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Pflegebegutachtung. Pflegeprozess, Pflegeassessment

Lehrbuch für Sachverständige und Gutachter in der Pflege

AutorGudrun Neufeld, Heike Jungschart-Geer, Katja Diegmann-Hornig, Matthias Beine
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl227 Seiten
ISBN9783456940007
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Das erste umfassende und praxisorientierte Lehrbuch für Sachverständige in der Pflege, um Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen kompetent beurteilen zu könnenIm Rahmen der Professionalisierung der Pflege und der Pflegeversicherung hat sich die Rolle einer Sachverständigen für Pflegebegutachtungen entwickelt. Für diese Gruppe fehlte bislang ein umfassendes Lehrbuch. Diese Lücke schließt das erfahrene AutorInnenteam.Ihr Lehrbuch:- bietet pflegefachliche Grundlagen über Pflegemodelle, -prozess und Assessmentinstrumente- beschreibt organisatorische Grundlagen des Sozialstaats, Entwicklungen im Gesundheitswesen, Organisationsstrukturen und Leistungsanbieter, Betriebswirtschaft und die Besteuerung selbstständiger und/oder nebenberuflicher Tätigkeit- klärt die Rechtsstellung des gerichtlich bestellten Sachverständigen, Vertragsund Haftungsrecht des Privatgutachters, sowie Grundlagen des Straf- und Sozialversicherungsrechts- beschreibt Grundlagen der Tätigkeit als Pflegesachverständiger mit den Aufgaben des gerichtlichen Sachverständigen, seinen Rechten, Pflichten, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten- bietet Wissen und Fertigkeiten zur Beurteilung von Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen, Grundlagen nach SGB XI und Vorgaben der Pflegekassen sowie Kenntnisse der Dokumentenanalyse- erläutert, wie ein Auftrag übernommen und ein Gutachten angefertigt, abgefasst und abgerechnet wird- bietet konkrete Formulargutachten und -vorlagen.Erstmals ein umfassendes und praxisorientiertes Lehrbuch für Sachverständige in der Pflege, um Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen kompetent beurteilen zu können.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. 1 Pflegerische Grundlagen
  3. 2 Organisatorische Grundlagen
  4. 3 Rechtliche Grundlagen
  5. 4 Grundlagen der Tätigkeit als Pflegesachverständiger
  6. 5 Die Beurteilung von Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen
  7. 6 Auftragsübernahme, Anfertigung und Abrechnung einer Expertise
  8. Anhang – Formulargutachten
  9. Verzeichnis der Herausgeberinnen und MitarbeiterInnen
  10. Abkürzungs- und Sachwortverzeichnis
Leseprobe
3 Rechtliche Grundlagen (S. 111-112)

3.1 Einleitung

Dieses Kapitel bietet eine systematische Darstellung der Rechtsbereiche, mit denen ein Sachverständiger in Berührung kommt bzw. kommen kann. Der Text verzichtet im Wesentlichen auf wörtliche Gesetzeszitate, enthält jedoch durchgehend die Angabe der jeweiligen gesetzlichen Grundlage. Bei Bedarf kann der Gesetzestext zur Vertiefung hinzugezogen werden. Für das Verständnis ist die Gesetzeslektüre jedoch nicht zwingend erforderlich.

Der Deutsche Taschenbuch Verlag hat mit den bekannten Beck-Texten eine beliebte Reihe herausgebracht, in der die Gesetzbücher einzeln oder in kleineren Sammlungen erhältlich sind. Empfehlenswert sind hier die Bände «SGB», «SGB XI», «ZPO» und «BGB». In gleichem Maße empfehlenswert ist die jährlich aktuell erscheinende Ausgabe der «Gesetze für Sozialberufe» des Nomos-Verlages. Hier sind nahezu alle wesentlichen Vorschriften in einem Band zusammengefasst. Die wenigen Gesetze, die in dieser Sammlung fehlen, insbesondere §§ 402 ff . der Zivilprozessordnung (ZPO) und das Justizvergütungs- und Entschädigungsgesetz (JVEG), können problemlos über das Internet oder mit einem Einzelband der Beck-Texte ergänzt werden. Unter www.bundesgesetze.juris.de fi nden sich die jeweils aktuellen Versionen der Gesetzestexte.

3.2 Grundbegriffe

Um den Einstieg in das Th emengebiet «Recht» zu vereinfachen und erleichtern, sollen hier vorab kurz die wichtigsten Grundbegriff e des Rechts dargestellt und erläutert werden.

3.2.1 Der Begriff «Recht» und die Rechtsquellen

Eine gängige Defi nition des Begriff s «Recht» lautet: «Recht ist die Gesamtheit aller Rechtsnormen, die ein gedeihliches Zusammenleben der Menschen regeln». Dabei geht unsere Rechtsordnung zwar vom Grundsatz des geschriebenen Rechts aus, erkennt aber auch das ungeschriebene Recht, das so genannte Gewohnheitsrecht, als gültiges Recht an. Geschriebenes Recht fi ndet sich im Grundgesetz, in Gesetzen, Rechtsverordnungen, Satzungen und Verträgen. Gesetze und Rechtsverordnungen unterscheiden sich durch den Gesetzgeber (s. a. Kasten): Gesetze werden von der Legislative, der gesetzgebenden Gewalt erlassen. Sie durchlaufen also das vom Grundgesetz vorgegebene Gesetzgebungsverfahren, an welchem Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung und schließlich auch der Bundespräsident, wenn auch nur durch seine Unterschrift , beteiligt sind.

Rechtsverordnungen werden hingegen von der Exekutive erlassen, also von den Ministerien und der Bundesregierung. Als Voraussetzung für deren Erlass von Rechtsverordnungen benötigt die Exekutive jedoch eine gesetzliche Ermächtigung. So ist die gesetzliche Unfallversicherung durch ein Gesetz, das Sozialgesetzbuch (SGB) VII, geregelt. In diesem Gesetz, namentlich in § 9 SGB VII, fi ndet sich aber auch die Ermächtigung für die Bundesregierung, eine Rechtsverordnung über Berufskrankheiten zu erlassen. Dieses Prinzip fi ndet sich auch auf Landesebene wieder, wo z. B. die Grundsätze schulischer Fragen in den Schulgesetzen geregelt sind, die von den Landtagen erlassen werden.

Die Regelung der Einzelheiten wird in den Schulordnungen vorgenommen, die von den Kultusministerien erlassen werden. Satzungen unterscheiden sich von Gesetzen und Rechtsverordnungen durch ihren Geltungsbereich, denn sie gelten nicht für jedermann, sondern nur für den Personenkreis, der sich in ihrem Geltungsbereich befi ndet (z. B. Prüfungsordnungen als Satzungen der Industrie- und Handelskammern, die nur für ihren Kammerbezirk gelten oder – im Privatbereich – Vereinssatzungen).
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort12
1 Pflegerische Grundlagen14
Pflegemodell und Pflegeprozess14
Einleitung14
Zum Begriff «Pflegebedürftigkeit»15
Modelle in der Pflege17
Der Pflegeprozess24
Assessment und Assessmentinstrumente37
Einsatzmöglichkeiten39
Instrumente zur Begutachtung41
Spezielle Messinstrumente53
Geriatrisches Assessment58
Tests bei kognitiven Leistungs-einbußen und Demenz60
Resident Assessment Instrument60
Zusammenfassung65
2 Organisatorische Grundlagen70
Einleitung70
Der Sozialstaat70
Grundprinzipien der sozialen Sicherung71
Staatsausgaben für Sozialleistungen73
Soziodemographische Entwicklung75
Gesundheit als Wirtschaftsgut75
Die Zahl der Beschäftigten77
Das Gesundheitswesen als Wirtschafts- und Wachstumsfaktor78
Entwicklungen im Gesundheitswesen79
Die GKV-Gesundheitsreform 200079
Die soziale Pflegeversicherung82
Organisationsstrukturen Leistungsanbieter86
Organisationsformen in Einrichtungen der Altenpflege86
Organisationsformen im Krankenhaus89
Netzwerke89
Leistungsarten90
Die Leistungserstellung93
Wirtschaftliche Betrachtungen auf betrieblicher Ebene99
Einblick in die kaufmännische Buchführung99
Grundsätze der Entgeltermittlung102
Auswirkungen der Pflegestufen auf den Personalbedarf104
Auswirkung der Pflegestufen auf den wirtschaftlichen Erfolg105
Steuerliche Berücksichtigung selbstständiger und/ oder neben-berufl icher Tätigkeit108
Einkommenssteuer108
Buchführungs- und Aufzeichnungspfl icht108
Gewerbesteuer109
Umsatzsteuer109
3 Rechtliche Grundlagen112
Einleitung112
Grundbegriffe112
Der Begriff «Recht» und die Rechtsquellen112
Abgrenzung öffentliches Recht/ Privatrecht113
Das Grundgesetz114
Grundrechte115
Aufbau und Grundsätze der Gerichtsbarkeit116
Die Zivilgerichtsbarkeit116
Die Strafgerichtsbarkeit122
Die Verwaltungsgerichtsbarkeit123
Die Sozialgerichtsbarkeit125
Die Arbeitsgerichtsbarkeit126
Rechtsstellung des gerichtlich bestellten Sachverständigen127
Die Pflicht zur persönlichen Gutachtenerstellung Die Pfl icht zur Prüfung der sachlichen Zuständigkeit127
Das Gutachtenverweigerungsrecht128
Ablehnung und Ausschluss128
Die Pflicht zur Mitteilung von Zweifeln und besonders hohen Kosten130
Die Pflicht zur Herausgabe von Akten130
Wahrheitspflicht und Vollständigkeitspfl icht131
Die Pflicht zur Ablieferung des Gutachtens132
Die Pflicht zum persönlichen Erscheinen132
Rechtsfolgen von Verstößen des Sachverständigen133
Vergütung133
Verfahren der Bestellung eines Sachverständigen135
Vertrags- und Haftungsrecht des Privatgutachters136
Allgemeines Vertragsrecht136
Allgemeine Geschäftsbedingungen als Sonderform vertraglicher Vereinbarungen141
Das Werkvertragsrecht142
Privates Haftungsrecht143
Strafrecht144
Die Straftat144
Straftatbestände145
Rechtfertigungsgründe148
Das Sozialversicherungsrecht149
Allgemeine Regeln150
Die einzelnen Sozialver-sicherungs zweige152
4 Grundlagen der Tätigkeit als Pflegesachverständiger160
Einleitung160
Der Sachverständige160
Die Unabhängigkeit des Sachverständigen161
Definition und Aufgaben des gerichtlichen Sachverständigen162
Definition162
Aufgaben163
Was ein Sachverständiger nicht tun sollte163
Fachliche Eitelkeit164
Unzulässige Delegation der Verantwortung164
Unzulässige Ermittlung164
Überforderung des richterlichen Verständnisses165
Unzulässige Ausflüge in rechtliche Fragen165
Irreführende Expertisen165
Als gerichtliche Sachverständige in Frage Kommende166
Beziehungen zwischen Sachverständigem und Gericht166
Zur Souveränität des Sachverständigen170
Die Auswahl des Sachverständigen171
Die Ablehnung des Sachverständigen172
Die Begutachtungspflicht174
Die Pflichten des Sachverständigen175
Zum Selbstverständnis des Sachverständigen176
5 Die Beurteilung von Pflegebedürftigkeit und Pflegeleistungen178
Einleitung178
Grundlagen nach SGB XI und Vorgaben der Pfl egekassen178
Die Pflegeversicherung178
Wesentliche Paragraphen des SGB IX, XI und XII179
Definition der Pflegebedürftigkeit179
Leistungsvoraussetzungen179
Stufen der Pflegebedürftigkeit179
Umgang mit den Begutachtungs-richtlinien180
Beurteilung eingeschränkter Alltagskompetenz182
Dokumentenanalyse183
Sozialgerichtsverfahren183
Analyse und Verwertung eines MDK- Gutachtens185
Analyse und Verwertung weiterer Dokumente193
Sonstige Verfahren193
6 Auftragsübernahme, Anfertigung und Abrechnung einer Expertise196
Einleitung196
Übernahme des Auftrags für eine Expertise196
Übernahme eines Gerichtsauftrags196
Übernahme einer Expertise im Privatauftrag198
Vorbereitung des Hausbesuchs200
Der Hausbesuch201
Die schriftliche Abfassung der Expertise201
Vorbereitung202
Die Gliederung202
Der Abschluss des Auftrags208
Das mündliche Gutachten208
Vorbereitung auf das mündliche Gutachten210
Zum Verhalten des Pfl egesachverständigen bei Gericht210
Zur Souveränität des Sachverständigen210
Umgang mit Fehlern211
Anhang – Formulargutachten214
Verzeichnis der Herausgeberinnen und MitarbeiterInnen222
Abkürzungsverzeichnis224
Sachwortverzeichnis226

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