Kapitel 2: Die vier Grundtypen der Iris
Der Juwelentyp (Jewel)
Die korrekten, pünktlichen Denker
Besonderheit der Iris
Punktförmige Pigmente kennzeichnen die Juweleniris, sie sehen aus wie Farbtupfer. Sie können in der Farbe variieren, von gelb über hellbraun bis grau, dunkelbraun und fast schwarz. Diese Punkte, symbolisch als Stern oder Doppeldreieck dargestellt, Stehen für Exaktheit, Genauigkeit und Fokussierung und kennzeichnen eine vom Verstand geprägte Persönlichkeit.
Wichtig: Je nachdem, in welchem Gebiet der Iris diese Juwelen liegen, haben sie auch eine spezifische Bedeutung. Je größer und je dunkler ein Juwel sich in der Iris zeigt, umso wichtiger ist es. Orangefarbige Juwelen (selten – s. Foto rechts unten) zeigen aktuelle Prozesse an. Grundsätzlich gilt, für alle Iristypen, dass das linke Auge der weiblichen, der Gefühlsseite in uns und der Mutter, respektive Beziehungen mit Frauen zugeordnet ist, während das rechte Auge unserem männlichen Persönlichkeitsanteil, dem Vater, Männerbeziehungen und dem aktiven, extrovertierten und beruflichen Teil unseres Wesens entspricht.
Merkmale der Jewels
Stärken: Juwelentypen ticken primär über den Verstand. Das macht sie zu ausgezeichneten, analytischen Denkern, die mit brillanten mentalen Fähigkeiten und hochfokussiert ihr Ziel und einen genauen Plan verfolgen können. Konzentration und Genauigkeit sind für sie keine Arbeit, sondern entsprechen schlicht ihrem Naturell. Sie können auch hervorragend sortieren, katalogisieren und in Kategorien einordnen. Als verstandesorientierte Spezialisten durchdenken sie Projekte bis ins letzte Detail, sind dabei äußerst genau und haben wenig Verständnis dafür, wenn andere ungenau oder sogar schlampig sind.
Juwelen haben eindeutige Führungsqualitäten und sind mit ihrer gewissenhaften Detailgenauigkeit und Klarheit hervorragend geeignet, komplexe Themen vollständig und akkurat abzuhandeln. Besonders für wissenschaftliche Arbeiten sind diese Eigenschaften, neben dem analytisch geprägten Denken, eine ausgesprochene Begabung.
Sie verlangen sich selbst viel ab und erwarten das Gleiche auch von ihrer Umgebung. Verantwortung übernehmen sie wie selbstverständlich, ebenso wie die damit einhergehende Kontrollfunktion. Daher sind sie geborene Chefs oder Führer, die auch Details im Blick haben. Als Chefs sind sie sachlich, verlässlich und bieten insofern Sicherheit, als dass ihre Projekte oder Geschäftsideen auf Langfristigkeit angelegt sind und keine Luftschlösser oder riskante Start-up-Unternehmen darstellen. Man kann als Mitarbeiter davon ausgehen, dass man immer pünktlich sein Gehalt erhält, der Urlaub genau ausgerechnet wird und dass der Jewel-Chef oder die Chefin nicht zu überraschenden Wendungen oder Gefühlsausbrüchen neigt.
Eigenarten: Sie kontrollieren andere Menschen gerne, schätzen es aber umgekehrt überhaupt nicht, wenn man ihnen selbst genaue Vorschriften macht oder Begrenzungen auferlegt. Es gibt beispielsweise Jewels, die sich alleine durch den Gurt im Auto so eingeengt fühlen, dass sie sich am liebsten nicht anschnallen. Sicherheit, Klarheit und überschaubare Bereiche sind wichtige Aspekte in ihrem Leben. Juwelen sind Menschen, die auch neben dem Arbeitsrhythmus feste Gewohnheiten pflegen, von denen sie ungern abweichen.
Das bezieht sich auf Zeiten wie auf Plätze oder Orte. Wenn sie zum Beispiel sich in einem Sportstudio anmelden, werden sie verlässlich zwei bis drei Mal pro Woche dort sein und konsequent ihr Programm abturnen. Sie tun dies aus folgenden Gründen: sie haben den Vertrag für sechs Monate abgeschlossen und sich in dieser Zeit körperlich ein bestimmtes Ziel gesetzt, das es zu erreichen gilt. Der Vertrag ist bereits bezahlt – das lässt man nicht ungenutzt verfallen. An den Trainer und die Örtlichkeit haben sie sich gewöhnt, sie wechseln nicht gerne. Schnell haben sie herausgefunden, wie sie das Training am besten vor oder nach ihrer Arbeitszeit integrieren können und sind in ihrem Programm nicht auf andere angewiesen, sondern können alleine vor sich hin zählen und schwitzen, ohne viel reden oder etwas absprechen zu müssen.
Sie fühlen sich sicher in bekannter Umgebung und lieben feste Abläufe. Es ist ihnen angenehm, nicht jeden Tag das Rad selbst neu erfinden zu müssen, sondern in einer vorgegebenen, klaren äußeren Grundstruktur zu agieren. Der Klassiker des Bürohengstes, der zu festen Zeiten («nine to five») arbeitet, immer korrekt gekleidet in Anzug und Krawatte erscheint und seinen Pausensnack immer beim gleichen Bäcker ersteht, ist für Juwelentypen quasi erfunden worden. In ihrem körperlichen Erscheinungsbild sind sie eher schlank, unter Umständen ein wenig kantig und eckig, auch in der Gesichtsform.
In sozialen Kontakten: In ihrem Kleidungsstil wie im persönlichen Umgang mit anderen sind sie eher sachlich und praktisch angelegt. Eine weitere angenehme Eigenschaft der Juwelen ist ihre Verlässlichkeit und ihre Kontinuität. Sie kündigen nicht schnell oder überstürzt und eine Ehe betrachten sie von Beginn an als Langzeitprojekt.
Da sie keine großen Freunde von Veränderungen sind, ist man bei ihnen vor spontanen Überraschungen und ausgeflippten Neuerungen sicher. All diese Eigenschaften machen sie in ihrer Reaktionsweise gut kalkulierbar. Juwelentypen haben ihr Leben im Blick und im Griff – angefangen vom Kontostand bis zum Zeitmanagement. Alles unterliegt einer genauen Planung und Ordnung, sie lieben klare Arbeitseinteilung und überhaupt geklärte Verhältnisse. Mit Menschen, die sich nicht festlegen möchten und sich statt einer Entscheidung maximal zu einem «vielleicht» durchringen können, fällt ihnen der Umgang schwer. In ihrem Denken und ihrer Ausdrucksweise sind sie klar, verständnisvoll und wissen in der Regel sehr gründlich Bescheid.
Lernverhalten: Juwelen lernen am besten visuell, mit den Augen. Sie fotografieren in ihrer Lerntechnik praktisch Bilder ab, die sie sich einprägen. Sie müssen Wörter einer Fremdsprache z.B. geschrieben vor sich sehen, um sie gut im Gedächtnis zu behalten.
Sprache ist überhaupt eines ihrer Talente: sie können sich sehr gut, klar und präzise mit Worten ausdrücken. Ihre Sprache ist sachlich, auf den Punkt gebracht, sparsam und ohne blumige oder ausschweifende Bilder. Sie ist hervorragend geeignet für jede Form von Sach- und Fachliteratur, besonders für wissenschaftliche Abhandlungen oder steuerliche Sekundärliteratur.
Schwächen: Bei diesen meist linkshirndominanten Menschen läuft vieles im Leben also sehr kontrolliert und geordnet ab. Spontaneität und unkontrollierte Gefühlsausbrüche sind für sie eher unverständlich und nicht so leicht zu handhaben. Nicht, dass sie weniger Gefühle hätten als andere Menschen, doch sie filtern selbst diese über den Verstand und sie haben manchmal keinen direkten Zugang zu ihren eigenen Empfindungen. Dementsprechend sind sie auch nicht spontan und hochflexibel. Veränderungen im Leben oder Dingen, die nicht nach Plan laufen, stehen sie eher zurückhaltend gegenüber. Sie brauchen länger, um sich auf neue Situationen einzustellen und grundlegende Veränderungen werden langsam installiert, Schritt für Schritt.
Ausdrucksform: Ihre Sichtweise und primäre Ausdrucksform beziehen sich auf das «Ich» (erste Person). Juwelen denken und handeln also primär in der «Ich-Form». Eine typische Formulierung ist: „Ich denke, man sollte…“. So hochfokussiert, wie sie auf allen Ebenen denken, so konzentriert sind sie auch auf sich selbst. Daher darf man von ihnen weder einen ausgeprägten Teamgeist, noch ein besonderes Einfühlungsvermögen für andere erwarten.
Sie arbeiten gerne alleine, denn da wissen sie genau, was erledigt ist und dass dies bestmöglich erfolgt ist – sie sind Perfektionisten. Probleme werden analytisch gelöst. Selbst emotionale «Aufs und Abs», ob in einer Beziehung oder einem Team, versuchen sie immer verstandesmäßig zu regeln. Dabei gehen sie von sich selbst aus und nehmen an, das wäre auch für alle anderen das Beste. Dass zum Beispiel einer emotionalen Verletzung oder einer Trauer (bei anderen) nicht mit Analyse beizukommen ist, können sie schwer verstehen. Umgekehrt fühlen sich die anderen im Team mit ihrem Kummer von einem Juwel nicht wirklich wahrgenommen.
Lernaufgaben: Gerade, weil sie selbst so perfektionistisch veranlagt sind, müssen Jewels lernen, anderen zu vertrauen und gut zu delegieren. Sie teilen ihre Arbeit, ihre Zeit, ihr Geld und ihre Kraft in der Regel gut ein, arbeiten nach einer To-Do-Liste alles bis ins Kleinste ab. Das «Mach-ich-doch-besser-lieber-selbst-Syndrom» ist den Juwelencharakteren auf den Leib geschrieben. Und wenn sie zu wenig delegieren, weil sie nicht das Vertrauen in andere haben,...