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Netzbasiertes Lehren und Lernen in der betrieblichen Weiterbildung

Eine Fallstudie am Beispiel der Telekom

AutorKatrin Keller
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl372 Seiten
ISBN9783834999283
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Im Rahmen einer Fallstudie untersucht Katrin Keller die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von E-Learning-Formen in der betrieblichen Weiterbildung. Sie entwickelt strategie- und qualitätsbezogene Konsequenzen für eine zukünftige Bildungsarchitektur in Unternehmen, die sich an einem zunehmenden Beratungsbedarf ausrichten.

Katrin Keller promovierte 2008 am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft und Soziologie der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz. Zudem ist sie wissenschaftlich als Dozentin an der Universität Koblenz-Landau und in der Weiterbildungspraxis der Telekom tätig.

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Leseprobe
C Strategie- und qualitätsbezogene Konsequenzen für eine zukünftige Bildungsarchitektur in Unternehmen im Zuge des Einsatzes netzbasierten Lehrens und Lernens – Forschungsgegenstand (S. 128-130)

1 Bildungsarchitektur in Unternehmen und der Einsatz netzbasierter Lehr- und Lernformen

Betriebliche Weiterbildung in ihrer Gesamtheit und darin eingeschlossen innovative Lehr- und Lernmethoden gewinnen unter den Bedingungen eines verschärften Qualitätswettbewerbs als strategische Größe betrieblicher Innovationen in einer zukünftig sich verändernden Bildungsarchitektur in Unternehmen wachsende Bedeutung. Der Begriff Bildungsarchitektur wird bislang sequenziell seltener verwendet als der weit verbreitete Begriff der Lernarchitektur. „Lernarchitektur läßt sich nicht nur als Gestaltung medialer und virtueller Lernarrangements definieren, sondern verweist auch auf die Wechselbeziehung zwischen Lernen und materiellem Raum."

Eine Bildungsarchitektur hingegen ist eingebettet in eine allseits offene Wissensgesellschaft, welche komplementär mit einer Netzwerkgesellschaft ist. Eine Netzwerkgesellschaft bedarf einer Bildungsarchitektur, die flexible Zugangswege, Durchgangslaufbahnen und Verknüpfungspunkte mit dem gesellschaftlichen Gesamtnetz ermöglicht. Hierin findet sich die Signifikanz des Konzepts des LLL, seines Lehr- und Lernkulturwandels und seiner Umsetzung im gesamten Bildungswesen. Es handelt sich um eine ‚neue‘ Bildungsarchitektur, die Lernprozesse bedarfsorientierter gestaltet sowie ein erweitertes Verständnis von Lernleistungen und ihren Sichtbarkeitsmerkmalen anwendet.

Dazu gehören unter anderem eine gezieltere Wahrnehmung und ein gezielterer Einsatz des Gesamtspektrums von Lernprozessen, d. h. entlang des multidimensionalen Kontinuums zwischen formellem, non-formellem und informellem Lernen. Betriebliche Innovationen erfordern heute in erster Linie Bildungsprozesse zu gestalten und Strukturen in einer Bildungsarchitektur auf- und auszubauen, die ein an Geschäftsprozessen orientiertes Unternehmenskonzept unterstützen. Dabei kommt der Qualifizierung und Kompetenzentwicklung der Beschäftigten sowie deren Einbeziehung in den Geschäftsprozess eine herausragende Bedeutung zu. Prozess- und gestaltungsorientierte betriebliche Weiterbildung ist die konsequente Antwort auf den technischen und ökonomischen Wandel und bedarf jeder Unterstützung. Jeder Wandel wirkt sich auf eine Bildungsarchitektur aus. Daher soll nachfolgend eine diesbezügliche Konzeption skizziert werden, die sich mit dem Einfluss der Unternehmensstrategie beschäftigt und dem Einsatz netzbasierter Lehr- und Lernformen und den strategie- und qualitätsbezogenen Konsequenzen den erwünschten Raum gewährt.

1.1 Zur Konzeption einer Bildungsarchitektur

‚Bildung‘ ist in den vergangenen Jahren wieder zu einem bedeutenden Thema der politischen und gesellschaftlichen Diskussion geworden. „Radikale Veränderungen der Rahmenbedingungen in Unternehmen beeinflussen das Bildungsmanagement nachhaltig. War es in den vergangenen Jahren stark nach innen gerichtet und von Kostensenkungen dominiert, besticht es jetzt durch den Blick nach vorne: Das Bildungsmanagement trägt dem gestiegenen Innovationsbedarf bei gleich bleibendem Kostendruck Rechnung."291 Die internationalen Vergleichsstudien für den primären Bildungsbereich wie PISA292, TIMSS293, IGLU294 etc. werden auf dem internationalen Weiterbildungssektor durch Programme wie GRUNDTVIG295 in Verbindung mit Bil dungsprogrammen SOCRATES296, InWEnt297, SEQUA298 etc. ergänzt und haben eine Debatte losgetreten, deren Konsequenzen auf der Praxisseite weitgehend noch offen sind. Schlagworte wie z. B. LLL, Virtuelles Unternehmen und E-Learning zeigen gegenwärtig nur eine Richtung an.

Es bleibt deshalb vorerst weitgehend offen, was diese Bildungsdebatten mit Architektur zu tun haben, dennoch wird nachfolgend der Versuch unternommen, eine mögliche Bildungsarchitektur zu konzipieren. Einen ersten Aspekt stellen institutionalisierte Bildungsprozesse dar, die meist in dafür gestalteten Umwelten stattfinden. Architektur meint in diesem Fall die ‚Verpackung‘ dieser Bildungsprozesse. So werden komplette Unternehmen oder auch der einzelne Arbeitsplatz zunehmend als ‚Verpackung‘, als ‚Hülle‘ von Bildungsprozessen definiert. Zugleich bedingen veränderte Anforderungen an die Weiterbildungsinstitutionen eine Änderung der Architektur.

Die Fragen
– Wie kann diese Architektur auf sich permanent verändernde Ansprüche und Lernformen, z. B. E-Learning, räumlich reagieren?
– Wie kann sie ein verändertes Selbstverständnis und eine veränderte Position in der Gesellschaft reflektieren? gewinnen an Relevanz, und zwar insbesondere dadurch, dass zunehmend nicht mehr von einer räumlich konstituierten Bildungsinstitution, sondern, angelehnt an das virtuelle Unternehmen, von virtuell konstituierten Bildungsinstitutionen auszugehen ist.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort7
Vorwort8
Inhaltsüberblick9
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis17
Abbildungsverzeichnis19
Tabellenverzeichnis22
A Netzbasiertes Lehren und Lernen in der betrieblichen Weiterbildung – Hinführung zum Thema23
1 Ausgangslage24
2 Ziele der Arbeit28
3 Thematische Eingrenzung der Arbeit30
4 Inhaltlicher Aufbau der Arbeit35
B Wirkungen des Wandels in der betrieblichen Weiterbildung durch den Einsatz von netzbasierten Lehr- und Lernformen – Forschungskontext37
1 Allgemeine Veränderungen im Kontext des Wandels der Lehr- und Lernkultur38
1.1 Gesamtgesellschaftliche Trends39
1.2 Implikationen aus ökonomischer und bildungspolitischer Sicht: Das Lebenslange Lernen45
1.3 Zum Lehr- und Lernkulturwandel49
2 Wirkungen des Wandels auf die betriebliche Weiterbildung in Unternehmen64
2.1 Ausgestaltungen von Lernarrangements – Inhaltliche und formale Aspekte69
2.2 Teilnahme an der betrieblichen Weiterbildung – Partizipative Aspekte91
2.3 Institutionelle Aspekte der betrieblichen Weiterbildung – Organisatorische Aspekte92
3 Einsatz netzbasierter Lehr- und Lernformen in Unternehmen – E- Learning und seine Formen94
3.1 Adressaten netzbasierten Lernens103
3.2 Inhalte netzbasierten Lernens105
3.3 Ausgewählte E-Learning-Formen in Unternehmen111
3.4 Vorteils- und Nachteilsargumente: Ziele, Nutzen und Gewinne netzbasierten Lehrens und Lernens117
3.5 Anforderungen an die Lehrenden123
3.6 Anforderungen an die Lernenden142
C Strategie- und qualitätsbezogene Konsequenzen für eine zukünftige Bildungsarchitektur in Unternehmen im Zuge des Einsatzes netzbasierten Lehrens und Lernens – Forschungsgegenstand146
1 Bildungsarchitektur in Unternehmen und der Einsatz netzbasierter Lehr- und Lernformen147
1.1 Zur Konzeption einer Bildungsarchitektur148
1.2 Einfluss der Unternehmensstrategie auf eine Bildungsarchitektur150
1.3 Netzbasierte Lehr- und Lernstrategien entwickeln154
2 Strategie- und qualitätsbezogene Konsequenzen in einer zukünftigen Bildungsarchitektur in Unternehmen163
2.1 Strategiebezogene Konsequenzen von netzbasiertem Lehren und Lernen166
2.2 Qualitätsbezogene Konsequenzen von netzbasiertem Lehren und Lernen171
D Methodisches Design im Untersuchungsfeld Deutsche Telekom – Die Fallstudie "Telekom Training"176
1 Die Fallstudie ‚Telekom Training‚ im Untersuchungsfeld Deutsche Telekom177
1.1 Die Projektdimensionen der Fallstudie im Untersuchungsfeld179
1.2 Das Unternehmen Deutsche Telekom als Untersuchungsfeld181
1.3 Die Fallstudie ‚Telekom Training‚ im Kontext des E- Learning- Einsatzes198
2 Zu den eingesetzten empirischen Untersuchungsmethoden in der Fallstudie ‚ Telekom Training‚202
2.1 Zur eingesetzten quantitativen Untersuchungsmethode202
2.2 Zur eingesetzten qualitativen Untersuchungsmethode218
3 Die Fallstudie ‚Telekom Training‚ im Kontext der eingesetzten empirischen Erhebungen231
3.1 Die Anwendung der methodologischen Triangulation in der Fallstudie231
3.2 Die Gütekriterien in der Fallstudie233
E Veränderungstendenzen in der betrieblichen Weiterbildung – Ergebnisdarstellung237
1 Allgemeine Veränderungen im Kontext des Wandels der Lehr- und Lernkultur bei ‚ Telekom Training‚240
1.1 Einflüsse gesamtgesellschaftlicher Trends auf ‚ Telekom Training‚240
1.2 Implikationen aus ökonomischer und bildungspolitischer Sicht: Das Lebenslange Lernen bei ‚ Telekom Training‚246
1.3 Zum Lehr- und Lernkulturwandel innerhalb ‚ Telekom Training‚248
2 Wirkungen des Wandels auf die betriebliche Weiterbildung im Unternehmen ‚ Telekom Training‚257
2.1 Ausgestaltung der Lernarrangements – Inhaltliche und formale Aspekte261
2.2 Teilnahme an der betrieblichen Weiterbildung – Partizipative Aspekte273
2.3 Zur institutionellen Verankerung der betrieblichen Weiterbildung – Organisatorische Aspekte276
3 Einsatz netzbasierter Lehr- und Lernformen im Unternehmen ‚ Telekom Training‚: E- Learning und seine Formen279
3.1 Adressaten netzbasierten Lernens281
3.2 Inhalte netzbasierten Lernens285
3.3 Ausgewählte Formen des E-Learning im Unternehmen ‚ Telekom Training‚288
3.4 Vorteils- und Nachteilsargumente: Ziele, Nutzen und Gewinne netzbasierten Lehrens und Lernens295
3.5 Anforderungen an die Lehrenden303
3.6 Anforderungen an die Lernenden316
F Strategie- und qualitätsbezogene Konsequenzen für eine zukünftige Bildungsarchitektur – Ergebnisinterpretation322
1 Die forschungsbezogene Perspektive323
1.1 Zur Konzeption einer Bildungsarchitektur323
1.2 Strategiebezogene Konsequenzen netzbasierten Lehrens und Lernens326
1.3 Qualitätsbezogene Konsequenzen netzbasierten Lehrens und Lernens330
2 Die anwendungsbezogene Perspektive bei ‚ Telekom Training‚331
2.1 Zur Konzeption einer Bildungsarchitektur bei ‚ Telekom Training‚331
2.2 Strategiebezogene Konsequenzen netzbasierten Lehrens und Lernens333
2.3 Qualitätsbezogene Konsequenzen netzbasierten Lehrens und Lernens347
G Praktische Implikationen und Empfehlungen351
1 Vorgehensmodell zur Verbesserung eines ergänzenden E- Learning- Einsatzes352
2 Empfehlungen für ‚Telekom Training‚357
H Zusammenfassung360
Literatur365

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