Wie oft aber denken wir nach einer solchen rationalen Entscheidung, egal ob sie sich als gut oder schlecht erwiesen hat: Wenn ich doch nur auf mein Herz gehört hätte! Ist es Ihnen nicht auch schon einmal passiert, dass Sie aus Angst vor der Reaktion einer anderen Person wenigstens einen triftigen Grund gefunden haben, um nicht tun zu müssen, wozu Ihnen Ihr Herz riet? Oder sind Ihnen irgendwelche Entschuldigungen eingefallen, um nicht tun zu müssen, was Sie tief im Innern eigentlich am liebsten tun wollten? Wenn wir die Botschaften des Herzens missachten, begraben wir unsere Träume und löschen unser inneres Feuer.

Wenn wir den Kontakt zu unserem Herzen verloren haben, fühlen wir uns unwohl; eigentlich leben wir nur an der Oberfläche, irgendetwas entgeht uns. Wann immer wir uns desillusioniert oder frustriert fühlen, müssen wir unser Herz bitten, uns mit unseren tiefsten Gefühlen zu verbinden. Sie sind der göttliche Lebensfunke, der für ein sinnvolles Leben unverzichtbar ist.

Sosehr wir dem Drängen des Herzens unbewusst folgen mögen, sind wir dessen gemeinhin nicht gewahr. Um uns unserer Herzintelligenz bewusst werden zu können, brauchen wir nur das Herz zu öffnen und seiner Stimme zu lauschen.

Unser Herz vermittelt uns einen Sinn in unserem Leben und überhaupt den Sinn unseres Lebens. Es verbindet uns mit einer tieferen Wissensquelle, zu der wir über den Verstand keinen Zugang bekommen können. Der Philosoph Blaise Pascal hätte es nicht besser ausdrücken können: »Es gibt eine Vernunft des Herzens, die der Verstand nicht kennt.«

Steve Jobs, Mitbegründer und Chef des Apple-Konzerns, hielt das Herz für die Quelle aller Inspiration und Erfüllung. Er schrieb seine Erfolge direkt der Kraft des Herzens zu: »Du kannst nur dann Erfüllung finden, wenn du das tust, was du für wirklich wichtig hältst. Und dieses wirklich Wichtige kannst du nur tun, wenn du liebst, was du tust. Halte Ausschau und gib nicht auf, bis du es gefunden hast. Und wie immer, wenn es um Herzensangelegenheiten geht, wirst du es wissen, sobald du es gefunden hast. Und wie bei allen wichtigen Beziehungen wird es von Jahr zu Jahr immer besser werden. Also halte Ausschau und gib nicht auf.«

Mit Hilfe unseres Herzens erkennen wir unseren größten leidenschaftlichen Wunsch, und so finden wir auch die nötige Spontaneität und Kreativität, um die alltäglichen Einschränkungen unseres Lebens und unserer Vorstellungskraft durchbrechen zu können – und voll und ganz zu leben. Wenn wir unser Herz öffnen, verwandelt sich die ganze Welt – sie öffnet sich für uns. Wir sehen uns als Teil eines uns freundlich gesinnten Universums, das voller Chancen steckt und immer wieder positive Energie erzeugt.

Dank unseres Herzens können wir uns an diesen riesigen Server – das Universum – anschließen. Dieser Server ist auch dann allgegenwärtig, wenn unsere eigene Verbindung abgestürzt ist. Solange wir in die Energie des Universums eingeloggt bleiben, haben wir einen größeren Überblick: Wir erkennen den Zusammenhang zwischen unserem Leben und dem der anderen. Unser Herz weiß, was uns glücklich macht.

Während unser Verstand nicht weiter schauen kann als bis zur nächsten Wegbiegung, sieht das Herz unser Leben als Ganzes vor sich, wie einen Fluss von der Quelle bis zum Meer. Der Verstand ist in ein Dickicht aus akuten Sorgen und kurzfristigen Zielen verstrickt, das uns die Sicht auf unsere eigentliche Bestimmung verdeckt. Unser Verstand lässt uns – das Ziel im Rücken – rudern wie verrückt, so dass wir das, wonach wir strebten, erst sehen, wenn es bereits vorbei ist. Wenn wir dann auf dem Weg auf ein Hindernis stoßen oder den Kurs ändern müssen, sind wir immer nur frustriert.

Sobald wir uns dagegen für unser Herz öffnen, stellen wir fest, dass das Herz Bescheid wusste, während der Verstand zu sehr mit anderem beschäftigt war – und sich nicht einstellen konnte auf die Stromschnellen, die vor uns lagen. Öffnen wir uns für unser Herz. Mit seinem höheren Bewusstsein wird es uns alle Anzeichen von Turbulenzen zuflüstern und uns vorwarnen. Es wird nicht über den Verstand, sondern über die Intuition zu uns sprechen.

Damit wir unserem Herzen zuhören können, müssen wir uns Zeit nehmen und erst einmal Stille und Frieden finden. Wenn wir ständig damit beschäftigt sind, uns per Telefon, SMS oder E-Mail mit anderen Menschen auszutauschen, geben wir unserem Herzen keine Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen. Unsere Kanäle sind belegt, die innere Stimme kommt nicht durch. Wir sind durch Arbeit oder Sorgen abgelenkt, und unsere Gedanken zerfasern.

Manchmal fühlen wir uns gefangen und überfordert oder wie Schlafwandler in der Routine des Alltags, wenn wir so durch unsere Tage hetzen. Es gibt alles Mögliche, was wir nicht ändern oder etwa beeinflussen können: unheilbare Krankheiten, Naturkatastrophen, Tod. Vieles andere entgeht uns jedoch womöglich nur oder entzieht sich unserer Kontrolle, weil wir bei all dem Lärm in unserem Verstand das Flüstern unseres Herzens nicht vernehmen. In dem Augenblick, wo wir den Verstand beruhigen, bringen wir ihn in Übereinstimmung mit dem Herzen.

Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf unser Herz und schließen wir uns an diesen allumfassenden, universellen Server an. Seine unverzichtbaren Informationen werden uns helfen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und über die täglichen Aufgaben und kurzfristigen Ziele hinaus unsere Bestimmung zu erkennen.