Einleitung
Wir sind zwei Wissenschaftler, die sich schlecht ernährten und die fortschreitende Verschlechterung ihrer Gesundheit ignorierten. Im Alter von 40 Jahren litten wir beide an ernsthaften Gesundheitsproblemen:
Paul litt an Erkrankungen des peripheren Nervensystems, Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen, allgemeiner Kraft- und Antriebslosigkeit und Rosazea.
Shou-Ching litt an schmerzhafter Endometriose, Eierstockzysten und einem Gebärmuttermyom, Schilddrüsenunterfunktion, Allergien, Verstopfung, Sodbrennen und Völlegefühl.
Die Ärzte, die wir konsultierten, waren keine große Hilfe. Keine der Therapien, die wir ausprobierten, führte zum gewünschten Erfolg; Shou-Chings Zustand verschlechterte sich sogar nach einer Operation. Die Ärzte konnten uns nicht einmal sagen, was die Ursachen für unsere Probleme waren. Jedes Jahr ging es uns etwas schlechter als im Jahr zuvor.
2005 versuchten wir es schließlich mit chinesischer Kräutermedizin: Zweige, Borke, Samen und Blätter, aus denen wir eine Art Tee zubereiteten. Zunächst schienen sie zu wirken, aber nach einiger Zeit entwickelte sich bei uns beiden eine allergische Reaktion auf diese Stoffe und wir mussten die Behandlung abbrechen.
Dies brachte uns jedoch auf eine Idee: Wenn Medikamente wirkungslos blieben, aber ein Tee aus Pflanzenstoffen uns helfen konnte, dann war die Lösung unserer Probleme vielleicht in dem zu suchen, was wir essen – in unserer Ernährung. Paul arbeitet zu dieser Zeit an einem neuen Ansatz zur Lösung ökonomischer Fragen, einer Theorie der Beziehungen und sozialen Netzwerke (siehe www.relationshipeconomics.com). Der Wirtschaftswissenschaftler Craig Newmark machte Paul auf die kohlenhydratarme Paläo-Ernährung seines Berufskollegen Art de Varny aufmerksam.
Der Grundgedanke hinter der Paläo-Ernährung ist, dass wir uns im Verlauf unserer Evolution 2,6 Millionen Jahre lang ernährten, indem wir Tiere jagten und Vorräte von pflanzlicher Nahrung anlegten, und dass diese beiden Nahrungsquellen immer noch die gesündesten Lebensmittel bereitstellen, die wir zu uns nehmen können. Diese Annahme wird auch durch wissenschaftliche Untersuchungen von Skelettfunden bestätigt: Skelette aus dem Paläolithikum sind robust und gesund, wohingegen Skelette aus der Zeit nach Einführung des Ackerbaus ▶ [1] Anzeichen von Krankheiten aufweisen und bei denen die Zähne voller Löcher sind. Bei manchen Völkern wie den Bewohnern der Insel Kitava, die auch heute noch als Jäger und Sammler leben und sich von Kokosnüssen, Süßkartoffeln, Taro und Fisch ernähren, treten keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. ▶ [2] Wir entschlossen uns, der Paläo-Ernährung eine Chance zu geben.
Paul wurde schlanker und kräftiger. Shou-Chings Allergien und Verdauungsprobleme verschwanden. Es war offensichtlich, dass diese Ernährungsweise ein Schritt in die richtige Richtung war.
Dann traten jedoch neue Probleme auf. Paul erkrankte an einer systemischen Pilzinfektion und im Laufe des nächsten Jahres verschlimmerten sich seine kognitiven und neuropathischen Probleme. Nachdem er sich ein Jahr lang sehr kohlenhydratarm ernährt hatte, erkrankte er an Skorbut, was dazu führte, dass er schließlich nur noch knapp über 70 Kilogramm wog.
Der Skorbut war unübersehbar ein Warnsignal: Wenn wir im Hinblick auf einen Nahrungsbestandteil fehl- oder mangelernährt waren, waren wir es wahrscheinlich auch im Hinblick auf andere Bestandteile. Als Wissenschaftler war es für uns naheliegend, in der biomedizinischen Fachliteratur nach Antworten und Lösungen zu suchen. Angesichts der Tatsache, dass unsere ganze Lebensqualität auf dem Spiel stand, vertieften wir uns in die Fachliteratur, um herauszufinden, wie viel von welchem Nahrungsbestandteil wir benötigen. Damit beschäftigten wir uns die folgenden 5 Jahre.
2009 gelang es Paul, eine chronische bakterielle Infektion als Ursache seiner neurologischen Beschwerden zu identifizieren; eine Behandlung mit Antibiotika löste dieses Problem. Unsere Gesundheit verbesserte sich immer weiter.
Die Geburt der PHD (Perfect Health Diet) Fünf Jahre mühevoller Forschungsarbeit hatten uns schließlich zu einer gesunden und heilsamen Ernährungsweise geführt. Wir waren davon überzeugt, dass unsere Arbeit auch anderen helfen könnte, und beschlossen, unsere Erkenntnisse mit anderen zu teilen. Im Juni 2010 begannen wir daher mit unserem Blog und veröffentlichten im Selbstverlag ein Buch, in dem wir unser Konzept erklärten und beschrieben, auf welchen Überlegungen und auf welcher wissenschaftlichen Evidenz es basiert.
Nach einer enthusiastischen Rezension (betitelt „Mein neues Lieblingsbuch über Ernährung und Gesundheit“) im Blog des Naturheilkundlers Chris Kresser stieg unsere Leserschaft rasch auf mehrere Hundert Personen an, von denen viele an chronischen Gesundheitsproblemen litten. Wir erhielten zahlreiche Berichte über ihre positiven Erfahrungen mit unserem Ernährungskonzept.
Nach und nach zogen unsere Erkenntnisse immer weitere Kreise. Während der folgenden anderthalb Jahre erreichten uns immer mehr Berichte unserer Leser, die mit unserer Hilfe alle möglichen Beschwerden überwinden konnten, z. B. Adipositas, Migräne, Sodbrennen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angstzustände, Persönlichkeitsstörungen (wie das Borderline-Syndrom), Schilddrüsenunterfunktion, Akne, Augentrockenheit, Schädel-Hirn-Trauma, polyzystisches Ovar-Syndrom, Amenorrhö, Unfruchtbarkeit, Allergien, Verstopfung, Darmerkrankungen, Arthritis, Bluthochdruck, Raynaud-Syndrom und viele andere. Hier sind einige unserer Favoriten:
Kate Martins litt 15 Jahre lang an schwerer Migräne und Angstzuständen, die sie mit verschiedenen verschreibungspflichtigen Medikamenten, Diäten und Nahrungsergänzungsmitteln zu überwinden versuchte. Nichts half. Sie probierte die ketogene Version unserer Diät aus, zusammen mit unseren Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel und eingeschobenen Fastenzeiten, und innerhalb einer Woche nahmen ihre Kopfschmerzen ab. Bald darauf konnte sie ein nahezu schmerz- und angstfreies Leben führen.
Joans Schwester hatte während ihres gesamten Erwachsenenlebens am chronischen Erschöpfungssyndrom und an Hautausschlag gelitten. Zehn Tage nachdem sie begonnen hatte, sich nach unseren Empfehlungen zu ernähren und unsere Ratschläge zur Nahrungsergänzung zu befolgen, berichtete sie, dass der Ausschlag völlig verschwunden war und ihre Haut sehr viel besser aussah. Und nicht nur das, auch einige ihrer CES[chronisches Erschöpfungssyndrom]-Symptome verbesserten sich. Ihre ständigen Kopfschmerzen sind nicht mehr so schlimm wie früher, ihre Herzrhythmusstörungen sind fast völlig verschwunden und sie kommt mit körperlichen Anstrengungen besser zurecht. Das Gefühl der Verzweiflung und Resignation, unter dem sie immer gelitten hatte, ist bis heute nicht zurückgekehrt.
Brian P. schrieb uns, um sich dafür zu bedanken, dass er mit unserer Hilfe sein Körpergewicht um 18 Kilogramm verringern konnte: „Ich habe wieder mehr Energie und fühle mich ausgeglichener. PHD ist ein Wendepunkt in unserem Leben. Meine Frau wurde nach vergeblichen Versuchen mit künstlicher Befruchtung auf natürlichem Weg schwanger.“
Die Geschichte, die uns wohl am stärksten berührt hat, ist die von zwei Jungen, die an einem Gendefekt leiden, der als „Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn“ bezeichnet wird. Kinder mit dieser Erkrankung verlieren normalerweise im Alter von drei Jahren die Fähigkeit zu gehen, können ihren Kopf nicht selbst halten und leiden unter Schluckstörungen. In den meisten Fällen sterben sie im Teenageralter. In ihren letzten Lebensjahren quälen sie fürchterliche Schmerzen, die durch unkontrollierbare Muskelspasmen verursacht werden.
Die Mutter eines der Jungen schrieb uns:
„Wir ernährten unseren sechsjährigen Sohn erst weniger als einen Monat lang nach der [ketogenen Version der] PHD, als sich seine Hände so weit entspannten, dass er wieder auf etwas zeigen konnte (was ihm vorher völlig unmöglich gewesen war).
Bei Zach, dem anderen Jungen (12 Jahre alt), war die Krankheit bereits viel weiter fortgeschritten. Er befolgt die Diät seit Ende Oktober 2010 und seine Familie und seine Therapeuten berichten von bemerkenswerten Verbesserungen: Zach kann seinen Kopf wieder anheben, obwohl sein Hals nach hinten überstreckt war, seit er neun Jahre alt war, er kann mit dem Finger auf etwas zeigen und er kann seinen rechten Arm wieder ein wenig bewegen. Seit Neuestem kann er sich ohne fremde Hilfe aus einer liegenden in eine sitzende Haltung aufrichten, indem er sich an etwas oder jemandem festhält. Das konnte er seit seinem neunten Lebensjahr nicht mehr. Beide Jungen können wieder lächeln.“
Nichts ist schöner, als eine solche E-Mail zu erhalten!
Eine Strategie für perfekte Gesundheit Unser...