Die Praxis der Fußreflexzonen-Massage
Das Wichtigste auf einen Blick
Mit der Reflexzonen-Massage können Sie auf einfache Weise Ihre körpereigenen Heilkräfte aktivieren und damit selbst zu Ihrer Gesundheit beitragen.
Als Methode der Gesundheitsvorsorge kann sie jeder anwenden, der sich mit der Grifftechnik und den Richtlinien der Durchführung vertraut gemacht hat und die Massage nach diesen Regeln durchführt.
Die aktivierende und sedierende Massage bestimmter Zonen an den Füßen und Händen unterstützt die Abwehrkraft des Organismus. Dies geschieht über die den einzelnen Körperregionen zugeordneten Reflexzonen. Allgemein bewirkt die Reflexzonen-Massage ein gesteigertes Wohlbefinden, Entspannung und Lebensfreude.
WICHTIG
Wichtig ist, mit welcher Einstellung und Motivation Sie massieren, denn Sie haben Kontakt mit der körperlichen und seelischen Energie eines anderen Menschen.
Die Reflexzonen-Massage kann bei einer sachgemäßen und verantwortungsvollen Anwendung unbedenklich und altersunabhängig bei jedem gesunden Menschen praktiziert werden.
Die einfühlsam massierende Hand ist ein wichtiger Aspekt für die Wirksamkeit der Massage; auf technische Hilfsmittel wird verzichtet.
Spürt der Massierte in einer Zone Schmerzen, bedeutet das in der Regel, dass diese Zone energetisch gestört ist bzw. eine Belastung der entsprechenden Körperregion anzeigt. Über Ausmaß und Ursache dieser Störung geben die Zonen jedoch keine Auskunft, und es wäre unseriös, über die Fußzonen medizinische Diagnosen erstellen zu wollen. Belastete Zonen werden normalerweise mit dem sedierenden Arbeitsgriff massiert.
Bei Erwachsenen reicht dabei eine Massage pro Woche. Doch bei alltäglichen Beschwerden können Sie bestimmte Zonen auch je nach Bedarf häufiger massieren.
Die Reflexzonen-Massage kann mit anderen natürlichen Behandlungsformen kombiniert werden. Allerdings kann es dabei zu einer Überdosierung von Reizen kommen. Es ist günstig, nicht zu viele Impulse auf einmal zu geben; der Körper braucht Zeit, um alle Informationen zu verarbeiten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Therapeuten, wenn Sie die Reflexzonen-Massage als ergänzende Methode zu einem bestehenden Behandlungsplan einsetzen möchten! Es ist entscheidend, dass ohne Zeitdruck gearbeitet wird und die Reflexzonen-Massage nicht zur bloßen Technik verkommt, sondern mit Gefühl eingesetzt wird, um Gesundheit und Wohlbefinden des Massierten zu verbessern.
In guten Händen: die Massagegriffe
Für eine wirkungsvolle Reflexzonen-Massage müssen sie mit Gespür und Einfühlungsvermögen arbeiten. Setzen Sie von Anfang an beide Hände ein, und massieren Sie sanft und behutsam. Halten Sie mit Ihren Händen stets Kontakt zu den Füßen, und lassen Sie den Massagepartner (oder sich selbst) spüren, dass er in guten Händen ist. Die vier Massagegriffe wechseln ganz natürlich zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen einer aktiven und einer passiven Phase. Der rhythmische Massageimpuls entsteht aus der Handmitte und wird über den Daumen an die Zonen weitergegeben.
Der aktivierende Massagegriff
Beim aktivierenden oder anregenden Massagegriff laufen die Bewegungen gleichmäßig, wellenförmig und dynamisch ab. Das wirkt anregend, kräftigend und harmonisiert die Energien. Der Daumen tastet sich dabei in das Fußgewebe vor (aktiv) und gleitet anschließend entspannt zurück (passiv).
Der sedierende Massagegriff
Der sedierende oder auch beruhigende Massagegriff kommt in der Regel nur dann zum Einsatz, wenn Sie auf eine Zone am Fuß treffen, die schmerzhaft reagiert, in der also die Energie blockiert ist. Verweilen Sie in diesen Fällen mit der Daumenkuppe auf der schmerzenden Zone. Üben Sie so lange einen etwas kräftigeren und gleichbleibenden Druck aus, bis der Schmerz in der Zone vollständig abgeklungen und für den Massierten nur noch der Druck des Daumens spürbar ist. Drücken Sie aber nur so stark, dass der Fuß dabei noch entspannt liegen kann.
INFO
Wenn der Schmerz beim Sedieren gleich bleibt oder in Wellen wiederkehrt, dann unterbrechen Sie den sedierenden Massagegriff. Aktivieren Sie in diesem Fall die entsprechende Reflexzone vier- bis fünfmal mit dem anregenden bzw. aktivierenden Griff, und drücken Sie anschließend erneut sedierend mit der Daumenkuppe auf diese Zone.
Entspannungsgriffe
Entspannungsgriffe wirken beruhigend. Sie werden zu Beginn der Massage, zwischendurch und als Abschluss der Massage eingesetzt.
Der Entspannungsgriff an der Zone des Solarplexus:
• Legen Sie beide Daumenkuppen mit sanftem Druck auf die Zonen, und verweilen Sie in dieser Stellung etwa fünf Minuten lang.
Das beruhigende Ausstreichen der Füße:
• Streichen Sie mit einer Hand auf der Fußinnenseite von der Großzehe über die Knöchel bis in den Unterschenkel und gleichzeitig mit der anderen Hand an der Fußaußenseite vom Unterschenkel in Richtung Kleinzehe. Dadurch fließt auf der Körperinnenseite Energie von den Füßen zum Kopf und an der Außenseite vom Kopf zu den Füßen. So wird der Energieaustausch nach dem Yin-Yang-Prinzip unterstützt: Auf der Innenseite erfolgt die Energieaufnahme, auf der Außenseite die Energieabgabe.
Spezialgriffe
Spezialgriffe kommen an bestimmten Zonen, zum Beispiel zur Blutdruckregulierung, zum Einsatz. Sie werden bei den entsprechenden Symptomen im Beschwerdenteil (ab >) beschrieben.
Selbst- und Partnerbehandlung
Sie können sich die Reflexzonen der Füße selbst oder gegenseitig massieren. Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie sich massieren lassen.
Die Selbstbehandlung
Wenn Sie sich die Füße selbst massieren, verzichten Sie zwar auf eine gewisse Entspannung, die Massage ist aber prinzipiell genauso wirksam. Allerdings ermüdet die massierende Hand aufgrund der angespannten Haltung rascher, weshalb Sie Pausen einlegen sollten.
Versuchen Sie, zumindest einmal im Monat eine Massage von jemand anderem durchführen zu lassen. Setzen Sie sich bei der Eigenbehandlung bequem hin, und legen Sie einen Fuß auf Ihr Knie. Achten Sie darauf, dass keine allzu großen Spannungen in den Kniekehlen entstehen.
Die Partnerbehandlung
Eine Partnermassage hat den Vorteil, dass ständig Energie zwischen den Beteiligten ausgetauscht wird. Dadurch kommt der Energiefluss leichter ins Gleichgewicht. Außerdem kann sich der Massierte ganz entspannt der Massage hingeben. Es ist dabei vorteilhaft, wenn der Massierende während der Massage Blickkontakt zum Massierten hält. Das schafft Vertrauen, und der Massierende kann zudem vom Gesichtsausdruck des Massierten Rückschlüsse auf dessen Entspannungszustand sowie auf mögliche schmerzhafte Reaktionen ziehen.
So massieren Sie richtig
- Massieren Sie nie unter Zeitdruck. Schaffen Sie eine wohltuende, entspannte Atmosphäre ohne störende Einflüsse in einem warmen, gut gelüfteten Raum.
- Der Massierte soll bequem sitzen oder liegen und bequeme Kleidung tragen. Bleiben auch Sie selbst während der Massage entspannt.
- Verzichten Sie auf technische Hilfsmittel wie Stäbchen oder Rollen. Nehmen Sie nur Ihre Hände, denn diese symbolisieren menschliche Zuwendung.
- Verwenden Sie keine Massageöle oder Cremes vor oder während der Reflexzonen-Massage, da der Daumen sonst den sicheren Hautkontakt verliert und Sie nicht spüren, wenn der Fuß feucht wird.
- Bei Erwachsenen genügt eine Massage pro Woche. Für die Massage bei Kindern nehmen Sie sich immer dann Zeit, wenn das Kind danach verlangt.
- Bei akuten Beschwerden können Sie die entsprechenden Zonen auch öfter massieren, zum Beispiel bei Hustenanfällen oder Menstruationsbeschwerden.
- Am Ende einer Massage halten Sie Ihre Hände unter kaltes, fließendes Wasser, um sie energetisch zu reinigen und zu neutralisieren.
Mögliche Reaktionen auf die Massage
Eine Reflexzonen-Massage wirkt ganzheitlich. Reaktionen auf der körperlichen, psychischen sowie mentalen Ebene sind also normal. Üblicherweise wird die Massage als wohltuend und entspannend erlebt. Der Massierte kann aber auch in einen intensiveren Kontakt mit seiner Gefühlswelt kommen und zwischendurch lachen oder weinen. Lassen Sie es einfach verständnisvoll geschehen, und wenden Sie den Entspannungsgriff am Solarplexus an ( >).
Kommt es während der Fußreflexzonen-Massage zu einer schmerzhaften Reaktion in bestimmten Zonen, dann setzen Sie den sedierenden Griff ein ( >).
Bedenken Sie: Schmerz in den Zonen ist ein Hinweis auf eine energetische Belastung. Allerdings ist es nicht seriös, nur aufgrund der Zonenbelastungen eine Diagnose zu erstellen. Ist der Schmerz nach etwa sechs Massagen immer noch vorhanden, dann sollten Sie unbedingt eine...