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E-Book

Selbstpflege

Wissenschaft, Pflegetheorie und evidenzbasierte Praxis

AutorKatherine Renpenning, Susan G. Taylor
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl305 Seiten
ISBN9783456951928
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Das Grundlagenwerk führt in die Theorie und Wissenschaft der Selbstpflege, Selbstpflegedefizite und Pflegesysteme nach Dorothea Orem ein. Die Autorinnen entwickeln diese auf Basis evidenzbasierter Erkenntnisse für die Pflegelehre, -praxis und das Pflegemanagement weiter. Pflegeprofis, die Pflege lehren, leiten, praktizieren und studieren, werden für ihre Praxis von diesem Werk profitierten. Alle, die an Selbstpflege und an der Weiterentwicklung von Orems Pflegetheorien interessiert sind, finden hier das neue Standardwerk zum Thema.
Die deutschsprachige Ausgabe wurde von Gerd Bekel vollständig überarbeitet und adaptiert.
Aus dem Inhalt
Teil I: Wissenschaft der Selbstpflege und Pflegetheorie

· Der charakteristische Gegenstand der Pflege und eine Theorie der Pflegepraxis
· Die Wissenschaft der Selbstpflege
· Die Wissenschaft der Entwicklung und Ausübung der Selbstpflegekompetenz
· Die Wissenschaft der menschlichen Unterstützung von Personen mit gesundheitsbedingten Selbstpflegedefiziten
· Theorie der Selbstpflege in Beziehungen
Teil II. Die Praxiswissenschaften der Disziplin Pflege

· Pflege-Praxiswissenschaften
· Unterstützend-entwicklungsbedingte Pflegewissenschaft
· Kompensatorische Pflegewissenschaft
· Die Wissenschaft der Selbstpflege und evidenzbasierte Pflegepraxis
· Ausbildung und evidenzbasierte Praxis

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis, Geleitwort, Vorwort
  2. 1 Der charakteristische Gegenstand der Pflege und eine Theorie der Pflegepraxis
  3. 2 Die Wissenschaft der Selbstpflege
  4. 3 Die Wissenschaft der Entwicklung und Ausübung der Selbstpflegekompetenz
  5. 4 Die Wissenschaft der menschlichen Unterstützung von Personen mit gesundheitsbedingten Selbstpflegedefiziten
  6. 5 Theorie der Selbstpflege in Beziehungen
  7. 6 Pflege-Praxiswissenschaften
  8. 7 Unterstützend-entwicklungsbedingte Pflegewissenschaft
  9. 8 Kompensatorische Pflegewissenschaft
  10. 9 Die Wissenschaft der Selbstpflege und evidenzbasierte Pflegepraxis
  11. 10 Ausbildung und evidenzbasierte Praxis
  12. Anhänge
  13. Autoren- Herausgeberverzeichnis
  14. Literaturverzeichnis
  15. Deutschsprachiges Literaturverzeichnis
  16. Sachwortverzeichnis
Leseprobe
I. Teil Wissenschaft der Selbstpflege und Pflegetheorie

Dieses Werk befasst sich mit zwei Themen, die die aktuelle Pflegeliteratur beherrschen: die evidenzbasierte Praxis und die Selbstpflege. Dieses Buch soll neue Möglichkeiten aufzeigen, wie die wechselseitige Beziehung dieser Themen aus der Perspektive der Pflegepraxis betrachtet werden kann. Theorie und Wissenschaft sind erforderliche und miteinander verbundene Teile bei der Entwicklung der Disziplin Pflege.

Teil I beginnt mit einer Diskussion über den charakteristischen Gegenstand oder Fokus der Disziplin Pflege (der Grund für die Existenz der Profession Pflege). Dieser Fokus richtet sich auf Personen, die den zur Erhaltung von Leben und Gesundheit sowie zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Umfang und die entsprechende Qualität an Selbstpflege nicht mehr selbst erbringen können. Die Akzeptanz dieser Aussage führt zur Untersuchung der Frage: Wenn dies der charakteristische Gegenstand der Disziplin ist, welche Fragen sind für die Pflege relevant und was bedeutet Evidenz für die Pflege? Indem Variablen in Verbindung mit der Gewährleistung von Selbstpflegetätigkeiten identifiziert und hypothetische Überlegungen über die Beziehungen zwischen diesen Variablen angestellt wurden, entstand eine Grundlage für die Wissenschaft der Selbstpflege.

Die Wissenschaft der Selbstpflege und die Pflegepraxiswissenschaften stehen bei der Umsetzung von Pflegehandlungen miteinander in Verbindung, indem sie für klinische Entscheidungen der Pflegenden den aus der Wissenschaft der Selbstpflege hergeleiteten theoretischen Rahmen liefern. Darüber hinaus nutzt die Pflegetheorie eine Wissenschaft der Selbstpflege, die interdisziplinär ist und international Anwendung findet. Wer sich unabhängig von seiner spezifischen Disziplin für die gesundheitsbezogene Selbstpflege interessiert, muss wissen, wie die Effektivität der ausgeführten oder vorgeschlagenen Handlungen bestimmt werden kann und wie man Klienten helfen kann, Fähigkeiten in Verbindung mit Selbstpflege zu entwickeln. Die Weiterentwicklung dieser Professionen und Disziplinen beruht auf einer Wissenschaft der Selbstpflege, die über das allgemein verbreitete oder das medizinische Verständnis von Selbstpflege hinausgeht.

Die Wissenschaft der Selbstpflege bestimmt die Voraussetzungen eines Menschen zum Gesundsein, die Komplexität der Faktoren, die diese Anforderungen verändern oder modifizieren, die Handlungen eines Betreffenden zur Erhaltung seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens sowie die Einschränkungen des Einzelnen bei der Umsetzung. Dazu gehören auch die von den Betreffenden, die unter einer Veränderung ihres Gesundheitszustandes oder ihrer Umgebung leiden, verwendeten oder benötigten Selbstpflegesysteme. Obwohl sich der primäre Fokus auf die Erklärung einer Wissenschaft Selbstpflege, die individuell geprägt ist, richtet, stellt die Wissenschaft auch Komponenten zur Verfügung, welche die Beziehung der Selbstpflege zu abhängigen Personen, Familien, der Gemeinschaft und Kultur verständlich macht.

Kapitel 1 beleuchtet die Entwicklung der Selbstpflegedefizit-Theorie als Grundlage der Disziplin Pflege sowie die konzeptuellen Elemente der Pflegetheorie, einschließlich der Wissenschaft der Selbstpflege. Dies wird in Kapitel 2 weiter präzisiert. In den darauf folgenden Kapiteln werden die Konzepte aus der Theorie der Pflege und der Wissenschaft der Selbstpflege weiter entwickelt und erweitert. In Teil II folgt eine Beschreibung der Praxiswissenschaft Pflege, die aus der Wissenschaft und Theorie der Selbstpflege und der Pflege entstanden ist oder damit in Verbindung steht.

1Der charakteristische Gegenstand der Pflege und eine Theorie der Pflegepraxis

Selbstpflege ist eine Tätigkeit. Um sein Leben und seine Gesundheit zu erhalten und um seine Entwicklung zu fördern, muss man etwas tun. Wenn jemand die Quantität und die Qualität der erforderlichen Selbstpflege nicht mehr erbringen kann, braucht er Unterstützung. Entspricht diese Unterstützung nicht dem normalen Allgemeinwissen, das Familienmitglieder oder andere Laienbetreuer in einer Gesellschaft erworben haben, wird die Hilfe einer speziell ausgebildeten Betreuungsperson erforderlich. Diese Kategorien von spezialisierten Betreuungspersonen zeichnen sich durch die jeweiligen spezialisierten Dienstleistungen aus, die sie anbieten. Aus der Perspektive der Selbstpflegedefizit-Theorie steht die Betreuung oder Unterstützung, die eine professionelle Pflegekraft leistet, in Verbindung mit gesundheitsbezogenen aktuellen oder potenziellen Selbstpflegedefiziten von Personen, seien es Einzelpersonen oder Gruppen.

Eine explizite Beziehung zwischen Pflege und Selbstpflege wurde erstmals von Orem 1956 formuliert. Seitdem hat sich diese Verbindung unter ihrer Führung und Anleitung zu einer allgemeinen Pflegetheorie entwickelt, der Selbstpflegedefizit-Theorie. Die Theorie erklärt nicht nur, warum Menschen Pflege benötigen, sondern auch die Prozesse für die Umsetzung der erforderlichen Betreuung sowie eine Struktur für die Entwicklung der Wissenschaften der Selbstpflege, der praktischen Pflegewissenschaften und dem mit diesen beiden Wissenschaften in Verbindung stehenden Erkenntnissen.
Inhaltsverzeichnis
Selbstpflege
1
Inhaltsverzeichnis6
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe12
Vorwort16
Danksagung18
I. Teil Wissenschaft der Selbstpflege und Pflegetheorie20
1 Der charakteristische Gegenstand der Pflege und eine Theorie der Pflegepraxis22
1.1 Eine Pflegepraxistheorie in vier Teilen23
1.2 Pflege: Eine Profession und eine Disziplin26
1.3 Die Struktur der Pflegewissenschaft30
1.4 Charakteristischer Gegenstand der Pflege33
1.5 Wissensentwicklung innerhalb einer Disziplin34
1.6 Geschichte der Pflegetheorie35
1.6.1 Zur Vorgeschichte35
1.7 Geschichte der Selbstpflegedefizit-Theorie36
1.7.1 Dorothea Orem: Zur Person37
1.8 Die Rolle der Theorie bei der Entwicklung von Pflegewissen40
1.9 Die Struktur der Disziplin Pflege41
1.10 Die vier konstituierenden Theorien der Selbstpflegedefizit- Theorie42
1.10.1 Die Theorie der Pflegesysteme42
1.10.2 Die Theorie der Selbstpflege45
1.10.3 Die Theorie des Selbstpflegedefizits46
1.10.4 Die Theorie der Dependenzpflege46
1.11 Zusammenfassung47
2 Die Wissenschaft der Selbstpflege48
2.1 Philosophische Grundlagen der Selbstpflege48
2.1.1 Wesen der Person49
2.1.2 Bewusstes Handeln51
2.1.3 Personen in Beziehungen56
2.2 Die Theorie der Selbstpflege59
2.3 Selbstpflegeerfordernisse61
2.3.1 Allgemeine Selbstpflegeerfordernisse62
2.3.2 Entwicklungsbedingte Selbstpflegeerfordernisse66
2.3.3 Gesundheitsbedingte Selbstpflegeerfordernisse67
2.4 Bedingungsfaktoren70
2.5 Situativer Selbstpflegebedarf72
2.6 Selbstpflegepraktiken und Selbstpflegesysteme77
2.7 Selbstpflegeverhalten, Selbstmanagement80
2.8 Zusammenfassung81
3 Die Wissenschaft der Entwicklung und Ausübung der Selbstpflegekompetenz82
3.1 Selbstpflegekompetenz83
3.2 Selbstpflegetätigkeiten86
3.3 Potenzialkomponenten der Selbstpflegekompetenz87
3.4 Grundlegende Dispositionen und Fähigkeiten89
3.5 Entwicklung der Selbstpflegekompetenz92
3.6 Absicht, Motivation und Wahlmöglichkeiten als Teil der Selbstpflege96
3.7 Selbstpflegedefizite99
3.8 Selbstpflegeeinschränkungen100
3.9 Instrumente zur Messung der Selbstpflegekompetenz105
3.10 Zusammenfassung107
4 Die Wissenschaft der menschlichen Unterstützung von Personen mit gesundheitsbedingten Selbstpflegedefiziten108
4.1 Gesundheit109
4.2 Konzept des gesundheitsbedingten Selbstpflegedefizits113
4.2.1 Der diagnostische Prozess der Bestimmung eines Selbstpflegedefizits115
4.3 Gesundheitsabweichende Selbstpflegehandlungen116
4.4 Selbstmanagement von gesundheitsbedingter Selbstpflege117
4.5 Modalitäten der menschlichen Unterstützung von Personen mit gesundheitsbedingten Selbstpflegedefiziten120
4.5.1 Helfen120
4.5.2 Methoden der menschlichen Unterstützung oder Methoden des Helfens121
4.5.3 Für andere handeln und agieren123
4.5.4 Führen und anleiten124
4.5.5 Unterstützung124
4.5.6 Ein entwicklungsförderndes Umfeld schaffen125
4.5.7 Andere unterrichten127
4.6 Betreuung und betreuungsrelevante Dimensionen für Personen mit gesundheitsbezogenen Selbstpflegedefiziten129
4.7 Zusammenfassung131
5 Theorie der Selbstpflege in Beziehungen132
5.1 Verstehen interpersoneller Betreuungseinheiten133
5.2 Die Theorie der Dependezpflege134
5.2.1 Dependenzpflegekompetenz138
5.2.2 Dependenzpflege-Einheit und Dependenzpflegesystem138
5.2.3 Dependenzpflegebedarf140
5.2.4 Das Dependenzpflegesystem142
5.3 Multipersonale Dienstleitungseinheiten145
5.3.1 Dyadische Einheiten145
5.3.2 Die Familie147
5.3.3 Elternschaft148
5.3.4 Gemeinschaft148
5.4 Zusammenfassung150
II. Teil Die Praxiswissenschaften der Disziplin Pflege152
6 Pflege-Praxiswissenschaften156
6.1 Entwicklung intellektuellen Wissens157
6.2 Die Stadien des Verstehens von Pflege158
6.2.1 Stadium 1159
6.2.2 Stadium 2160
6.2.3 Stadium 3160
6.2.4 Stadium 4161
6.2.5 Stadium 5161
6.3 Typen von pflegerischen Fällen162
6.4 Das Pflegesystem163
6.5 Verfahren der Pflegepraxis (Pflegeprozess)165
6.5.1 Diagnose und Verordnung168
6.5.2 Diagnostische Prozesse und Selbstpflegekompetenz169
6.5.3 Beschreibung des Selbstpflegedefizits170
6.5.4 Entwurf und Planung171
6.5.5 Produktion einer regulatorischen Betreuung173
6.5.6 Kontrollverfahren173
6.6 Zusammenfassung175
7 Unterstützend-entwicklungsbedingte Pflegewissenschaft176
7.1 Ziel und Eigenschaften176
7.2 Selbstpflege-Einschränkungen177
7.3 Situativer Selbstpflegebedarf178
7.4 Selbstpflegedefizite185
7.5 Arten von unterstützend-entwicklungsbedingten pflegerischen Fällen187
7.6 Dependenzpflege188
7.7 Über das Individuum hinaus – multipersonale Dienstleistungs-einheiten192
7.8 Zusammenfassung195
8 Kompensatorische Pflegewissenschaft196
8.1 Ziel und Eigenschaften der kompensatorischen Pflegewissenschaft196
8.2 Vollständig kompensatorische Pflegesituationen197
8.2.1 Der Situative Selbstpflegebedarf197
8.2.2 Immobilität und grundlegende Selbstpflegeerfordernisse198
8.2.3 Situativer Selbstpflegebedarf und Evidenz-Daten199
8.2.4 Selbstpflegeeinschränkungen und Selbstpflegekompetenz203
8.2.5 Pflegesysteme in vollständig kompensatorischen Pflegesituationen204
8.2.6 Kombination von Pflegesystemen206
8.2.7 Theoretische Grundlage für die vollständig kompensatorische Pflegepraxis207
8.2.8 Pflegekompetenz208
8.3 Teilweise kompensatorische Pflegesituationen210
8.3.1 Situativer Selbstpflegebedarf211
8.3.2 Selbstpflegeeinschränkungen und Selbstpflegekompetenz216
8.3.3 Das Pflegesystem217
8.4 Kompensatorische Pflegesituationen und Dependenzpflege218
8.4.1 Das Pflegesystem220
8.5 Modelle pflegerischer Fälle227
8.6 Zusammenfassung231
9 Die Wissenschaft der Selbstpflege und evidenzbasierte Pflegepraxis232
9.1 Definition von Evidenz233
9.1.1 Theoretische Grundlage der pflegerischen Komponente einer evidenzbasierten Praxis235
9.1.2 Theoretische Grundlage der Komponente der Wissensübertragung einer evidenzbasierten Praxis237
9.2 Populationsbasierte Programmplanung und Richtlinien der Best Practice243
9.3 Beschreiben der Population und Entwerfen eines Programms243
9.4 Ergebnisse246
9.5 Zusammenfassung249
10 Ausbildung und evidenzbasierte Praxis250
10.1 Das Wesen von Ausbildungsprogrammen250
10.2 Wo wird die evidenzbasierte Praxis in das Spektrum der Möglichkeiten der Pflegeausbildung eingefügt?258
10.3 Aspekte der Ausbildung in der evidenzbasierten Praxis258
10.4 Zusammenfassung260
Anhänge262
Anhang A: Überblick über die Theorieentwicklung in der professionellen Pflege262
Anhang B: Ein detailliertes Selbstpflegeerfordernis268
Autoren- Herausgeberverzeichnis272
Literaturverzeichnis274
Deutschsprachiges Literaturverzeichnis290
Sachwortverzeichnis294

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