wer den Ton angibt, spielt die erste Geige, und wem der Marsch geblasen wird, der pfeift auf dem letzten Loch. Die Verbindung von Neurobiologie, Medizin und Psychologie mit der Musik ist alt. Neu ist die Tatsache, dass sich Musik und Hirnforschung gegenseitig befruchten. Wer ein Instrument erlernt, verbringt tausende von Stunden damit und vollzieht immer wieder die gleichen oder sehr ähnliche Bewegungsabläufe. Lernen und Gehirn lassen sich also kaum besser studieren als im Bereich Musik. Für das Hören, Ausüben und Genießen von Musik ist die Kenntnis der neuronalen Maschinerie zwar nicht notwendig, der Musiker wird aber vieles besser verstehen, wenn ihm die physikalischen und psychologischen Grundlagen von Musik geläufig sind. Wir alle - und die meisten von uns, ohne viel darüber nachzudenken - gehen ständig und sogar bereits in der Zeit vor unserer Geburt mit Musik um. Dieses Buch soll einen Beitrag dazu leisten, diesen Umgang besser zu verstehen. KEYWORDS: Musik, Gehirn, Hörsinn, Musizieren, Singen, Gesang, Instrument, Gehör, Neurowissenschaften, Psychologie, Tanz, Musikalität

<p>Manfred Spitzer, Prof. Dr. Dr., geboren 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie in Freiburg. Von 1990 bis 1997 war er als Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg tätig. Zwei Gastprofessuren an der Harvard-Universität und ein weiterer Forschungsaufenthalt am Institute for Cognitive and Decision Sciences der Universität Oregon prägten seinen Forschungsschwerpunkt im Grenzbereich der kognitiven Neurowissenschaft und Psychiatrie. Seit 1997 hat er den neu eingerichteten Lehrstuhl für Psychiatrie der Universität Ulm inne und leitet die seit 1998 bestehende Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm. Seit 1999 ist er Herausgeber des psychiatrischen Anteils der Zeitschrift Nervenheilkunde; seit Frühjahr 2004 leitet er zudem das von ihm gegründete Transferzentrum für Neurowissenschaft und Lernen in Ulm und moderiert eine wöchentlich in BR-alpha ausgestrahlte Fernsehserie zum Thema Geist und Gehirn. Er ist Autor des Nr.-1-Bestsellers »Digitale Demenz« und zahlreiche seiner Buchveröffentlichungen wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.<br /></p>

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Impressum5
Widmung6
Vorwort zur zweiten Auflage7
Vorwort zur ersten Auflage9
Inhalt13
1 Götter und Gefühle, Wirtschaft und Wissenschaft18
China, Babylon, Ägypten und das Abendland18
Mythos, Zauber und staatliche Kontrolle19
Musik im Abendland: Zahlen, Sterne und Sphärenmusik23
Hohe, schöne und niedere Kunst24
Engelsharfen und Teufelsgeigen30
Musik – überall und eigenartig32
Was ist Musik?34
Vom Hören und Machen zum Verstehen: der Plan36
Teil I Musik hören38
2 Luftbewegungen39
Schall39
Geräusch und Ton42
Klangfarbe50
Hüllkurven54
Resonanz: vom Kürbis zur Stradivari58
Fazit: Schall erzeugen, hören und sichtbar machen62
Postscript: Chaos und Kartoffelchips63
3 Vom Ohr zum Gehirn64
Die akustische Landschaft66
Das Ohr, von außen nach innen70
Räumlich hören77
Die Hörbahn ist keine Bahn85
Zwei Kodes im Kortex90
Fazit: Aus Schall wird Information91
Postscript für Fortgeschrittene: Schallerkennung im Netz92
4 Melodie und Harmonie94
Intervalle95
Melodie und Tonleiter96
Das Komma und Kopfweh des Pythagoras99
Harmonie hat Seltenheitswert101
Schwebung und kritische Bandbreite106
Die Töne unserer Tonleiter: Bausteine für Melodien112
Harmonie114
Harmonie in der Spannung von Zahl und Ohr117
Jenseits unserer zwölf Töne118
Fazit: Musik – Kultur gewordene Natur124
5 Zeitstruktur und Gedächtnis126
Gedächtnisprozesse: ein Crash-Kurs127
Echogedächtnis und Ereignisbildung130
Gruppierung136
Kurzzeitgedächtnis: Motiv und Phrase141
Langzeitgedächtnis: Erfahrung und Kultur143
Fazit: Das Gedächtnis macht Musik147
Postscript: der Mozart-Effekt148
Teil II Musik erleben150
6 Musik vor und nach der Geburt151
Vorgeburtliches Erleben151
Lärm im Mutterleib153
Opa soll singen155
Die Entwicklung des Gehörs156
Neuigkeit und Gewohnheit158
Musik in der Gebärmutter160
Musik und Gehör nach der Geburt163
Fazit: der musikalische Säugling173
7 Platz für Töne175
Repräsentationen175
Neuroplastizität180
Methoden: Hineinschauen mit und ohne Öffnen185
Karten im Kortex189
Musiker: mehr Platz für Töne im Kopf192
Amusie: wenn die Musik nicht mehr spielt197
Musikmodule: doppelte Dissoziationen203
Zu viel Musik: Ohrwürmer, Halluzinationen und Anfälle208
Module in funktionellen Bildern211
Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk212
Strukturbildung214
Fazit: Repräsentation und Neuroplastizität215
8 Rhythmus und Tanz217
Eigenfrequenz und Kindermaskenbälle218
Subjektive Rhythmisierung219
In Kopf und Körper221
Tanz: Der Körper wird Musik225
Gruppenarbeit228
Applaus für Physiker229
Fazit: Der Körper schwingt230
Postscript: Tanzmusik, Siliziumchips und genetische Algorithmen231
9 Absolutes und relatives Gehör233
Absolutes Gehör bei Mozart, einem Papagei und im Test234
Informative Oktaven und andere Probleme239
Kritische Periode oder warum nicht jeder ein Absoluthörer ist240
Gelernt oder vererbt?244
Wo sitzt das absolute Gehör?246
Farben hören: Synästhesie248
Vom relativen Gehör bis zur Tontaubheit248
Fazit: Das absolute Gehör ist relativ, das relative recht perfekt250
Teil III Musik machen252
10 Singen253
Die Stimme253
Sprechen254
Die Atmung: Stütze beim Singen262
Phonation: den Schall erzeugen264
Artikulation: den Schall formen268
Die Tricks der OpernsängerInnen270
Das Gehirn singt mit279
Die eigene Stimme280
Vibrato282
Stimmbruch283
Wenn die Stimme ihren Dienst aufgibt285
Fazit: ein kompliziertes Instrument286
11 Mit Instrumenten spielen288
Technik und Ausdruck288
Konflikt mit dem Durchschnitt293
Hände297
Was Fehler verraten300
Vom Blatt spielen304
Von innen zuschauen306
Das Gehirn macht Musik: funktionelles Neuroimaging309
Frauen musizieren in der Regel anders310
Fazit: Handspiel, das Wissen schafft312
12 Musizieren lernen314
Lernen, üben und üben lernen314
Wechselwirkungen: Talent und Übung317
Ist jeder musikalisch?318
Das Lernen von Bewegungsabfolgen321
Motivation: unverzichtbar schon im Tierversuch325
Lehrer und Schüler326
Eltern: Was können oder sollen sie tun oder lassen?327
Aus dem Netz in die Schule331
Fazit: Übung macht den Meister334
13 Gemeinsam musizieren336
Orchesterphysik336
Orchesterpsychologie und -soziologie338
Singen im Chor340
Improvisieren344
Angst und Lampenfieber345
Authentizität und Aufführungspraxis348
Hausmusik352
Fazit: Musik ist gelebte Gemeinsamkeit354
Teil IV Musik verstehen356
14 Evolution357
Musik nur beim Menschen?358
Archäologie: fossile Musik362
Musik und Sex367
Fazit: uralte Musik373
15 Emotion374
Zur Wissenschaftsfähigkeit von Emotionen und Musik374
Musik in Auschwitz375
Herrscher und Beherrschte, Musik und Macht377
Liebeslieder379
Wiegenlieder379
Darling, they’re playing our tune381
Gänsehaut – wissenschaftlich betrachtet382
Emotionen im Experiment385
Bilder vom emotionalen Gehirn389
Fazit: Wer fühlen will, muss hören392
16 Funktion394
Wirtschaft, Werbung und Supermärkte395
Ware Musik399
Musikalische Architektur399
Räume klingen403
Filmmusik409
Gesteigerte, verarmte Realität411
Fazit: Am besten funktioniert es unbemerkt415
17 Gesundheit, Medizin und Therapie417
Wenn die Seele lacht418
Was ist Musiktherapie?418
Einsatzbereiche der Musiktherapie420
Musiktherapie in der Psychiatrie425
Musik kann Musiker krank machen425
Fazit: Musik und Medizin430
Postscript: Musik bringt Leben431
Literatur433
Sach- und Personenverzeichnis463

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