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E-Book

Qualität von Kennzahlen und Erfolg von Managern

Direkte, indirekte und moderierende Effekte

AutorMichael Burkert
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl225 Seiten
ISBN9783835055612
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis49,99 EUR
Michael Burkert geht auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von Mitgliedsfirmen des ZVEI e.V. der Frage nach, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit sowohl die verhaltensorientierte als auch die entscheidungs- und kontrollorientierte Nutzung von Kennzahlen Managern empfohlen werden kann.

Dr. Michael Burkert promovierte bei Prof. Dr. Utz Schäffer am Lehrstuhl für Controlling der European Business School, Oestrich-Winkel. Er ist jetzt als Berater bei Simon & Kucher and Partners tätig.

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Leseprobe
3. Theoretische Bezugspunkte der Arbeit (S. 47-49)

3.1 Wissenschaftstheoretische Orientierung der Untersuchung

Diese Arbeit verfolgt ein pragmatisches Wissenschaftsziel. Dabei lassen sich deskriptive, explikative und instrumentelle Aussagen unterscheiden. Die in der Einführung dargelegte Zielsetzung der Arbeit umfasst Aussagen aller drei Kategorien. Die angestrebte Untersuchung der Verbreitung und Nutzung von Kennzahlen und Kennzahlensystemen führt im Wesentlichen zu deskriptiven Aussagen. Durch die Operationalisierung verschiedener Gestaltungsmerkmale von Kennzahlen wird zusätzlich ein Instrument zur unternehmensindividuellen Schwachstellenanalyse empirisch validiert, sodass in diesem Teil der Untersuchung auch instrumentelle Aussagen getroffen werden können. Die Untersuchung der direkten, indirekten und moderierenden Zusammenhänge zwischen den Gestaltungsmerkmalen und der Qualität von Kennzahlen, der Nutzung und dem persönlichen Erfolg der Manager führt in erster Linie zu Aussagen explikativer Natur. Darüber hinaus können praxisrelevante Empfehlungen abgeleitet werden, die instrumentelle Aussagen darstellen. In Analogie zu den Überlegungen von Scherer (2002) bezieht sich die Wissenschaftstheorie im Kontext der empirischen Controllingforschung auf die Frage, wie die empirische Controllingforschung betrieben werden sollte.

Grundsätzlich ist bei Arbeiten der empirischen Controllingforschung eine positivistische Orientierung erkennbar, die vom sog. kritischen Rationalismus geleitet wird.189 Die Grundprinzipien des kritischen Rationalismus wurden von dem Philosophen Karl Popper entwickelt und haben eine Synthese des Rationalismus und des Empirismus zum Ziel. Der klassische Empirismus betrachtet die Erfahrung der Realität als Quelle der Erkenntnis, wobei die Annahme getroffen wird, dass der Mensch durch seine sinnliche Erfahrung einen unmittelbaren Zugang zur Realität besitzt. Durch diesen sinnlichen Zugang zur Realität ist es dem Menschen möglich, durch Induktion von der Wahrheit eines singulären Satzes auf die Wahrheit allgemeingültiger Sätze zu schließen. 190 Die entgegengesetzte Position nimmt der Rationalismus ein, demzufolge die Wahrheit über die Vernunft erschlossen werden kann. Nach der Formulierung von grundlegenden Annahmen, sog. Axiomen, können mittels Deduktion weitere Aussagen logisch hergeleitet werden.

Bei der Konstruktion solcher logischer Aussagensysteme wird auf die Einhaltung logischer Postulate wie die Widerspruchsfreiheit geachtet. Während am Rationalismus kritisiert wird, dass sein Begründungsverfahren auf axiomatischen Vernunftseinsichten beruht, die willkürlich sein können, wird am klassischen Empirismus kritisiert, dass eine empirische Beobachtung schwer als zweifelsfreier Ausgangspunkt für eine Ableitung eines wahren Aussagensystems herangezogen werden kann. Popper erkennt die Erfahrung als Quelle der Erkenntnis an, schränkt aber ihren Anspruch ein, indem er das Induktionsprinzip grundsätzlich ablehnt. Im kritischen Rationalismus ist es ebenfalls nicht möglich, aus einer vernunftmäßig einsichtbaren, aber letztlich willkürlichen Grundannahme ein Aussagensystem abzuleiten.

Zwar weist Popper Theorien einen hohen Stellenwert zu, die grundlegenden Annahmen und Theorien werden aber nicht, wie beim Rationalismus, als gegeben angenommen sondern kritisch mithilfe der Empirie immer wieder überprüft. Theorien werden dabei immer nur vorläufig und nicht endgültig verifiziert, können aber endgültig falsifiziert werden. Eine Theorie kann dabei nur als wissenschaftlich gelten, wenn aus ihr empirisch überprüfbare Hypothesen ableitbar sind. Eine Theorie kann nach Popper nur dann als Theorie gelten, wenn sie widerlegbar ist. Nach Popper muss eine objektive wissenschaftliche Aussage zusätzlich das Kriterium der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit erfüllen.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis13
Tabellenverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis17
A Einführung19
1. Problemstellung19
2. Zielsetzung21
3. Vorgehen und Methode24
B Begriffliche und konzeptionelle Grundlagen der Untersuchung27
1. Begriffliche Grundlagen27
1.1 Definition und Abgrenzung Kennzahl und Kennzahlensystem27
1.2 Die wichtigsten Kennzahlensysteme im Überblick30
2. Literaturüberblick38
2.1 Kritische Würdigung des Standes der empirischen Forschung zu Erfolgswirkungen von Kennzahlen und Kennzahlensystemen38
2.2 Kritische Würdigung des Standes der empirischen Forschung zu Erfolgswirkungen der Nutzung von Kennzahlen53
3. Theoretische Bezugspunkte der Arbeit65
3.1 Wissenschaftstheoretische Orientierung der Untersuchung65
3.2 Der Rationalitätssicherungsansatz der Führung und die Behavioral Accounting- Forschung71
3.3 Der situative Ansatz75
3.4 Ableitung des Bezugsrahmens und Präzisierung der Erkenntnisziele78
C Ableitung des Forschungsmodells81
1. Vorbemerkung: Zum Konzept der Qualität von Kennzahlen81
2. Hypothesenherleitung bezüglich direkter und indirekter Effekte82
2.1 Gestaltungsmerkmale und Qualität von Kennzahlen82
2.2 Qualität von Kennzahlen und Erfolg von Managern88
2.3 Zwischenbemerkung89
3. Hypothesenherleitung bezüglich der moderierenden Effekte90
3.1 Der Einfluss der Nutzungsarten90
3.2 Der Einfluss des Nutzer-Know-Hows95
3.3 Der Einfluss der exogenen Kontextfaktoren96
3.4 Der Einfluss der Unternehmensgröße100
D Operationalisierung des Forschungsmodells103
1. Grundlegende Aspekte der Operationalisierung103
2. Operationalisierung von Merkmalen von Kennzahlen104
3. Operationalisierung der Nutzungsarten109
4. Operationalisierung ausgewählter Kontextfaktoren113
4.1 Charakteristikum des Akteurs113
4.2 Charakteristikum der externen Umwelt113
5. Operationalisierung des individuellen Erfolges der Manager115
6. Operationalisierung des Finanzerfolges des Unternehmens116
E Methodische Konzeption der Studie119
1. Datenerhebung und Datengrundlage119
1.1 Untersuchungsmethode und Personenkreis der Befragten119
1.2 Datenerhebung119
1.3 Datengrundlage121
2. Grundlagen der Konstruktmessung122
2.1 Gütebeurteilung der Messinstrumente122
2.2 Konstruktmessung133
2.3 Test auf Common-Method-Bias151
3 Dependenzanalyse156
3.1 Die Kausalanalyse156
3.2 Methode zur Untersuchung moderierender Effekte160
F Ergebnisse der empirischen Studie165
1. Deskriptive Bestandsaufnahme165
1.1 Verbreitung von Kennzahlensystemen165
1.2 Verbreitung von neueren Kostenrechnungsverfahren169
1.3 Gestaltungsmerkmale und Nutzungsintensität von Kennzahlen172
2. Ergebnisse der Hypothesenprüfung179
2.1 Modellgüte179
2.2 Direkte und indirekte Effekte180
2.3 Moderierende Effekte182
3. Diskussion der Ergebnisse192
3.1 Direkte und indirekte Effekte192
3.2 Moderierende Effekte der Nutzungsarten194
3.3 Moderierender Effekt des Nutzer-Know-Hows195
3.4 Moderierende Effekte der exogenen Unternehmensumwelt196
3.5 Moderierender Effekt der Unternehmensgröße197
G Schlussbetrachtung199
1. Zusammenfassung der Ergebnisse199
2. Kritische Bewertung und weiterer Forschungsbedarf202
3. Implikationen für die Praxis206
Literaturverzeichnis209

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