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PEP4Kids

Das Positive ErziehungsProgramm für Eltern mit Kindern zwischen 2 und 12

AutorJoachim E. Lask
VerlagBrunnen Verlag Gießen
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783765573644
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Das Positive ErziehungsProgramm für Eltern mit Kindern zwischen 2 und 12 hilft Ihnen, die Herausforderungen in der Erziehung zu meistern. Entdecken Sie Ihr Potenzial als verlässliches Gegenüber Ihrer Kinder. Kurz, prägnant,umsetzbar. Das besondere Profi l von PEP: - PEP macht Eltern Mut, sich den Herausforderungen der Erziehungsaufgabe zu stellen. - PEP gibt der Beziehung zwischen Eltern und Kindern Vorrang vor Erziehungsmethoden und Verhaltensdrill. - PEP fasst anerkannte pädagogische und psychologische Einsichten zusammen und bringt sie für einen praktikablen Erziehungsalltag auf den Punkt. - PEP zeigt Eltern Wege aus ihrer oftmals empfundenen Hilfl osigkeit. - PEP leitet durch Übungen dazu an, die Initiative im Familienalltag zurückzugewinnen. - PEP spricht besonders Fragen nach Sinn, Werten und Glaubensorientierung an. - PEP macht Erziehende und Kinder bzw. Jugendliche zu Partnern, die gemeinsam Ziele formulieren und konkret angehen.

Joachim E. Lask, Jg. 1962, ist Diplompsychologe in freier psychol. Praxis, Ehe- und Familientherapeut und psychol. Psychotherapeut. Er ist Referent bei der 'Bildungsinitiative für christliche Begleitung und Beratung' und Leiter des von ihm gegründeten WorkLife-Instituts.

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Leseprobe

Teil I: Positive Erziehung – die Grundlagen


Was Sie in dieser Einheit erwartet


Erziehung ist eine Herausforderung

Sieben Basics wirksamer Elternschaft

Was Kinder lernen müssen

Wie Verhaltensprobleme entstehen können

Ziele setzen für Kinder und Eltern

Verhalten beobachten und verstehen lernen

Erziehung ist eine Herausforderung


Kinder fordern uns als Eltern heraus – häufig bis an den Rand unserer Belastungsfähigkeit. Ständig werden Sie unterbrochen und müssen sich dem Kind zuwenden, etwa wenn es nicht schlafen kann, Sie nicht ungestört telefonieren lässt, wenn es trödelt und Sie unpünktlich die Wohnung verlassen oder gar einen Termin absagen müssen … und … und … und. Vielleicht erwarten Sie jetzt gleich wertvolle Erziehungstipps, wie Sie mit solch problematischem Verhalten Ihres Kindes umgehen können. Doch die größte Herausforderung in der Erziehung ist nach unserer Meinung, dass Sie in jeder Erziehungssituation den Leitsatz „Erst Beziehung, dann Erziehung“ im Sinn haben und danach handeln können. Gelingt es Ihnen als Eltern zu Ihrem Kind immer wieder neu eine starke, vertrauensvolle Beziehung herzustellen, dann werden die Herausforderungen der Erziehung besser gelingen. Dies wird von der Hirnforschung immer wieder bestätigt0. Das Gehirn will lernen, ist geradezu ein Lernspezialist. Was braucht das Gehirn, dass es das Gelernte nicht nur abspeichert, sondern für künftige Aufgaben auch verwenden kann? Die Hirnforschung zeigt, dass Kompetenzen für das Leben besser gelernt (also im Gehirn gespeichert) werden, wenn das Kind in enger, vertrauter Verbundenheit lebt. Aus dieser Sicherheit bietenden Beziehung heraus kann es immer wieder neu über sich hinauswachsen. Diese beiden Erfahrungen – Entwicklung in einer positiven Beziehung – sind die Grundlage für die enorme Lernbereitschaft des kindlichen Gehirns. Damit ist es offen und bereit für die Entdeckerfreude und Gestaltungslust von Kindern.

Daher ist PEP4Kids in seinen vier Teilen so aufgebaut, dass Sie zunächst die Grundlagen von PEP4Kids kennenlernen. Der gesamte Teil II ist dem Aufbau und der Pflege von positiven Beziehungen in der Familie gewidmet und ist das Herzstück von PEP4Kids. Erst in Teil III finden Sie konkrete und sofort umsetzbare Strategien, wie Sie mit Problemverhalten von Kindern umgehen können. In Teil IV wenden wir uns dann Ihnen als Eltern zu nach dem Motto: „Wenn es mir/uns gut geht, kann es euch auch gut gehen!“. Wir geben Anregungen, wie Sie mit Anforderungen und Stresssituationen geschickt umgehen können.

Vielleicht stöbern Sie zunächst etwas im Buch herum und lesen schon einmal, was Sie am meisten interessiert. Kommen Sie dann auf diese Seite wieder zurück, um dann die Teile I-IV in dieser Reihenfolge durchzuarbeiten – es lohnt sich!

Noch ein letztes Wort zur Herausforderung Erziehung: Setzen Sie sich Ziele! „Wer kein Ziel hat, muss sich nicht wundern, wenn er keinen Weg findet.“ Gelingende Erziehung braucht Ziele, die motivieren und Orientierung geben. Hier setzt PEP4Kids an:

PEP4Kids beschreibt zum einen allgemeine Ziele für Eltern und Kinder. Zum anderen leitet PEP4Kids Sie als Eltern an, Ziele zu formulieren, die auf Ihre Familiensituation zugeschnitten sind und ihr entsprechen.

PEP4Kids zeigt auf, mit welchen Schritten Sie diese Ziele erreichen können.

Der erste Schritt besteht darin, dass Sie zunächst Ziele für Ihr elterliches Handeln benennen. Denn Ziele geben der Erziehung Struktur und Sicherheit. Damit bewahren Sie sich (und Ihre Kinder) davor, in der Erziehung nur zu experimentieren und es dem Zufall zu überlassen, was dabei herauskommt.

Haben Sie realistische Ziele für sich als Eltern wie auch für die Kinder gefunden und formuliert, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie auch einen Weg, d. h. gute Erziehungsmethoden finden, um erfolgreich zu sein.

Kapitel 1: Sieben Basics wirksamer Elternschaft


1. Bejahe deine Zuständigkeit als Mutter/Vater

2. Achte auf dich selbst

3. Fördere positive Beziehungen in der Familie

4. Fördere Verbindlichkeit und sei konsequent

5. Lebe deine Wertvorstellungen/deinen Glauben

6. Sorge für eine sichere Bewältigung des Alltags

7. Bleibe realistisch

Diese sieben Grundbausteine (Basics) sind das Fundament für eine positive Erziehung. Sie sind zugleich Ziele für Ihr elterliches Verhalten, mit denen Ihnen Erziehung gelingen kann. Seien wir uns bewusst: Wenn Erziehung gelingt, dann ist das immer auch etwas Geschenktes! Wir können keine gute Erziehung „machen“, aber wir können viel tun, damit Erziehung gelingt. Achten Sie doch beim Durcharbeiten dieses Kapitels schon einmal darauf, wie Ihnen diese Basics gelingen – führen Sie also Ihr Positivtagebuch weiter – und an welchen dieser Basics Sie weiterwachsen wollen. Denn nur wer ein Ziel hat, findet auch einen Weg.

In Übung 1 auf Seite 23 haben Sie die Gelegenheit, Ihre Ergebnisse aufzuschreiben.

Eltern erfahren in der Erziehung Freude und Sinn gerade dann, wenn Erziehung gelingt. Ebenso spüren Eltern in der Erziehung ihrer Kinder die eigenen Grenzen. Dann sind sie herausgefordert zu entscheiden, ob eine Veränderung des eigenen Erziehungsverhaltens nötig ist. Im Folgenden sind die sieben Ziele für Eltern aufgeführt, die Grundbausteine (Basics) für eine positive Erziehung bilden:

1. Bejahe deine Zuständigkeit als Mutter/Vater

Hier geht es um Ihre Herzensentscheidung zur Elternschaft für Ihr Kind. Machen Sie sich als Eltern diese Zuständigkeit immer wieder bewusst. Gerade dann, wenn Kinder Ihre Nerven schwer belasten, kann es schwer sein, diese Entscheidung durchzuhalten. Manchmal wünscht man sich als Eltern nur noch Urlaub von den Elternpflichten. Jeder, der sich selbst dieser Herausforderung der Erziehung von Kindern gestellt hat, versteht solche Konfliktlagen. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Eltern gerade in kritischen Situationen immer wieder eine bewusste Entscheidung treffen: Wir waren und bleiben für unser Kind zuständig und lassen dies unser Kind spüren. Wir bleiben für unser Kind ansprechbare und verlässliche Partner, auch wenn es selbst diese Verlässlichkeit erst noch erlernen muss. Und wenn wir als Eltern in dieser Entschlossenheit nachlassen, machen wir uns diese Zuständigkeit wieder bewusst.

Diese Grundentscheidung gilt auch für den Fall, dass Ihre Ehe oder Partnerschaft keinen Bestand hat. Entscheiden Sie sich auch dann für den Leitsatz: Wir bleiben Eltern für unser Kind, auch wenn wir uns als Paar trennen.

2. Achte auf dich selbst

Es ist so wichtig, auf sich selbst zu achten, denn in Ihrer Familie werden Sie ständig herausgefordert, bis an die Grenzen Ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten zu gehen. Einerseits ist diese Grenze ein ganz wertvoller Punkt der Selbsterkenntnis (Was kann ich? Wer bin ich? Was will ich lernen?). Andererseits sind wir häufig bereit, über diese Grenzen zu gehen mit der so sinnvollen Begründung: „Es geht ja um unsere Kinder!“

In der Tat! Unsere Elternschaft kann uns auch in eine Situation führen, in der wir nur noch das Gefühl haben, ausgeliefert zu sein oder nicht mehr zu können. Wir fühlen uns überfordert, jeder will etwas von uns, wir haben zu wenig Schlaf und kaum Zeit für uns. Die Gefahr besteht, dass wir uns selbst übersehen oder gar das Gefühl für uns selbst verlieren. Jede Beziehung, sei es Familie, Elternschaft oder Partnerschaft, birgt diese Gefahr: Ich und Du verlieren die gute Balance. Weder Sie noch Ihre Familie hat mehr etwas von Ihnen, wenn Sie dauerhaft über Ihre Kräfte leben.

„Achte auf dich selbst!“ bedeutet, dass Sie mitten in Ihrer Familie die Fähigkeit behalten, sich selbst zu lieben und entsprechend für sich zu sorgen im Hier und Jetzt! Daher finden Sie heraus, wie Sie gut für sich sorgen, was Sie brauchen, damit es Ihnen gut geht. Deshalb achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse nach persönlicher Zeit, Erholung, Rückzug, Geselligkeit, Kontakt zu Freunden etc. (vgl. dazu auch Kapitel 18: Soziales Netz und Zeit für sich). Mit Ihrer Familie haben Sie das beste Selbsterfahrungsseminar, um sich selbst kennenzulernen, also zu erkennen, wer Sie sind. Es tut gut, achtsam zu sich selbst zu sein. Es ist die Grundlage dafür, sich selbst zu lieben und damit auch unsere Kinder lieben zu können. „Achte auf dich selbst!“

3. Fördere positive Beziehungen in der Familie

Ob wir einander als angenehm erleben oder uns das Miteinander schwerfällt, hängt von der Qualität der Beziehungen in der Familie ab. Erziehung braucht als wichtigste Voraussetzung die Grundlage einer positiven emotionalen Beziehung zwischen...

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