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Nullzeit, Sex und Tiefenrausch - der Doppelband

666 Antworten und Taucherfragen

AutorKlaus-M. Schremser, Leo Ochsenbauer, Marcus Hantschel
VerlagFranckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783440143964
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Was Taucher schon immer über ihr Hobby wissen wollten, aber sich nie zu fragen trauten - etwa, warum beschlagen Tauchermasken, oder kann man unter Wasser Sex haben? Was sagt der Koran über das Tauchen oder wie viele Taucher gibt es auf Facebook? Die Autoren Leo Ochsenbauer, Klaus-M. Schremser und Marcus Hantschel geben mit viel Sachverstand - aber immer auch mit einem Augenzwinkern - fundierte und verblüffende Antworten auf 666 interessante, zum Teil kuriose aber immer spannende Fragen rund um den Tauchsport und die Unterwasserwelt.

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Leseprobe

Zur Tauchausbildung

Gibt es eine spezielle Tauchausbildung für behinderte Personen?

Ja, einige Tauchsportorganisationen bieten spezielle Tauchausbildungen für Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen an. Die größte von ihnen ist die 1981 in den USA gegründete und mittlerweile auch weltweit präsente Handicapped Scuba Association (HSA). Deren Programme wurden in Zusammenarbeit mit den Tauchsport-organisationen PADI und NAUI entwickelt. Weitere Organisationen, die spezielle Tauchausbildungen für Behinderte anbieten, sind u. a. die International Association for Handicapped Divers (IAHD) und die Handicapped Diving Association (HDA).

Da das Gefühl der Schwerelosigkeit behinderten Personen ein neues Lebensgefühl vermitteln kann, wird Tauchen sehr oft auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Tauchgänge beugen Versteifungen vor, Muskelspasmen lassen nach und die Sitzbalance und die Ausdauer werden gesteigert. Der Wasserdruck fördert gleichzeitig den Blutrückstrom aus den Venen und die Resorption von Gewebewasser ins Blut, was wiederum einen verbesserten Kreislauf und eine erleichterte Atmung bewirkt.

Was ist BS-AC?

Der BS-AC (British Sub-Aqua Club) wurde 1953 von Oscar Gugen und Peter Small in London gegründet. Peter Small verstarb einige Jahre später bei einem Tieftauchversuch auf 300 m. Ziel des mit 45 000 Mitgliedern weltweit größten Tauchclubs ist die Förderung des Unterwassersports sowie die Erforschung und wissenschaftliche Aufbereitung der Unterwasserwelt. Der BS-AC fungiert heute als nicht gewinnorientierte Gesellschaft, das bedeutet die Netto-Einnahmen fließen ständig in Förderungsprojekte zurück. Weltweit gibt es zusätzlich BS-AC-Niederlassungen, die gemäß den Vorgaben des Dachclubs Tauchausbildungen bzw. Tauchveranstal­tungen abhalten. Dabei sind im Gründungsland Großbritannien die meisten Clubs anzutreffen. Ziel ist es, den Tauchsport, ähnlich einem Tauchverein, zu fördern. Jedoch gibt es auch Niederlassungen in universitären und militärischen Einrichtungen, bei denen die Öffentlichkeit größtenteils ausgeschlossen ist. Präsident des BS-AC ist übrigens der britische Thronfolger, Prinz Charles. Seine Gattin Camilla ist unserem Wissen nach nicht im Tauchsport aktiv.

Was ist CMAS?

Der weltweit agierende Tauchverband CMAS gehört zu den großen am Markt. Am 9. Januar 1959 wurde die CMAS (Conféderation Mondiale des Activités Subaquatiques) in Monaco von Delegierten der Bundesrepublik Deutschland, Belgiens, Brasiliens, Frankreichs, Griechenlands, Großbritanniens, Hollands, Italiens, Maltas, Monacos, Portugals, der Schweiz, der USA und Jugoslawiens nach einer vorherigen Tagung in Brüssel als weltweiter Bund der Unterwasser-Aktivitäten gegründet.

Der Weltverband CMAS, mit Geschäftsstelle in Rom, gibt internationale Ziele, Standards, Lizenzmaterial und Unterlagen vor, die weltweit anerkannt werden müssen. Diese Standards dürfen in Quantität und Qualität nicht unterschritten werden. Nationale CMAS-Vereinigungen haben meist keine direkte Verbindung zum Weltverband und stützen sich nur auf deren Standards, Vorschriften und Lizenzmaterial. Mit Stand 2000 zertifiziert CMAS jährlich rund 200 000 Taucher und hat weltweit 3 Millionen Mitglieder.

Kann man Luftanhalten trainieren?

Seine Luftanhaltezeit kann man verbessern – entweder durch Training oder durch Ausdauersport. Untersuchungen in Deutschland unter dem Projekt »Leistungssteigerung von Apnoe-Tauchern« haben neue Erkenntnisse gebracht. Gerade im Hochleistungsbereich des Freitauchens ist heute bekannt, dass man aus medizinischer Sicht anders als bisher trainieren muss. Apnoe-Training ist wie Yoga für die Lunge.

Eine Warnung vorweg: Luftanhalte-Training sollte weder im Freiwasser noch im Schwimmbad und auch nicht in der Badewanne ohne Aufsicht durchgeführt werden. Bewusstlosigkeit und darauf folgendes Ertrinken können die Folge sein!

10 Tipps für das Training von Christian Redl, Apnea Academy 

Instructor:

  1. 1.  Suche einen Ort für die Übungen, wo du dich entspannen kannst.
  2. 2.  Nimm eine entspannte Position ein.
  3. 3.  Atme in den Bauch, dann in die Brust und danach in den oberen Bereich.
  4. 4.  Atme langsam wieder aus.
  5. 5.  Atme doppelt so lange aus, wie du einatmest.
  6. 6.  Wiederhole die Übung mehrere Male.
  7. 7.  Entspanne dich wieder und atme ruhig weiter.
  8. 8.  Entspanne jeden Muskel des Körpers.
  9. 9.  Befreie dich und deinen Geist – denk an positive Erlebnisse.
  10. 10.  Dann atme wieder tief ein, halte bis zum ersten Atemreiz die Luft an und nimm die Zeit.
  11. 11.  Jetzt wiederhole alle Schritte und überschreite langsam die Grenze des Atemreizes.

Was ist NAUI?

Die NAUI (National Association of Underwater Instructors) wurde im August 1960 von Al Tillman, Neal Hess, Garry Howland und John Jones anlässlich einer Konferenz der Underwater Society of America in den USA gegründet. Sie entstand aus der früheren National Diving Patrol. Im Zuge der Festlegung des Aufsichtsrates der neuen Gesellschaft wurde auch der Tauchpionier Jacques-Yves Cousteau einer der ersten Aufsichtsräte des Verbandes.

Im Jahr 1970 wurde der erste Instruktor-Kurs in Japan gehalten, nur 2 Jahre später wurde eine Niederlassung in Kanada gegründet. Der Hauptsitz des nicht auf Gewinn ausgerichteten Verbandes ist in Tampa, Florida. Die letzten offiziellen Zahlen von NAUI aus dem Jahr 1989 geben 12 000 nach NAUI-Richtlinien ausgebildete Tauchlehrer weltweit an, geschätzte 20 000 Tauchlehrer werden es heutzutage sein.

Was ist PADI?

Die genaue Bezeichnung dieses im Privatbesitz befindlichen, 1966 gegründeten Unternehmens lautet PADI Worldwide (Professional Association of Diving Instructors oder Professionelle Vereinigung von Tauchlehrern). Der Hauptsitz der Gesellschaft liegt in Kalifornien, USA. Die Geschäfte werden von einem Generaldirektor (CEO) sowie von Geschäftsführern und Direktoren, die das Worldwide Executive Committee bilden, geleitet. Der Gruppe sind sieben Zweigniederlassungen (Service Offices) angeschlossen, einige als hundertprozentige Töchter, andere als Lizenznehmer. Die meisten Tauchausbildungen weltweit werden heutzutage nach dem PADI-System absolviert.

Neben PADI America als Mutterfirma gehören die einzelnen Niederlassungen PADI Asia Pacific, PADI Canada, PADI Europe, PADI Japan, PADI Norway, PADI Nordic und PADI International Limited (UK) zur Gruppe. Die Mutterfirma entscheidet über die langfristige Planung und das globale Marketing, die einzelnen PADI Niederlassungen führen das Tagesgeschäft und bereiten das weltweit einheitliche Kursmaterial in den jeweiligen Landessprachen auf. Jeder PADI-Tauchlehrer ist Mitglied bei PADI und beeinflusst dadurch Firmenentscheidungen indirekt mit, indem er an beratenden Ausschüssen, Mitglieder-Foren und internen Umfragen teilnimmt.

Mit Stand 2009 hat PADI weltweit bereits 18,5 Mio. Taucher zertifiziert (über die letzten 10 Jahre rund 920.000 Taucher pro Jahr). Im Vergleich dazu: Im ersten Jahr des Bestehens von PADI wurden 3.226 Taucher ausgebildet. Heutzutage bilden 133 500 professionelle Mitglieder und 5.800 Tauchbasen in 175 Ländern nach PADI-Richtlinien aus.

Kann man im Schwimmbad einen kompletten ­Tauchkurs abhalten?

Nein, für einen Tauchkurs müssen immer Trainingseinheiten in einer echten Freiwasserumgebung durchgeführt werden. Eine solche wird von den meisten Tauchsportorganisationen definiert als jede Art von Gewässer, das deutlich größer als ein Schwimmbad ist und ähnliche Bedingungen aufweist, die der angehende (oder bereits seiende) Taucher unter normalen Bedingungen vorfindet. Zusätzlich können noch Tiefenangaben dazukommen, PADI etwa schreibt eine Minimaltiefe von 5 m vor, die Maximaltiefe richtet sich nach der Art und den Anforderungen des Kurses.

Es gibt zwar einige Indoor-Tauchzentren, die teilweise Tiefen von bis zu 10 m aufweisen, jedoch kann kein einziges von ihnen die vorgeschriebene Größe (deutlich größer als ein Schwimmbad) und vor allem die später für den Taucher relevante Tauchumgebung vorweisen. Für den mit 33 m tiefsten Tauchturm Europas, den Nemo in Brüssel, gibt es zwar seit dem Jahr 2006 eine Ausnahmegenehmigung für PADI-Ausbildungen, wonach der komplette Kurs im Tauchzentrum absolviert werden kann. Für die Bewilligung, anschließend auch unbeschränkte Freiwassertauchgänge durchzuführen, muss jedoch immer noch zumindest ein Freiwassertauchgang mit einem Tauchlehrer durchgeführt werden.

Sollte also ein Tauchkurs eine Freiwasserausbildung beinhalten (es gibt ja auch Kurse, wie etwa Equipment-Spezialist, für die keine Tauchgänge erforderlich sind), muss diese tatsächlich in einer solchen erfolgen – wie der Name ja schon sagt.

Was ist SSI?

Der Tauchsportverband SSI (Scuba Schools International) wurde 1970 von Bob Clark in den USA gegründet. Clark war zuvor Instructor Trainer bei YMCA (Young men’s Christian Association), bevor er 1966 zur NASDS (National Association of Scuba Diving Schools) wechselte. 1983 eröffnete SSI eine Niederlassung in Südostasien, die erste außerhalb der USA. In den folgenden Jahren setzte man verstärkt auf die weltweite Expansion.

Die internationale Bereitstellung eines einheitlichen Kursmaterials mit der passenden...

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