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Raum für Konvivenz

Die Genesis als nachexilische Erinnerungsfigur

AutorSteffen Leibold
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl496 Seiten
ISBN9783451806148
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis47,99 EUR
Der Glaube an den einen Gott Israels ist nicht notwendigerweise mit der Ablehnung anderer Gottheiten bis hin zur Gewalt an Menschen anderer Kultzugehörigkeit verbunden. Das Buch Genesis stellt diesem Zusammenhang das Modell eines 'inklusiven Monotheismus' gegenüber, in dem JHWH die eine und einzige Gottheit ist, aber die Anerkennung anderer Gottheiten möglich wird. Dieses theologische Konzept ist die Grundlage der zahlreichen friedlichen Begegnungen der Erzelternfamilien mit den Menschen fremder Völker, die überdies bereits zu einer teilweisen Erfüllung der göttlichen Landverheißungen führen. So können die Erzählungen der Genesis als eine narrative Vorgabe für die kleine Gruppe der aus dem babylonischen Exil ins Land zurückkehrenden Israeliten angesehen werden.

Steffen Leibold, geb. 1980, Studium der evangelischen Theologie, der Erziehungswissenschaft und der Germanistik in Bochum, Abschluss M.Ed. im Jahr 2008, danach wiss. Mitarbeiter in den Fachbereichen Altes Testament und Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Promotion im Jahr 2013 bei Prof. i.R. Jürgen Ebach.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Raum für Konvivenz
1
Inhalt7
Vorwort13
Einleitung15
Ziel und Ursprung15
Die Thesen dieser Arbeit: Die Kontakterzählungen aus Gen 12–5016
Die Voraussetzungen der Kontakterzählungen: Die Urgeschichte Gen 1–1121
Die Anlage der Arbeit23
Als Ausblick24
1. Die Genesis als Text27
1.1 Erste Annäherung27
1.2 Zur Texttheorie29
1.2.1 Textstruktur und Textthema29
1.2.2 Das Thema von Genesis und Exodus30
1.2.3 Der ‚integrative Textbegriff‘34
1.2.4 Eine Sonderform: Der ‚integrative Textbegriff‘ und Erzähltexte34
1.2.5 Ein pragmatischer Zugang zu Genesis und Exodus37
1.3 Zusammenfassung37
2. Der Erzählraum der Genesis39
2.1 Zur Raumtheorie39
2.2 Martina Löws Raumsoziologie40
2.3 Die Besonderheit literarischer Räume42
2.3.1 Ansgar Nünnings Raumkonzept43
2.3.2 Eine Konfiguration mit Martina Löws Raumsoziologie43
2.3.3 Ein Verweis auf Jurij M. Lotmans Raumsemantik46
2.4 Die Raumkonzeption der Genesis47
2.4.1 Das urgeschichtliche Spacing der gesamten Erde48
2.4.2 Das Spacing der Erzeltern49
2.5 Das Potential literarischer Räume52
2.5.1 Bewegung im Erkannten52
2.5.2 Anleitung zur Neuordnung
53
2.5.3 Die Neuordnung in der Genesis55
2.6 Zusammenfassung61
3. Die Urgeschichte63
3.1 Die schöpfungsbezogenen gesellschaftlichen Strukturen63
3.1.1 in Gen 1,1–2,4a ......64
3.1.2 Das Verhältnis von ... und ......77
3.1.3 Zusammenfassung101
3.2 Die gesellschaftlichen Strukturen von Gen 9,18–27103
3.2.1 Die Erzählung104
3.2.2 Zusammenfassung116
3.3 Die gesellschaftlichen und räumlichen Strukturen in Gen 10118
3.4 Die göttliche Legitimation und Modifikation des ersten Spacings in Gen 11,1–9120
3.4.1 Die menschliche Aufhebungsbewegung in Gen 11,1–4122
3.4.2 Die göttliche Gegenbewegung in Gen 11,5–9127
3.5 Zusammenfassung der Vorgaben der Urgeschichte133
4. Die Erzelternerzählungen134
4.1 Theologische Verständigung und Landgabe in Gen 12,1–15,21134
4.1.1 Ein erstes Konzept für Landgabe: Gen 12,1–3.7a135
4.1.2 Weg von den Verheißungen: Gen 12,10–20143
4.1.3 Eine erneute und erneuerte Verheißung: Gen 13,14–17150
4.1.4 Auf dem Weg zur Landgabe: Gen 14151
4.1.5 Die Landgabe: Gen 15158
4.2 Abra(ha)ms Nachkommenschaft165
4.2.1 Die Nebenlinie Abrams: Gen 16166
4.2.2 Die Nachkommen und neue Verheißungen: Gen 17170
4.3 Abrahams Leben in Konvivenz ab Gen 18,17–19177
4.3.1 Sodom – die gottlosen Bewohner ohne Gerechtigkeit: Gen 19179
4.3.2 Gerar – das gerechte Volk mit seiner Gottheit: Gen 20191
4.3.3 Hebron – die Lehre aus Gerar: Gen 23204
4.3.4 Die Stadt Nahors – die Familie im Osten: Gen 24222
4.3.5 Eine ‚Abrahams-Prolepse‘?224
4.4 Isaak in Gerar – Kontinuität und Neuheit: Gen 26225
4.4.1 Am Anfang im Land226
4.4.2 Die Wende zum Bundesschluss232
4.5 Jakob in Haran – Wieder die Familie im Osten: Gen 29–31236
4.5.1 Mesopotamien als Land der Fremdlingsschaft237
4.5.2 Die theologische Eigenart der Verwandtschaft238
4.5.3 Zusammenfassung241
4.6 Jakob in Sichem – Gewalt und Scheitern von Konvivenz: Gen 34242
4.6.1 Das Leben vor der Gewalt: Gen 33,18–20242
4.6.2 Gewalt in Sichem248
4.6.3 Das Ende der Gewalt: Gen 35,5255
4.7 Zusammenfassung257
4.8 Das Konzept im Exodusbuch263
4.9 Beobachtungen zur Genese der Genesis267
4.9.1 Zur Theologie der Josefserzählung267
4.9.2 Zur Theologie am Anfang des Exodusbuches270
4.9.3 Zusammenfassung272
4.9.4 Folgeüberlegungen zu Gen 12,10–20 und Gen 15278
5. Die Genesis als Erinnerungsfigur296
5.1 Erinnerungsfiguren296
5.1.1 Die Funktion von Erinnerung298
5.1.2 Die zeitliche Struktur von Erinnerung299
5.1.3 Zusammenfassung300
5.2 Der Exodus als zentrale Erinnerungsfigur des antiken Israels300
5.3 Die Exoduserzählung und der Kanon301
6. Strukturen der Erinnerung in der Genesis305
6.1 Die räumlichen Strukturen der Genesis306
6.1.1 Die Aufteilung der gesamten Erde306
6.1.2 Der Umfang der gesamten Erde307
6.1.3 Die Einteilung der Völker308
6.1.4 Die theologische Legitimation312
6.1.5 Zusammenfassung315
6.1.6 Grundlegende Besonderheiten der Völkertafel318
6.2 Das Land der Verheißung und die jeweiligen Verheißungsträger323
6.2.1 Das Land der Verheißung nach Gen 17,8324
6.2.2 Die Verheißungsträger325
6.2.3 Das Land der Verheißung nach Gen 15,18–21353
6.2.4 Das Verhältnis der Trägergruppe zu den Bewohnern der umliegenden persischen Provinzen357
6.2.5 Der Sonderfall Aschdod363
6.2.6 Das Verhältnis der Trägergruppe zu den im Land des Exils Verbliebenen366
6.3 Zusammenfassung368
6.3.1 Die Intention der Genesis369
6.3.2 Eine abschließende makrosoziologische Bewertung369
6.3.3 Die bleibende Gültigkeit der Genesis375
7. Ausblick376
7.1 Christen in der Nachfolge der Erzeltern376
7.2 Landverheißung und Landgabe aus christlicher Perspektive379
7.3 Zur Aktualität der Genesis386
Anhang391
1. Literaturverzeichnis391
1.1 Quellen, biblisch391
1.2 Quellen, außerbiblisch392
1.3 Hilfsmittel393
1.4 Sekundärliteratur393
1.5 Internetquellen421
2. Abbildungsverzeichnis422
3. Grafiken und Karten zur Genesis423
Stellenregister (in Auswahl)426
I. Biblische Texte426
I.1 Altes Testament426
I.2 Neues Testament429
II. Außerbiblische Texte429
II.1 Jüdische Texte429
II.2 Griechische Texte430

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