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E-Book

Schönheit geht, Dummheit bleibt

Fehler, die Frauen nur einmal machen sollten

AutorJudy Sheindlin
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2000
Seitenanzahl176 Seiten
ISBN9783864158681
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Emanzipation hin oder her: Viele Frauen sind auch heute noch immer das schwächere Geschlecht, wenn es darum geht, ihre Bedürfnisse durchzusetzen. Vor allem wenn Liebe im Spiel ist, sind sie gerne blind. Wie sonst lässt sich erklären, dass sie Verträge unterschreiben, ohne sie zu lesen, ihren geliebten Job aufgeben, weil der Partner das so will oder Kontakt mit langjährigen Freunden abbrechen? Mangelndes Selbstwertgefühl lässt sie oft den Weg des geringeren Widerstandes gehen, bemängelt Judy Sheindlin in ihrem Buch 'Schönheit geht, Dummheit bleibt' Fehler, die Frauen nur einmal machen sollten'. Sheindlin weiß, wovon sie spricht, als Familienrichterin erlebt sie tagtäglich die unglaublichsten Geschichten. Ihr Ratgeber will mit Beispielen und zehn Lektionen zum selbstbestimmten Leben allen Frauen Mut machen, endlich auch die Alternativen im Leben zu finden.

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Leseprobe

Einleitung

Mein Vater sagte immer, ich wäre wunderschön, sogar in den Zeiten, da ich körperlich nicht gerade sehr ansehnlich war – ein bisschen zu mollig, mit Pickeln über das ganze Gesicht und strähnigem fettenden Haar. Hätte ich einen Pickel mitten auf der Stirn gehabt, so hätte er gesagt: „Oh, wie wundervoll! Jeder sollte so einen haben!“ Mein Vater zog gern Leute auf und meistens brachte er mich dadurch zum Lachen. Wenn ich dann lachen konnte, fühlte ich mich wohler in meiner Haut.

Er gab mir einmal einen guten Rat, wenn er mich dabei erwischte, dass ich mir wieder zu viele Sorgen um mein Äußeres machte: „Schönheit geht“, pflegte mein Vater dann zu sagen, „aber Dummheit? Dummheit bleibt für immer.“ Er schärfte mir ein, dass ein glänzender Intellekt, ein neugieriger Verstand und die Leidenschaft für das Lernen unbezahlbare Eigenschaften sind. Aus diesem Grund war ich davon überzeugt, es wäre die schlimmste Beleidigung der Welt, dumm genannt zu werden. Da sogar gut aussehende Menschen nicht sehr attraktiv wirkten, wenn sie dumm waren, bemühte ich mich stets darum, clever zu sein.

Es ist mir zur zweiten Natur geworden, bis zum heutigen Tag – wenn ich auf dem Richterstuhl sitze – mit einem Finger an meinen Kopf zu tippen und mich zu fragen: „Wollen die mich für dumm verkaufen?“ – und die implizierte Antwort ist ein überwältigendes „Nein“. (Diese Gewohnheit ist eine bereinigte Version des Lieblingsspruchs meines Vaters – „Siehst du hier irgendwo ,Du bist ein Depp‘ stehen?“)

Die Jahre vergingen, ich wurde Anwältin, dann Familien-richterin, und die Worte meines Vaters begleiteten mich weiterhin. Tag für Tag erlebte ich in meinem Gerichtssaal, was mit Frauen geschah, die ihren Verstand nicht gebrauchten. Irgendwann in ihrem Leben hatten diese Frauen entschieden, vielleicht unbewusst, ihr Licht unter den sprichwörtlichen Scheffel zu stellen, um für Männer attraktiver zu sein. Und das Ergebnis ihrer dummen Entscheidung war dieser tägliche Aufmarsch von Jammer und Elend im Familiengericht.

Für die meisten Gerichte ist die Unkenntnis eines Gesetzes keine Entschuldigung, und für diese Frauen war Lebensunkenntnis keine Entschuldigung in meinem Gerichtssaal – und ist es immer noch nicht.

Ich habe solche Sprüche schon x-mal gehört: „Ich wusste nicht ...“, „Ich dachte nicht ...“, „Ich wollte doch nicht ...“

Das ist alles dummes Geschwätz.

Die meisten Probleme, die im Familiengericht endeten, konnten mehr oder weniger auf das Sprichwort meines Vaters zurückgeführt werden. Eine große Zahl von Frauen war nur zu eifrig bemüht, seine Annahme beweiskräftig zu untermauern. Der Preis dafür, dass sie ihren Verstand verbannten, war sehr hoch – nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Kinder und Kindeskinder.

Mir wurde klar, dass die Dinge nur zu ändern waren, wenn wir die Botschaft schon jungen Mädchen nahe brachten, früh genug, bevor diese nicht wieder gutzumachende Entscheidungen treffen würden: Schönheit vergeht ... aber Dummheit? Dummheit bleibt.

Lassen Sie uns miteinander reden

Ich halte mich nicht für eine Expertin in Fragen der Ehe, der Elternschaft oder all der anderen Themen, die Frauen betreffen. Allerdings habe ich mit tausenden von Frauen aller Altersgruppen und in den verschiedensten Lebensumständen im Lauf der Jahre als Familienrichterin zu tun gehabt. Ich glaube, ich bin zu so etwas wie einer Expertin geworden, warum Frauen unkluge Entscheidungen treffen.

Auch ich selbst lieferte einige Prachtstücke und diese möchte ich Ihnen im Interesse schriftstellerischer Sorgfalt gern mitteilen.

Ich habe niemals gezögert zu sagen, was ich denke, freimütig und geradeheraus. Ich bin im Grunde ein positiv eingestellter Mensch. Und ich bin kein Opfer. Diese Zuversicht ist ein Geschenk, das mir meine Eltern mit auf den Weg gaben und das ich an andere Frauen weitergeben möchte.

Ich nehme weder Johanniskraut noch Prozac1. Habe ich einen schlechten Tag, dann habe ich eben einen – jeder hat hier und da mal einen schlechten Tag. Ich akzeptiere das. Und ich bin dankbar, dass meine schlechten Tage seltener sind als meine guten. Laufen die Dinge nicht so, wie ich es gern hätte, ziehe ich mir nicht die Decke über den Kopf und bleibe einfach im Bett liegen. Das Leben geht weiter. Ich stehe auf, dusche und bringe die Küche auf Vordermann. So wurde ich erzogen: „Du wirst dich wieder besser fühlen. Arrangiere dich damit.“

Ich verstehe durchaus, dass es Momente im Leben gibt, wo man denkt: „Ich sterbe gleich vor Verlegenheit“ – oder Scham oder Reue. Zeiten, da einfach alles viel zu schwer erscheint. Aber ich bin alt genug, um zu wissen, dass auch solche Zeiten vorbeigehen, und dieses Wissen ermöglicht eine positive Einstellung zum Leben. Ich halte beständig Ausschau nach Überraschungen, einer neuen Möglichkeit und Abenteuern. Ich habe nur dieses eine Leben – und ich werde es nicht vergeuden. Lieber ein Burnout-Syndrom als eingerostet.

Ich habe einen gewissen Einblick, da ich miterlebt habe, was Scheitern anrichten kann. Ich habe gesehen, was Mangel an Selbstwertgefühl bei Menschen anrichtet, besonders bei Frauen. Frauen bringen sich selbst in schlechte finanzielle Situationen und sie tolerieren demoralisierende und erniedrigende Bedingungen. Sie wählen sich ihre Ehepartner nicht aktiv; sie erlauben, dass sie selbst erwählt werden. Sie verharren in Beziehungen, die eigentlich unhaltbar sind, mit Männern, die sie körperlich und emotional missbrauchen. Sie beugen sich Männern, weil sie an ihrem eigenen Wert zweifeln.

Das Selbstwertgefühl ist gekoppelt an Selbstvertrauen – an eine „Ich kann das schaffen“-Einstellung. Wenn sie das Gefühl haben, ihr Leben selbst unter Kontrolle zu haben, dann entsteht eine Sicherheit, die auch alles andere durchzieht – vom Tiefgreifenden bis zum Banalen.

Ich gebe Ihnen ein einfaches Beispiel aus der Kategorie des Banalen. Jahrelang war ich es gewohnt, sobald die Nadel der Tankanzeige meines Autos auf Reserve zeigte, eine Tankstelle anzusteuern und zum Tankwart zu sagen: „Volltanken mit Super, bitte – danke.“ Er füllte den Tank auf, prüfte noch kurz den Luftdruck der Reifen und den Ölstand, reinigte die Scheiben, und ich war schon wieder auf dem Weg.

Dann brach das Zeitalter des Selfservice an. Nachdem ich ein Leben lang mit einem Lächeln bedient worden war, erwartete man jetzt von mir, meinen Sprit selbst zu zapfen. Anfangs weigerte ich mich. Nicht, weil ich zu fein gewesen wäre, mir die Hände schmutzig zu machen – obwohl ich keinen Geschmack daran fand, Eau de Superbenzin als meine Duftmarke zu tragen. Mein Problem war vielmehr, dass der ganze Vorgang mich einschüchterte. Diese Zapfsäule kam mir vor wie ein Hightechmonster.

Welche Knöpfe musste man drücken? Wie konnte das Ganze gestoppt werden? Was war das Geheimnis, um den schlangengleichen Zapfhahn aus seiner Halterung und in dieses kleine Loch an der Seite des Fahrzeugs zu bekommen? Ich hatte immer das Gefühl, es würde sicher mehr Benzin auf meinen Kleidern landen als im Tank meines Autos. Also fuhr ich meilenweit, um eine Tankstelle mit Fullservice zu finden. Klappte das nicht, so versuchte ich es so zu arrangieren, dass nur dann getankt wurde, wenn mein Mann Jerry dabei war. Eines Tages geschah das Unvermeidliche. Da waren nur noch ich, das Auto und die Selbstbedienungszapfsäule. Und ich schaffte es. Welch ein Gefühl von Freiheit, Macht und Kontrolle ich da empfand! Ich war frei von jeglicher männlicher Tyrannei. Ich konnte selbstständig tanken!

Tanke einmal selbst und du kannst immer tanken. Wechsle einmal einen Reifen und du wirst immer befreit sein von der „Angst vor dem Platten“.

Das ist die banale Seite.

Die tief greifende erfordert mehr Arbeit, das Prinzip ist aber das Gleiche. Ich bin überzeugt, dass Unabhängigkeit für eine Frau der einzige Weg zum Glück ist. Das heißt nicht konsequenterweise, dass Sie allein bleiben müssen; der Punkt ist aber zu wissen, Sie könnten es allein schaffen. Und der einzige Weg, zu dieser Zuversicht zu gelangen, sind ein Beruf oder eine Berufung, die Ihnen Vergnügen und Sie finanziell unabhängig machen.

Als meine erste Ehe nach zwölf Jahren scheiterte, plagten mich die üblichen Ängste einer jungen, allein stehenden Frau mit zwei kleinen Kindern. Die eine Angst jedoch hatte ich nicht, dass ich mich und meine Kinder nicht finanziell über die Runden bringen könnte.

Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder jemanden finden würde, der mit mir mein Leben teilen wollte. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich das Auto durch einen heftigen Schneesturm steuern könnte. Und ich war mir absolut sicher, ich würde hilflos sein, wenn ich einen Dichtungsring an der Spüle wechseln müsste.

Eines wusste ich aber immer, egal was passieren würde – ich wäre immer in der Lage, unseren...

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