2 WORUM ES BEI DRILLS GEHT
WAS IST EIN DRILL?
Bei einem Drill handelt es sich um eine strukturierte Übungsmethode, die dazu dient, eine bestimmte Fertigkeit, ein Verfahren oder eine Sequenz zu erlernen. Wir verwenden Drills, um eine große Vielfalt von Alltagsfertigkeiten und speziellen Fertigkeiten zu erlernen. Wir wenden Drills an, um viele Dinge zu lernen, von der Kursivschrift bis hin zum Binden unserer Schuhe, von Cheerleading-Formationen bis hin zu militärischen Übungen. Drills dienen dazu, eine bestimmte Fertigkeit, Sequenz oder ein bestimmtes Verfahren leichter aufzunehmen, zu behalten und wieder abzurufen. Drills sind eine Kombination von denk- und gefühlsorientierter Herangehensweise an das Lernen. Auf diese Weise können Fertigkeiten besser entwickelt, geübt und durchgeführt werden.
Drills werden von Sportlern in breitem Stil angewendet, um physisch anspruchsvolle Fertigkeiten zu erlernen, die eine präzise Technik und eine schnelle kontinuierliche Anwendung erfordern. Beim Schwimmen kann ein Drill definiert werden als:
- eine Aktivität, die dazu dient, einen guten Schwimmstil zu entwickeln und einzusetzen;
- eine wiederholte Übung zur Verbesserung und Perfektionierung der Zugtechnik;
- eine Methode der Isolation eines Teils einer komplexen Zugsequenz, um diese korrekt zu erlernen und auszuüben.
Schwimmdrills können unterschiedliche Aspekte des jeweiligen Schwimmstils ansprechen, z. B.:
DIE KÖRPERPOSITION
Als Menschen fühlen wir uns wohl und geschickt, solange wir uns auf dem Land bewegen. Wir haben gelernt, uns in aufrechter Position zu bewegen. Um gute Schwimmer zu werden, müssen wir lernen, uns im Wasser genauso wohl und geschickt zu fühlen. Wir müssen lernen, die horizontale Körperposition zu beherrschen bzw. im Wasser zu treiben. Genauso, wie wir in der Lage sind, unser Gewicht nach vorne und von einer Seite auf die andere Seite zu verlagern, um bestimmte Dinge auf dem Land besser und leichter zu absolvieren, müssen wir diese Fertigkeiten im Wasser erlernen.
Das Erlernen einer guten Gleitbewegung ist eine entscheidende Voraussetzung für das effiziente Schwimmen. Unsere Wirbelsäule und die Kraft unserer Rumpf-Becken-Region sind nicht nur entscheidende Faktoren, die es uns ermöglichen, aufrecht zu stehen, sondern sie sind auch wichtig, um richtig gleiten zu können. Schwimmer sind gut beraten, besondere Aufmerksamkeit darauf zu verwenden, die Stabilisierung ihrer Rumpf-Becken-Region im Wasser zu erlernen. Die Entwicklung dieser Fertigkeit ermöglicht es dem Schwimmer, die Kontrolle über seine Gleitbewegung zu behalten. Indem er diese Fertigkeit erlernt, reduziert er den Wasserwiderstand, verbessert sein Wassergefühl und steigert seine Kraft. Der Schwimmer wird durch diese Fertigkeit dazu ermutigt, das wichtige Gefühl des abwärts gerichteten Schwimmens, oder „Bergabschwimmens“, zu erreichen.
DER BEINSCHLAG
Die Aufgabe der Beine besteht darin, den Vorwärtsantrieb und Rhythmus zu erzeugen und die anderen Zugaktionen auszugleichen. Die großen Muskelgruppen der Beine stellen einerseits eine wertvolle Ressource für Schwimmer dar, erfordern andererseits aber sehr viel Sauerstoff. Es ist daher lohnenswert, einen guten Beinschlag auszubilden. Schwimmer sollten bemüht sein, sowohl einen effektiven als auch einen gut durchzuhaltenden Beinschlag zu entwickeln. Ein effektiver Beinschlag kann den Oberkörper in gewissem Maße entlasten. Ein gut durchzuhaltender Beinschlag ist im Hinblick auf den Energieverbrauch ökonomisch. Obwohl eine Konsequenz des Beinschlags darin besteht, dass die Beine besser gleiten, sollte dies nicht der Schwerpunkt der Beinarbeit sein. Der Beinschlag sollte zur Vorwärtsbewegung und nicht zur Korrektur von Gleitproblemen eingesetzt werden. Der Beinschlag verlangt vom Schwimmer lockere Füße und Fußgelenke, eine flüssige Bewegung und vor allem einen dauernden Kontakt der Füße mit dem Wasser
DER ARMZUG
Die Powerphase des Armzugs bzw. das, was die Arme unter Wasser tun, um eine Vorwärtsbewegung zu erreichen, muss in drei Dimensionen erarbeitet werden: Länge, Breite und Tiefe. Obwohl der Weg der Arme bei jeder Schwimmart einzigartig ist, besitzen die Arme bei allen Schwimmarten drei Grundfunktionen. Die Arme sind die primären Werkzeuge zur Maximierung der Zuglänge. Längere Züge bedeuten weniger Züge. Weniger Züge bedeuten einen geringeren Energieaufwand zur Überbrückung einer bestimmten Distanz. Die Arme werden auch eingesetzt, um den Körper auf dem geradesten und direktesten Weg zum Ziel nach vorne zu bewegen. Unter Einsatz von Skull- oder Schwungbewegungen trägt die Armaktion bei der Absolvierung des Zugs zur Steigerung der Geschwindigkeit bei und bewirkt dadurch eine Vorwärtsbewegung des Körpers. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Arme dazu dienen, die Hände so zu positionieren, dass man das Wasser am besten fühlen kann. Hände, die in der Lage sind, das Wasser zu fühlen, sind auch dazu in der Lage, das Wasser wie einen Griff zu benutzen. Mit einem festen Halt am Wasser kann der Schwimmer seinen Körper am besten über den Ankerpunkt der Hände hinweg nach vorne ziehen.
DIE ÜBERWASSERPHASE
Die Überwasserphase folgt auf den Unterwasserarmzug und dient dazu, den Arm zu seinem Ausgangspunkt vor dem Körper für den Beginn eines weiteren Unterwasserarmzugs zurückzubringen. Bei allen Schwimmarten, mit der Ausnahme des Brustschwimmens, handelt es sich bei der Überwasserphase um die Phase, während der die Arme des Schwimmers sich kurzfristig erholen können. Das Erlernen der Entspannung während der Überwasserphase ist eine wichtige Fähigkeit, die im Rahmen der Erarbeitung einer maximal ökonomischen Schwimmtechnik zu entwickeln ist. Die Bedeutung einer technisch korrekt ausgeführten Überwasserphase als Faktor der Schwimmeffizienz wird häufig übersehen. Eine technisch inkorrekte Überwasserphase kann zu einem fehlerhaften Armzug führen, wodurch eine konstante Korrektur erforderlich wird, was auf Kosten der Vorwärtsbewegung geht. Eine technisch korrekte Überwasserphase ist auch eine hervorragende Präventivmaßnahme, um im anfälligen Bereich des Schultergelenks schmerz- und verletzungsfrei zu bleiben. Letztlich trägt eine entspannte und technisch korrekte Überwasserphase auch zur Ausgewogenheit der gesamten Zugbewegung bei. Auch wenn die Überwasserphase selbst den Vortrieb des Schwimmers nicht erhöht, ist sie naturgemäß mit den übrigen Schwimmaktionen verbunden. Es ist wichtig, dass man die Überwasserphase so gestaltet, dass sie die Vorwärtsbewegung des Zugs ergänzt und fortsetzt.
ATMUNG
Das Wiederauffüllen des Körpers mit Sauerstoff ist ein integraler Bestandteil jeder Sportart, aber beim Schwimmen bewirkt die zusätzliche Herausforderung, dass die Atmung im Wasser erfolgt, dass die Atmung zu einem primären Aspekt der Schwimmtechnik wird. Schwimmer müssen eine rhythmische Atmung erlernen, um ihren Körper bestmöglich mit Energie aufzuladen. Darüber hinaus müssen sie lernen, innerhalb der Zuglinie ein- und auszuatmen, um eine Störung der Vorwärtsbewegung ihrer Schwimmaktion zu vermeiden. Im Allgemeinen passt die Atmung dann am besten in die Vorwärtsbewegung und erzeugt auch keinen unüberwindlichen Widerstand, wenn das Einatmen während der Überwasserphase und das Ausatmen während der Unterwasserzugphase erfolgt. Bei diesem Timing erfolgt die Ausatmung während der belastungsintensivsten Phase des Zugs. Wie bei anderen Sportarten auch, und sogar im gesamten Leben, kann der Schwimmer mehr Energie dadurch entfalten, dass er gleichzeitig Kraft erzeugt und Luft ausstößt. Einige Schwimmexperten vertreten die Auffassung, dass der Schwimmrhythmus eigentlich durch den natürlichen Atemrhythmus des Schwimmers bestimmt werden müsste. Auf der Basis dieser Theorie wird die Atmung zum Hauptkonzentrationspunkt bei der Entwicklung der effektivsten Zugfrequenz, -geschwindigkeit und -strategie. Gleichgültig, ob Sie über 50 m sprinten oder eine Meile schwimmen, die Atemtechnik ist ein Faktor, der Ihnen hilft, besser zu schwimmen.
HEBELWIRKUNG
Obwohl wir mit unseren Extremitäten gegen das Wasser drücken, stammt die Kraft, die uns dazu verhilft, unsere Extremitäten einzusetzen, aus unserer Rumpf-Becken-Region. Dies ist einem Deckenventilator vergleichbar, bei dem erst der in der Mitte angebrachte Motor die Blätter in Bewegung setzt. Die Rumpf-Becken-Region dient als Motor des Schwimmers. Diese Kraft der Rumpf-Becken-Region ist bei vielen Sportarten zu beobachten. Beobachten Sie beispielsweise einen Pitcher beim Baseball, der sich auf den Ballwurf vorbereitet. Es ist zwar der Arm des Pitchers, der den Ball wirft, aber schauen Sie sich nur die Hüften und Schultern des Pitchers an, die sich bei der Wurfvorbereitung zur Seite drehen. Wenn der Ball die Wurfhand verlässt, schnellen die gleichseitige Hüfte und Schulter ebenfalls nach vorne. Es ist also tatsächlich die Rumpf-Becken-Region, die dem Wurf die Kraft verleiht. Sie können dieselbe Hebelwirkung der Rumpf-Becken-Region beim Batter in Aktion sehen. Sie können sie unter anderem auch bei einem Golfspieler, einem Boxer und einem Eiskunstläufer sehen.
Die Hebelwirkung ist auch beim Schwimmen in den Extremitäten präsent. Um auf die verfügbare Hebelwirkung zurückgreifen zu können, müssen Schwimmer lernen, ihre Gelenke, vor allem ihre Ellbogen- und Kniegelenke, zu stabilisieren. Beobachten Sie die Fische, die weder Ellbogen- noch Kniegelenke besitzen. Wenn unser Ziel darin besteht, so effizient wie ein Fisch zu schwimmen, müssen wir...