Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,3, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Unabhängig vom betrachteten Rechnungslegungssystem kommt dem Realisationszeitpunkt von Umsätzen eine große Bedeutung zu, da dieser direkten Einfluss auf die Höhe der absoluten Kennzahl der Umsatzerlöse einer jeweiligen Periode hat. Mittelbar beeinflusst er damit auch die Ausprägung abgeleiteter Kennzahlen wie EBIT oder die Umsatzrentabilität. Somit prägt der bilanzielle Ausweis von Umsatzerlösen die Wahrnehmung des Unternehmenserfolgs bei seinen Stakeholdern. Es ergibt sich an dieser Stelle für die Unternehmensleitung der Anreiz, mögliche bilanzpolitische Spielräume auszunutzen und earnings management zu betreiben, da jede der Kennzahlen bedeutende Parameter der externen Bilanzanalyse darstellen. HGB und IFRS leiten den maßgeblichen Zeitpunkt der Ertragsrealisation aus verschiedenen Grundsätzen ab: im deutschen Handelsrecht fußt er auf dem Vorsichtsprinzip des § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB. Demnach sind vorhersehbare nicht realisierte Verluste bereits in der Periode zu erfassen, in der sie bekannt werden (Imparitätsprinzip), Gewinne allerdings nur zu berücksichtigen, wenn sie zum Abschlussstichtag realisiert sind (Realisationsprinzip). Die IFRS stellen hingegen auf eine periodengerechte Erfassung von Erträgen und Aufwendungen ab (accrual accounting); einen mit dem handelsrechtlichen Grundsatz der vorsichtigen Bewertung vergleichbaren Ansatz gibt es nicht. Die vorliegende Seminararbeit wird beide Ansätze vor dem Hintergrund der jeweiligen Zielsetzung des Rechnungslegungssystems methodisch erläutern und insbesondere vor dem Hintergrund der Besonderheiten von Projektgeschäften und langfristigen Fertigungen kritisch hinterfragen.
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