1. Der erste Monat
Die Samenzelle konnte in das reife Ei eindringen und hat es befruchtet: Die Erbanlagen von Mutter und Vater vermischen sich und ein einmaliges Individuum beginnt sich zu entwickeln.
Die 1. bis 4. Woche
So entwickelt sich das Baby …
- Die Befruchtung: Hat sich eine reife Eizelle aus dem Eierstock gelöst, wird sie vom Eileiter aufgefangen. Dort ist sie bis zu 24 Stunden bereit, befruchtet zu werden. Nachdem eine Samenzelle in die Eizelle eingedrungen ist, wandert das befruchtete Ei dank sanfter Schübe der Eileiter-Flimmerhärchen durch den Eileiter. Rund vier Tage später trifft es in der Gebärmutter ein.
- Die Einnistung: Nach drei Tagen in der Gebärmutter nistet sich das befruchtete Ei in der Gebärmutterschleimhaut ein. Mit einem wurzelartigen Geflecht nimmt der Keimling Kontakt zum mütterlichen Blutkreislauf auf, wodurch seine Versorgung gesichert wird.
- Die Schwangerschaft beginnt: Der Keimling beginnt, das Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriongonadotropin) zu bilden. Es ermöglicht ihm, sich weiterzuentwickeln, und verhindert, dass er durch eine Blutung abgestoßen wird.
... und das geschieht bei Ihnen
- Befruchtung und Einnistung des Keims laufen ganz im Geheimen ab – Sie spüren davon nichts. Zwar kann es zum Zeitpunkt des Einnistens zu einer leichten Blutung kommen, doch die wenigsten Frauen verbinden damit eine mögliche Schwangerschaft.
- Das Gefühl, schwanger zu sein , haben manche Frauen bereits unmittelbar nach der Befruchtung. Obwohl es keinerlei Sicherheiten gibt, »wissen« sie, dass es geklappt hat.
Jetzt brauchen Sie Mineralien und Vitamine
In der Schwangerschaft benötigt Ihr Körper mehr Vitamine und Mineralstoffe als sonst – schließlich arbeitet er nun für zwei. Frisches Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Käse, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten daher fester Bestandteil Ihres Speiseplans werden.
Wenn Sie sich in den ersten Wochen der Schwangerschaft oft erbrechen, gehen dem Körper Mineralstoffe verloren, die er braucht, um seinen Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten. Durch gezielte Elektrolytgaben können Sie ihn wieder stabilisieren. Sagen Sie Ihrem Apotheker, dass Sie schwanger sind, damit er das richtige Präparat auswählt.
Die besten Quellen
Die wichtigsten Mineralien und Vitamine finden Sie unter anderem in diesen Nahrungsmitteln:
- Vitamin C: rote Paprika, Kartoffeln, Petersilie, schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren, Zitrusfrüchte
- Vitamin B12 : Milchprodukte, Weizenkeime, Fleisch, Fisch
- Folsäure: Brokkoli, Spinat, Haselnüsse, Erdnüsse, Linsen, Vollkorn
- Eisen: Rote Bete, Hülsenfrüchte, Trockenobst, Aprikosen, Salate und grünes Blattgemüse, Nüsse, Vollreis
- Phosphor: Milchprodukte, Hafer, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch
- Kalzium: Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Rosinen, Mandeln
- Magnesium: Sprossen, grünes Blattgemüse, Nüsse, Datteln
- Jod: jodiertes Salz, Meeresfisch
Ein Kind entsteht
Irgendwann um den 14. Tag des weiblichen Zyklus herum verlässt ein reifes Ei die Eierstöcke. Nach erfolgter Befruchtung beginnt es, sich in kaum vorstellbarer Geschwindigkeit und nach exaktem Bauplan zu teilen und zu entwickeln, bis rund 38 Wochen später ein vollständiger Mensch zur Welt kommt.
Die Reise ins Leben beginnt
Nachdem sich die reife Eizelle von einem der Eierstöcke losgelöst hat, wird sie vom Eileiter aufgefangen. Sie ist nun etwa 12 bis 24 Stunden bereit, von einer männlichen Samenzelle befruchtet zu werden. Vielleicht warten einige der Spermien bereits seit vier Tagen im Eileiter auf die Eizelle, andere treten vielleicht gerade erst den rund 17 Zentimeter langen Weg von der Vagina bis dorthin an. Wie auch immer: Nur eine der eintreffenden oder wartenden Samenzellen schafft es, mit dem reifen Ei zu verschmelzen. Hat es geklappt, vermischen sich umgehend die von Ei- und Samenzelle gelieferten Erbanlagen und ein einzigartiger Mensch beginnt zu entstehen.
Rund vier Tage dauert die anschließende Reise des befruchteten Eis durch den Eileiter, während der es sich in viele einzelne Zellen teilt. Ist der winzige, für das bloße Auge noch nicht sichtbare Ball schließlich mit seinen nun über 100 Zellen in der Gebärmutter angekommen, schwebt er dort etwa drei Tage frei herum, bis er sich in der schützenden Schleimhaut einnistet. Die Zellkugel bildet dazu ein fingerartiges zartes Geflecht, das tief in die Gebärmutterschleimhaut eindringt und die Verbindung zum Blutkreislauf der Mutter herstellt.
Zeit des Einnistens
Während sich aus dem inneren Teil der Zellkugel der Embryo entwickelt, bilden sich aus den äußeren Zellen der Mutterkuchen (Plazenta) und die Fruchtblase. Doch bevor der Embryo »Gestalt« annimmt, teilt sich der innere Zellkugel-Teil in drei Schichten: Ektoderm, Endoderm und Mesoderm. Aus dem Ektoderm entwickeln sich Nervensystem, Gehirn, Haut und Haare, aus dem Endoderm Leber, Verdauungstrakt und innere Organe. Aus dem Mesoderm entstehen Skelett, Gelenke, Muskeln, Fortpflanzungsorgane und Kreislauf.
INFO
Der persönliche Code
Schon kurz nach der Befruchtung steht bereits fest, ob Ihr Kind ein Junge oder ein Mädchen wird, ob es mit seiner Zunge rollen kann, welche Augen- und Haarfarbe es hat und ob seine Haare gelockt oder glatt sein werden. Auch die Gesichtszüge, die Gestalt, das Temperament und die unterschiedlichen Begabungen sind bereits definiert – und das alles, noch lange bevor Sie überhaupt etwas von Ihrem Nachwuchs ahnen.
»Diagnose« Schwangerschaft
Hat sich die Zellkugel eingenistet, sondern die Plazentazellen das Schwangerschaftshormon HCG in den Kreislauf der Mutter ab. Dieses Hormon benötigt der Keim für seine weitere Entwicklung, da es die Eierstöcke zur Produktion von Progesteron und Östrogen anregt, die die Schwangerschaft aufrechterhalten. HCG spielt auch eine wesentliche Rolle beim Schwangerschaftstest: Wird das Hormon im Urin nachgewiesen, ist das Testergebnis »positiv«. Heute geben die Tests meist schon einen Tag nach Ausbleiben der Periode Gewissheit. Etwa eine Woche später lässt sich beim Ultraschall etwas erkennen: ein kleiner schwarzer, etwa drei Millimeter großer Punkt – die Fruchthöhle. Bereits zwei Wochen später ist der Herzschlag sichtbar.
Nachwuchs im Doppelpack
Erwartet eine Frau Zwillinge, wachsen in ihrem Bauch gleich zwei Babys heran. In etwa 90 Prozent der Fälle handelt es sich dabei um zweieiige Zwillinge: Dazu reiften in einem Zyklus zwei Eizellen gleichzeitig heran. Im Eileiter wurden diese jeweils von einer Samenzelle befruchtet. Haben sich beide Keime erfolgreich in der Gebärmutter eingenistet, erwartet die Mutter zwei Kinder, die sich nicht stärker ähneln als andere »normale« Geschwister auch. Anders sieht es bei eineiigen Zwillingen aus: Sie entwickeln sich aus einer einzigen befruchteten Eizelle, die sich in einem sehr frühen Stadium in zwei identische Individuen teilt. Und während bei zweieiigen Zwillingen jedes Kind seine eigene Plazenta besitzt, müssen sich eineiige meist eine Plazenta teilen.
INFO
Wie häufig sind Zwillingsgeburten?
Weltweit betrachtet liegt die Häufigkeit für Zwillingsgeburten bei etwa 1,2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, Zwillinge zu empfangen, erhöht sich allerdings, wenn Sie älter als 35 Jahre sind, Medikamente zur Fruchtbarkeitssteigerung einnehmen oder sich künstlich befruchten lassen.
Von der Frau zur Mutter
Geheimnisvolle, unbekannte, aufregende Zeit – die erste Schwangerschaft bringt so viele neue Empfindungen und so viele Fragen mit sich, wie Sie es wahrscheinlich noch nie zuvor erlebt haben. Es ist ein unbeschreiblich überwältigendes Gefühl, gerade am Anfang, wenn das Ungeborene wie ein Schatz gehütet wird. Schließlich ist das kleine Wesen noch für niemanden zu sehen und auch die Schwangere selbst spürt vor der 18. Woche (oft sogar erst noch später) in der Regel nichts von ihrem Baby. Sie können seine Anwesenheit also nur erahnen, obwohl in Ihrem Bauch Gewaltiges passiert: Der Embryo wächst so schnell wie später nie mehr. Auch bilden sich in dieser Zeit die wichtigsten Organe. Das alles verändert die Frau – äußerlich und innerlich. Denn nicht nur ihr Körper, auch ihre Seele ist schwanger.
Bei vielen Frauen fahren die Gefühle deshalb während der Schwangerschaft Achterbahn. Freude über das bevorstehende...