A B – ROSENPERSÖNLICHKEITEN
ALBERTUS MAGNUS
Der 1931 heilig gesprochene deutsche Bischof von Regensburg Albertus Magnus (auch Albertus Theutonicus; Albertus Coloniensis; Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich Albert Graf von Bollstädt genannt; um 1200 - 15.11.1280) war ein Universalgelehrter, zugleich Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler, Theologe und Dominikaner.
Er hat die Werke von Aristoteles dem christlichen Abendland zugänglich gemacht in seiner "Opera omnia", dabei auch seine eigenen Beobachtungen einfließen lassen. Nach seiner Ansicht waren vor dem Tode Christi alle Rosen weiß und erst das von Christus zur Erlösung der Menschheit vergossene Blut brachte rote Rosen hervor. Sachkundige Hinweise zur Anlage eines Rasens, "dessen Umrahmung Rosen, Veilchen, Akelei, Lilien und Schwerlilien bilden" ergänzen seine Ausführungen. Durch Unterbinden von Rosenknospen gelang ihm damals schon ein Blühverzug bis zum Herbst. Er beschreibt Rosa rubiginosa, Rosa arvensis und Varietäten von Rosa canina, erwähnt die Rosa x alba 'Semiplena'. Lit 1
PAUL FRIEDRICH AUGUST ASCHERSON
Nach dem deutschen Botaniker, Historiker, Ethnograph und Sprachforscher (4.6.1834-6.3.1913, Aschers.) benannt ist 'ASCHERSONIANA' (Rosa x mariae graebnerae Aschers. et Graebn.). Er war ab 1860 Assistent am Berliner Botanischen Garten, ab 1865 auch am dortigen Königlichen Herbarium, habilitierte sich 1863 für spezielle Botanik und Pflanzengeographie und wurde 1873 zum außerordentlichen Professor an der Berliner Universität ernannt. Ascherson ernannte Graebner zu seinem privaten Assistenten.
Der Botaniker Karl Otto Robert Peter PAUL GRAEBNER ([Graebener], 1871-1933, Graebn.) absolvierte eine Gärtnerlehre und begann ein Studium an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Wildpark bei Potsdam, das er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. 1891 ging er als Volontär zu Ascherson.
Beide botanisierten in den 1890er Jahren unter anderem im Jerichower Land und im Vorharzgebiet und gaben grundlegenden Werke über die mitteleuropäische Flora heraus. Nach dem Tod von Ascherson erfolgte die Ernennung Graebners zum Professor; er erhielt eine Lehrberechtigung an der Universität und wurde Hofgartendirektor am Botanischen Museum Berlin-Dahlem. Graebner ist Autor bzw. Mitautor und Herausgeber bzw. Mitherausgeber von ca. 170 botanischen Publikationen z. B. des 1910 schon in der 6. Auflage erschienenen Werkes "Taschenbuch zum Pflanzenbestimmen".
Das von Ascherson und ihm verfasste Werk, die "Synopsis der mitteleuropäischen Flora" (erschienen ab 1894), setzte später Graebners Sohn Paul, ebenfalls Botaniker, fort. Die Lambert-Rose bezieht sich auf seine Tätigkeit: 'HOFGARTENDIREKTOR GRAEBENER'.
HERMANN ZABEL (22.9.1832 - 26.4.1912, Zab.), von 1869 bis 1895 Direktor der Forstakademie in Hann. Münden bei Göttingen, entdeckte dort eine Wildrose und benannte sie Rosa x mariae graebnerae Aschers. et Graebn.
HERMANN BAISCH
Die Rosendarstellungen in der Rosenzeitung von Nestel stammen neben Anna Peters auch von Otto und Hermann Baisch. Sie waren Söhne von Wilhelm Heinrich Gottlieb Baisch, der eine lithografische Anstalt in Stuttgart hatte, in der die Rosenmalereien für die Zeitschrift im Chromolithographie-Verfahren farbig gedruckt wurden.
Beide Söhne erhielten eine künstlerische Ausbildung. Hermann (12.7.1846 - 18.6.1894), der Landschafts- und Tiermaler unterrichtete ab 1880 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Otto (4.5.1840 - 18.10.1892), der Genremaler, Dichter und Kunstschriftsteller arbeitete ab 1884 als Chefredakteur der Illustrierten "Über Land und Meer" in Stuttgart.
FRANZ ANDREAS BAUER
Der Botaniker, Maler und Zeichner Franz Andreas Bauer (4.10.1758 - 11.12.1840, F.A. Bauer), Sohn des Hofmalers von Fürst Franz Joseph I. von Liechtenstein, Lucas Bauer (? 1762) aus Feldsberg/Mähren (heute Valtice, Tschechien) studierte wie seine Brüder Ferdinand Lukas (1760 - 1826) und Anton (1756 – 1831) an der Wiener Universität bei dem Botaniker und Grafiker Nikolaus Joseph von Jacquin (1727 - 1817). 1788 reiste der Künstler auf Kosten von Kaiser Joseph II. (1765 - 1790) über Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Göttingen, Bonn und Leiden nach London, wo er ab 1790 für Sir Joseph Banks (1743 - 1820), den Präsidenten der Royal Society, als Illustrator im Royal Botanic Garden in Kew tätig war. Seine Rosenaquarelle befinden sich u. a. in der Göttinger Uni-Bibliothek. Lit 307
CASPAR BAUHIN
Der Schweizer Botaniker (17.1.1560 - 5.12.1624, C.Bauhin) Professor Caspar (Gaspard) Bauhin stammte aus einer Medizinerfamilie, die als Hugenotten aus Paris über Amsterdam nach Basel geflohen war. Er verfasste 1620 "Pinax theatri botanici..." mit 600 Pflanzenarten. Darin erwähnt sind 19 "wilde" und 17 "zahme" Rosen.
JOHANN MATTHÄUS BECHSTEIN
Rosa dumalis beschrieb 1843 der deutsche Naturforscher, Botaniker, Forstwissenschaftler und Ornithologe Johann Matthäus Bechstein (11.7.1757-23.2.1822, Bechst.). Seine umfangreichen naturkundlichen Schriften – er beschrieb unter anderem erstmals mehrere Vogelarten – brachten ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als "Vater der deutschen Vogelkunde" ein. Der Gründer und Leiter der Forstakademie in Dreissigacker war einer der Ersten, die sich für den Naturschutz einsetzten, denn er forderte den Erhalt von Tieren, die man zu seiner Zeit nicht als schützenswert ansah, der Fledermäuse (Bechsteinfledermaus, Myotis bechsteinii). Insgesamt umfasst sein Werk rund 90 Monographien mit 132 Einzelbänden sowie zahlreiche Zeit schriftenaufsätze. 1
JOHANN CHRISTIAN BENNEMANN
Seit 1742 Besitzer des Schloss Lungkwitz (heute eingemeindet in Kreischa bei Dresden) hatte sich der Hof- und Justizrat Dr. Johann Christian Bennemann wohl eine beachtliche Rosensammlung angelegt. In seinem 1742 erschienen Buch "Die Rose..."listet er lt. Böhm-Krutzinna insgesamt 37 Rosen auf, davon 18 Gartenrosen. Für die "zahmen" Rosen nennt er deutsche Namen wie die "gefüllte rote Rose", die "bleichrote Samtrose", die "hundertblättrige Rose" usw., zu den wilden Rosen zählt er die Wein- und Bibernellrosen auf. Lit 3, 16, 17
HENRY BENRATH
Albert H. Rausch (ab 1932 Henry Benrath, 5. 5.1882 - 11. 10.1949) hatte Mitte der 1920er Jahre die Rosenfirma Schultheis besucht. Zum 60-jährigen Jubiläum der Rosenfirma verpflichtete man den Schriftsteller, späterer Träger des Georg-Büchner-Preises, als Autor für den reich ausgestatteten Band "Die Welt der Rosen", ein poetisches Werk, das die Tabelle der Crépinschen Ordnung enthält. Die Kriegszeit verbrachte er im Ausland und ließ sich dann bis zu seinem Tod in Magreglio/Italien nieder. Lit 4
ROSENFAMILIE BERGER
- WALTER BERGER
1926 übernahm Walter Berger (1899 - 1960) mit seiner Frau (Anni) die Gärtnerei seines Vaters ADOLF BERGER in Aussig/Sudetenland (Tschechoslowakei, dann Deutsches Reich, heute Ústí nad Labem/Tschechische Republik). Als sein Schwager Lebrecht Rödiger starb, legte er 1942 dessen Betrieb in Ufhoven (ab 1950 eingemeindet in Bad Langensalza) dann auf Wunsch der Witwe mit dem seinen zusammen. Er züchtete zwischen 1954-1960. Nach Walters Tod ging der Betrieb unter Leitung seiner Frau Anni in die GPG (Gärtnerische Produktionsgenossenschaft) Roter Oktober über. Lit 5
'FRAU JENNY WIENKE'
Der Frau eines Blumenhausbesitzers in Suhl gewidmet, den Berger mit Schnittrosen belieferte.
'N. L. CHRESTENSEN'
Der Gründer der in 1867 in Erfurt ansässigen Gärtnerdynastie N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH, in Dänemark geborene Niels Lund Chrestensen (1840 -1914) betreibt heute noch in der Erfurter Innenstadt im Stammhaus an der Marktstraße das nach eigener Aussage älteste Fleurop-Geschäft Deutschlands; Chrestensen war 1908 Mitbegründer von Fleurop. Der florierende Samenhandel machte Chrestensen um 1900 zur Weltfirma, überstand die zwei Weltkriege und die Verstaatlichung zur DDR-Zeit, wurde 1990 reprivatisiert.
Heute befindet sich der Firmensitz in einem neu errichteten Lager- und Logistikzentrum im Borntal. 2007 erschien die Festschrift im Selbstverlag: "1867 – 2007 - 140 Jahre N.L. Chrestensen, Erfurt - An der Wiege schöner Gärten!". Chrestensen bietet seinen Kunden heute über 1000 verschiedene Pflanzenarten und -sorten, darunter mehr als 200 eigene Züchtungen. Lit 32, 139
'OBERBÜRGERMEISTER BOOCK'
Während der Amtszeit von 1946-1961 legte der ehemalige Bürgermeister von Erfurt Georg Boock (1891 - 1961) den Park in Erfurt an, in dem 1961 die (IGA Erfurt (Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder) stattfand und der seit 1991 Egapark heißt.
'PROFESSOR KNÖLL'
Mit dieser Rose,...