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E-Book

Pragmatisches Denken und Lernen

AutorAndy Hunt
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl269 Seiten
ISBN9783446419650
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR

Andy Hunt
Pragmatisches Denken und Lernen
Refactor Your Wetware!
Übersetzt aus dem Englischen von Dirk Wittke

NEU DENKEN

- Erfahren Sie, wie Ihr Gehirn funktioniert und wie Sie es am besten nutzen können, um Aufgaben und Probleme effektiv und kreativ zu lösen.
- Nicht nur für Programmierer, sondern für alle Wissensarbeiter, die mehr aus ihrem Gehirn herausholen wollen.
- Mit 48 pragmatischen Tipps - auf einer praktischen Karte zum Herausnehmen.

Sie sind es gewohnt, mit Software und Hardware umzugehen. Aber wie sieht es mit Ihrer Wetware, Ihrem Gehirn aus? Kennen Sie die besten Wege, um zu lernen und über die Lösung von Problemen nachzudenken?

Andy Hunt führt Sie in diesem Buch durch Lern- und Verhaltenstheorie und durch Erkenntnisse der kognitiven und Neurowissenschaften. Sie werden überraschende Aspekte darüber kennen lernen, wie Ihr Gehirn arbeitet und wie Sie Vorteile daraus ziehen können, indem Sie Ihre eigenen Denk- und Lernfähigkeiten stärken. Sie werden sehen, wie Sie Ihre Wetware refaktorieren können - also Ihr Gehirn umgestalten und neu verdrahten -, damit Sie Ihre Arbeit effektiver und kreativer angehen können.

Software entsteht in unseren Köpfen, nicht in einem Editor, einer IDE oder einem Design-Tool. Deshalb wird es Zeit, pragmatischer an das Denken und Lernen heranzugehen. Egal ob Sie Programmierer, Manager, Wissensarbeiter, Technikfreak oder analytischer Denker sind oder ob Sie einfach nur Ihr Gehirn tunen möchten, dieses Buch wird Ihnen dabei helfen.

Kennen Sie den schon? Mit dem Bestseller "Pragmatisches Programmieren" (ISBN 978-3-446- 22309-7) von Andy Hunt und Dave Thomas fing alles an. Hier finden nicht nur Einsteiger, sondern auch fortgeschrittene Programmierer und alte Hasen jede Menge Tipps, wie sie ihre Produktivität, Genauigkeit und Zufriedenheit bei der Arbeit rasch steigern können.

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Leseprobe
7.1 Spielen, um zu lernen (S. 172-173)

Ihr Gehirn ist darauf ausgerichtet, dass Sie, ganz auf sich gestellt, mentale Modelle erkunden und erschaffen müssen. Sie sind nicht wirklich geschaffen, um passiv herumzusitzen und zu versuchen, empfangenes Wissen abzuspeichern. Jede dieser Aktivitäten hat ihre Zeit und ihren Ort, aber im üblichen Gang der Dinge gehen wir falsch vor. Das Untersuchen von – oder „Spielen mit" – dem Lernstoff sollte vor dem Lernen der Fakten kommen.

In unserer Kultur scheinen wir dazu zu neigen, den Karren vor das Pferd zu spannen. Erst müht man sich damit ab, Informationen in sich hineinzuschaufeln, und dann hofft man, dass man sie später möglicherweise verwenden kann. Das ist die Grundlage für den Großteil der formalen Ausbildung und unternehmensinternen Weiterbildung. Aber die reale Welt funktioniert nicht auf diese Weise. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie nehmen an einem Tanzkurs teil, nur um dann festzustellen, dass Sie zunächst einen Test zu „Tanzfakten" bestehen müssen, bevor Sie tatsächlich tanzen dürfen. Klingt absurd, wenn ich es so sage, oder?

Seymour Papert ist jedenfalls dieser Ansicht. Papert ist vermutlich der führende Experte zum Thema Nutzung von Technologien zur Schaffung neuer Wege im Lernen.1 Er erfand die Programmiersprache Logo, ein „Spielzeug", mit dem Kinder spielen konnten, um durch das Spielen fundierte mathematische Konzepte zu erlernen. Seine frühen Arbeiten an Logo führten zu dem Robotikspielzeug LEGO Mindstorms, das nach seinem einflussreichen Buch Mindstorms: Kinder, Computer und neues Lernen [Pap82] benannt ist.

Papert arbeitete mit dem weltberühmten schweizerischen Psychologen Jean Piaget zusammen und war davon überzeugt, dass echtes Lernen – das Lernen, bei dem etwas hängen bleibt – durch Erfahrung und Kognition erfolgt, nicht durch explizites Lehren oder Routineübungen. Ihr Ansatz wird auch als Konstruktivismus bezeichnet: Wir erschaffen, um zu lernen, und lernen nicht, um zu erschaffen. Er entwickelte die Sprache Logo ausdrücklich, um eine Umgebung bereitzustellen, mit der Kinder mathematische Konzepte durch direkte Erfahrung lernen konnten, indem sie einer virtuellen „Schildkröte" Befehle erteilten, um sich auf einer virtuellen Leinwand zu bewegen und dort Spuren zu hinterlassen.

Die jungen Grundschulkinder lernten auf diese Weise Geometrie, Trigonometrie und sogar rekursive Algorithmen kennen. Wenn die Kinder nicht weiterkamen, wurden sie aufgefordert, sich in die Schildkröte hineinzuversetzen und ihre eigenen Anweisungen aus der Perspektive der Schildkröte zu durchlaufen. Durch die Änderung ihres Blickwinkels auf den der Schildkröte konnten die Schüler ihr vorhandenes Wissen aus der realen Welt über das Gehen, Richtungsänderungen etc. übertragen, um die Mikrowelt der Schildkröte zu erforschen. Dies ist ein wichtiger Punkt: Lernen sollte so strukturiert sein, dass Sie auf vorhandene Erfahrungen aufbauen können.

Die Bedeutungen von spielen

So, wie ich es hier verwende, lässt sich die erste Bedeutung des Wortes spielen am ehesten damit vergleichen, worüber wir bereits weiter vorne in diesem Buch gesprochen haben, im Sinne einer nicht-zielgerichteten Erkundung. Wir sind nicht wirklich dafür geschaffen, Informationen einfach aufzunehmen, sondern eher dafür, von sich aus mentale Modelle zu erkunden und zu erschaffen. Wir müssen in der Lage sein, in einem Problem herumzustochern, es zu erkunden oder uns „mit ihm vertraut zu machen" (wie in Abschnitt 4.3, „Fließender Übergang vom R-Modus in den L-Modus"). Der spielerische Umgang mit einem Problem macht das Problem nicht leichter, aber er bringt uns unserer eigenen Verdrahtung in Bezug auf das Lernen näher.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt8
1 Einleitung13
1.1 Schon wieder dieses „pragmatisch“?16
1.2 Den Kontext beachten17
1.3 Alle Welt spricht davon18
1.4 Wohin die Reise geht19
1.5 Danksagung23
2 Vom Anfänger zum Experten25
2.1 Anfänger versus Experten27
2.2 Die fünf Stufen im Dreyfus-Modell29
2.3 Dreyfus in der Praxis: Rennpferde hütenund Schafe hetzen36
2.4 Die traurigen Fakten zur Verteilung von Fähigkeit40
2.5 Erfolgreiche Anwendung des Dreyfus-Modells42
2.6 Nehmen Sie sich in Acht vor der Werkzeugfalle48
2.7 Den Kontext beachten – schon wieder51
2.8 Dreyfus im Alltag52
3 Ihr Gehirn55
3.1 Ihre Dual-Prozessor-Modi56
3.2 Erkenntnisse sammeln – rund um die Uhr61
3.3 Lineare und reichhaltige Eigenschaften64
3.4 Der Aufstieg des R-Modus71
3.5 Der R-Modus sieht den Wald, der L-Modus die Bäume76
3.6 Gehirnchirurgie und Neuroplastizität in Eigenregie77
3.7 Wie gelangt man dorthin?79
4 Nutzen Sie Ihren ganzen Verstand81
4.1 Vermehren Sie Ihre Sinneseindrücke82
4.2 Zeichnen mit der rechten Seite83
4.3 Fließender Übergang vom R-Modus in den L-Modus88
4.4 Sammeln Sie Hinweise des R-Modus98
4.5 Muster abernten108
4.6 Verstehen Sie es richtig115
5 Ihren Verstand debuggen117
5.1 Lernen Sie Ihre kognitiven Vorlieben kennen119
5.2 Erkennen Sie Ihre Generationsverwandtschaft127
5.3 Klassifikation Ihrer persönlichen Neigungen135
5.4 Aufdeckung von Hardwarefehlern138
5.5 Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll142
6 Bewusstes Lernen147
6.1 Was ist Lernen … und was nicht?147
6.2 Planziele nach der SMART-Methode anvisieren151
6.3 Einen Pragmatic Investment Plan erstellen155
6.4 Nutzen Sie Ihren primären Lernmodus159
6.5 Gemeinsam arbeiten, gemeinsam lernen164
6.6 Machen Sie von optimierten Lerntechniken Gebrauch167
6.7 Bewusst Lesen mit der SQ3R-Methode167
6.8 Erkenntnisse per Mind-Map visualisieren171
6.9 Nutzen Sie die wahre Leistung des Dokumentierens178
6.10 Lernen durch Lehren181
6.11 Von der Theorie zur Praxis182
7 Erfahrung sammeln183
7.1 Spielen, um zu lernen184
7.2 Setzen Sie vorhandenes Wissen wirksam ein187
7.3 Integrieren Sie Fehlschläge in die Praxis189
7.4 Lernen Sie das innere Spiel kennen193
7.5 Druck tötet logisches Denken197
7.6 Die Vorstellung hebt die Sinne auf201
7.7 Lernen Sie wie ein Experte205
8 Den Fokus lenken207
8.1 Steigern Sie Ihre Konzentration und Aufmerksamkeit208
8.2 Konzentration durch Entspannung213
8.3 Ihr Wissen verwalten2058.3 Ihr Wissen verwalten217
8.4 Richten Sie Ihren aktuellen Kontext optimal ein223
8.5 Bewusster Umgang mit Unterbrechungen229
8.6 Sorgen Sie für ausreichend großen Kontext235
8.7 Wie man wachsam bleibt239
9 Jenseits des Expertentums241
9.1 Wirksame Veränderung241
9.2 Was steht morgen früh an?243
9.3 Jenseits des Expertentums245
Anhang A: Bildnachweise249
Anhang B: Bibliografie251
Register259
Pragmatisches Denken und Lernen267

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