Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bilden die aktuellen Ökonomisierungstendenzen im sozialen Dienstleistungsbereich. Am Beispiel der Behindertenhilfe wird gefragt, inwieweit sich die Einführung moderner, betriebswirtschaftlich orientierter Managementkonzepte mit der traditionell christlich-humanistischen Ausrichtung sozialer Institutionen und dem beruflichen Selbstverständnis der dort beschäftigten Menschen verträgt. Die Themenwahl zielt auf ein umfassendes Verständnis der Wechselbeziehungen zwischen der Person und den sozialen Einflüssen durch gesellschaftliche, sozialpolitische und institutionelle Gegebenheiten, in welche die persönliche Interaktion sozialer Arbeit als Hilfeleistung von Menschen für Menschen eingebunden ist. Angesichts einer politisch gewollten Einführung von Kriterien der Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Nützlichkeit wird diskutiert, inwieweit Instrumente der Steuerung, der Qualitätssicherung und des Controllings, die in den Bereichen Produktion und Verwaltung bereits praktiziert werden, auf den Bereich sozialer Dienstleistungen angewendet werden können. In drei großen Kapiteln werden gesellschaftliche und sozialpolitische Rahmenbedingungen, neue Formen der Steuerung und die berufliche Identität professioneller Helfer behandelt. Bei der Auswertung sowohl psychologischer und sozialwissenschaftlicher wie auch verwaltungs- und wirtschaftswissenschaftlicher Quellen zeigt sich, daß eine erfolgreiche Implementierung neuer Managementkonzepte wesentlich davon abhängig sein wird, inwieweit eine Kombination fachlich begründeter Standards mit betriebswirtschaftlicher Logik gelingt. In diesem Zusammenhang werden Grenzen und Möglichkeiten einer Modifikation ökonomischer Konzepte entsprechend den spezifischen Merkmalen und Erfordernissen helfender Dienstleistungsinteraktionen diskutiert. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet die Akzeptanz neuer Formen der Steuerung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen der Hierarchie. In der Frage der Vereinbarkeit sozialer Werthaltungen und neuer sozioökonomischer Konzepte werden berufssoziologische und psychoanalytische Studien zur Bestimmung der sozialmotivierten beruflichen Identitätsbildung professioneller Helferinnen und Helfer herangezogen. Als eine entscheidende Herausforderung auf personeller Ebene ergibt sich, Widersprüche und Paradoxien beruflichen Hilfehandelns zu reflektieren und abgewehrte Aspekte wie administrative [...]
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