In unserer Gesellschaft ist der Staat für die Absicherung der gesundheitlichen Grundrisiken zuständig. Dabei wird es dieser nach Ansicht der Pflegewissenschaftler zukünftig nicht leichter, sondern eher noch schwieriger haben. Krankenhäuser und Pflege stehen in Zukunft vor großen Veränderungen. Die Alterung der Gesellschaft, der Wandel der Familienstrukturen und der Fortschritt in Wissenschaft und Technik zwingen die Verantwortlichen im Gesundheitswesen zu neuen Strategien. Dabei sieht vor allem die Pflege die Chance sich neu zu positionieren. Selbstverwaltung durch Pflegekammern, Novellierung der Pflegeerstausbildung sowie Pflege im europäischen Vergleich sind die zukunftsweisenden Themen. Das Pflegepersonal ist aktuell in der misslichen Situation, dass immer weniger Pflegende in immer kürzerer Zeit immer mehr Patienten betreuen müssen. Pflegekammern könnten dabei durch die von ihnen wahrgenommenen Aufgaben und Ziele Abhilfe schaffen. Doch der Hilferuf der Pflege wurde bis jetzt in der Politik weitestgehend überhört. Dieses Buch soll dem Leser einerseits die Notwendigkeit der Errichtung von Pflegekammern verdeutlichen und andererseits die Zweckmäßigkeit und die rechtliche Zulässigkeit einer Kammer für Pflegeberufe darstellen. Anhand aktueller Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern zeigt der Autor, dass die Pflege im Jahr 2013 auf dem Weg ist, ihr Selbstvertrauen zu finden. Am Beispiel der Planungen zur Errichtung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz werden die Probleme und auch die notwendigen Schritte zur Errichtung von öffentlich-rechtlichen Körperschaften mit hoheitlichen Befugnissen systematisch dargestellt. Die Pflege ist und bleibt ein unentbehrlicher Faktor im Gesundheitswesen unseres Landes. Wenn die Angehörigen dieser Berufe jetzt auch die Notwendigkeit einer Selbstverwaltung in ihren Reihen erkennen und sich für eine Pflegekammer aussprechen, so können zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen bewältigt und prognostizierte Probleme für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung verhindert werden.
Daniel Böhm, B.Sc., wurde 1988 in Torgau geboren. Sein Studium der Gesundheitsökonomie an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein schloss der Autor im Jahre 2013 erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der landespolitischen Gesetzgebung. Während seines Praxissemesters arbeitete Daniel Böhm im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Mainz. Die rheinland-pfälzischen Planungen zur Initiierung einer Pflegekammer motivierten ihn, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
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