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E-Book

Sexualität und Trauma

Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen

AutorMelanie Büttner
VerlagSchattauer
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl495 Seiten
ISBN9783608290165
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis47,99 EUR
Die Herausgeberin geht in ihrer klinischen Tätigkeit täglich mit Patientinnen und Patienten um, die nach traumatischen Erfahrungen Störungen im Bereich der Sexualität erleben. Vor allem Betroffenen von sexueller Gewalt fällt es schwer, einen unbelasteten und selbstfürsorglichen Zugang zur Sexualität zu entwickeln. Partnerschaftsprobleme, das Vermeiden von Nähe und Intimität, anhaltende Selbstschädigungen, Reviktimisierungen und auch fremdschädigendes Verhalten zählen zu den typischen Folgen. Die Ressource Sexualität als Möglichkeit, emotionale und körperliche Verbundenheit, Lebendigkeit und Sinnlichkeit zu erleben, geht verloren. Wie kommt man mit Betroffenen am besten ins Gespräch über ihre Sexualität? Was gilt es in der Diagnostik zu beachten? Wie gelingt die Therapie? Experten aus Wissenschaft und Praxis vermitteln Psychotherapeuten, Ärzten, Sexualtherapeuten und -beratern Grundlagenwissen zur Entstehung und Symptomatik sexueller Störungen im Kontext von Trauma. Sie stellen vielfältige und wirksame Behandlungskonzepte vor und geben praxiserprobte Empfehlungen, damit eine erfolgreiche Therapie möglich wird. Melanie Büttner ist Podcasterin und Autorin für ZEIT ONLINE. In ihrem viel beachteten Podcast geht sie wissenschaftlich fundiert und sachkundig auf Fragen rund um das Thema Sexualität ein. »Schwierige Themen werden gern vermieden. Aber gute Bücher zu schwierigen Themen öffnen die Tür, indem sie das bereitstellen, was die Patientinnen und Patienten brauchen, nämlich erfahrungsgestärkte Praxis, plausible Theorie mit Bodenkontakt und eine mutige professionelle Haltung, sich auch den schwer erträglichen und schrecklichen Seiten menschlicher Sexualität zuzuwenden. 'Sexualität und Trauma' leistet genau das. Es gehört in die Hand jeder Traumatherapeutin und jedes Sexualtherapeuten.« Ulrich Clement »Die Autorinnen und Autoren zeigen systematisch und anhand von vielen Praxisbeispielen überzeugend auf, wie hilfreich es sein kann, Störungen der Sexualität als Teil einer komplexen, auch die sexuelle Entwicklung betreffenden Traumafolgesymptomatik zu verstehen [...] Damit öffnet sich der Blick für die Möglichkeit, den sinnlichen und lustvollen Bezug zum eigenen Körper und eine selbstbestimmte Sexualität als realistisch erreichbare Therapieziele in der Behandlung von Patienten und Patientinnen mit sexuellen Gewalterfahrungen ernst zu nehmen.« Martin Sack

Dr. med. Melanie Büttner ist an der Klinik u. Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar (TU München) beschäftigt. Zu ihren Tätigkeitsfeldern zählen die Betreuung der Sprechstunde für sexuelle Störungen sowie die Arbeit mit traumatisierten Menschen in der Ambulanz und Tagesklinik. Doch nicht nur klinisch, sondern auch wissenschaftlich befasst sie sich ausführlich mit den Folgen von traumatischen Erfahrungen auf die Sexualität. Nebenbei ist sie als Expertin für das Ressort Wissen bei ZEIT ONLINE tätig. In ihrer viel beachteten Podcast-Reihe geht sie wissenschaftlich fundiert und sachkundig auf Fragen rund um das Thema Sexualität ein.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Herausgeber/Impressum5
Geleitwort I6
Geleitwort II7
Vorwort10
Anschriften15
Inhalt18
I Grundlagen24
1 Einführung in die Thematik26
1.1 Welche Traumatypen spielen eine Rolle?26
1.1.1 Sexuelle Gewalt28
1.1.2 Nichtsexuelle Traumatisierungen39
1.1.3 Reviktimisierung und Polyviktimisierung40
1.2 Folgen von Traumatisierungen für die Sexualität46
1.2.1 Veränderung oder Störung?46
1.2.2 Folgen von sexueller Gewalt49
1.2.3 Folgen von Gewalt in intimen Beziehungen54
1.2.4 Folgen von nichtsexuellen Misshandlungen in der Kindheit54
1.2.5 Folgen von anderen nichtsexuellen Traumatisierungen56
1.3 Auf welchen Wegen wirken sich Traumatisierungen auf die Sexualität aus?60
1.3.1 Einfluss von Lernerfahrungen61
1.3.2 Einfluss von psychischen Erkrankungen72
1.3.3 Einfluss von körperlichen Erkrankungen und Einschränkungen72
1.3.4 Einfluss von Medikamenten74
1.3.5 Einfluss von Stress75
1.3.6 Einfluss des soziokulturellen Kontextes75
1.4 Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?79
2 Hyposexuelle Störung oder »sexuelle PTBS«?83
3 Traumaassoziierte Körperbeschwerden und Sexualität91
3.1 Schmerzen und Funktionseinschränkungen93
3.1.1 Beckenbodendysfunktion97
3.1.2 Bruxismus102
3.1.3 Atemdysfunktion104
3.1.4 Chronische Schmerzen in anderen Körperregionen104
3.2 Somatoforme Dissoziation105
3.3 Aversion gegen Berührung107
3.4 Missempfindungen108
3.5 Körperbildstörung109
4 Sexuelles Risikoverhalten112
4.1 Kriterien sexuellen Risikoverhaltens112
4.2 Störungshypothesen114
5 Sexuelle Funktionsstörungen nach Traumatisierung118
5.1 Diagnostik von sexuellen Funktionsstörungen118
5.1.1 Diagnosekriterien nach ICD-10118
5.1.2 Diagnosekriterien nach DSM-5120
5.1.3 Ausblick ICD-11120
5.1.4 Modell von Hypo- und Hypersexualität121
5.2 Häufigkeit von sexuellen Funktionsstörungen122
5.3 Zusammenhänge von Traumatisierungen und sexuellen Funktionsstörungen122
5.4 Zusammenhang von PTBS und sexuellen Funktionsstörungen125
5.5 Erklärungsmodelle für sexuelle Funktionsstörungen nach Traumatisierung126
5.5.1 Biologische Erklärungsmodelle127
5.5.2 Lerntheoretische Erklärungsmodelle131
6 Hypersexuelle Störung bei sexuellen Missbrauchserfahrungen139
6.1 Definitionsversuche hochfrequenten Sexualverhaltens140
6.2 Prävalenz sexuellen Missbrauchs bei Hypersexualität141
6.3 Zusammenhangshypothesen142
7 Sexuelle Beziehungsaspekte bei sexuellen Missbrauchserfahrungen146
7.1 Sexueller Selbst- und Partnerbezug146
7.2 Partnerreaktionen149
7.3 Beziehungsgestaltung und Paardynamik153
8 Sexuelle Störungen bei psychischen Erkrankungen158
8.1 Einführung158
8.2 Störungsbilder160
8.2.1 Posttraumatische Belastungsstörung160
8.2.2 Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung160
8.2.3 Dissoziative Störungen161
8.2.4 Depression162
8.2.5 Bipolare Störungen163
8.2.6 Angststörungen164
8.2.7 Zwangsstörungen164
8.2.8 Substanzmissbrauch und -abhängigkeit166
8.2.9 Essstörungen168
8.2.10 Persönlichkeitsstörungen170
8.2.11 Schizophrenie173
8.3 Empfehlungen für Diagnostik und Behandlung175
9 Sexualdelinquenz184
9.1 Definition und Prävalenz184
9.2 Einfluss sexueller Missbrauchserfahrungen185
9.2.1 Empirische Zusammenhänge186
9.2.2 Erklärungsversuche187
10 Trauma unter dem Regenbogen: Stigmatisierung von Gender- und sexuellen Minderheiten190
10.1 Einleitung190
10.2 Stigmatisierung192
10.2.1 Stigmatisierungsprozesse192
10.2.2 Stigmatisierungsebenen193
10.2.3 Stigmatisierungsgruppen194
10.3 Minderheitenstress195
10.3.1 Das Minderheitenstress-Modell195
10.3.2 Stressmanagement von stigmatisierten Minderheiten198
10.3.3 Stresskonflikte und Stigmadynamiken199
10.4 Stigmatisierte, Stigmatisierende und die Weisen202
10.4.1 Die Stigmatisierten202
10.4.2 Gruppenunterscheidung204
10.4.3 Folgen für die Stigmatisierten205
10.5 Die Stigmatisierenden206
10.6 Geschlechtsunterschiede207
10.7 Die Weisen208
10.8 Wege aus der iatrogenen Stigmatisierung209
II Behandlung220
11 Gesprächsführung und Diagnostik222
11.1 Gesprächsführung223
11.2 Diagnostik225
11.2.1 Traumaorientierte Sexualanamnese225
11.2.2 Anamnesegespräch mit dem Partner230
11.2.3 Körpermedizinische Untersuchung231
12 Integrative psycho- und körpertherapeutische Behandlung von sexuellen Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen233
12.1 Behandlungsrahmen234
12.1.1 Voraussetzungen235
12.1.2 Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung241
12.1.3 Ausschlusskriterien242
12.1.4 Behandlungsziele243
12.1.5 Behandlungssetting244
12.1.6 Behandlungsauftrag249
12.1.7 Gestaltung der therapeutischen Beziehung249
12.2 Psychotherapie252
12.2.1 Ein positives Verständnis von Sexualität entwickeln253
12.2.2 Selbstschädigendes sexuelles Verhalten abbauen258
12.2.3 Den sexuellen Selbst- und Partnerbezug stärken264
12.2.4 Traumafolgesymptome bewältigen lernen274
12.2.5 Eine authentische Sexualität entwickeln280
12.2.6 Arbeit mit dem Partner297
12.2.7 Arbeit mit dem Paar306
12.2.8 Den Freiheitsgrad erhöhen317
12.3 Körpertherapie318
12.3.1 Körpertherapeutische Methoden320
12.3.2 Fallbeispiel 1323
12.3.3 Fallbeispiel 2331
13 Traumatherapeutisch modifizierte systemische Sexualtherapie345
13.1 Einführung345
13.2 Typische Paardynamiken in der Sexualtherapie348
13.2.1 Der Teufelskreis von Bedrängung und Abwehr348
13.2.2 Die Helferkollusion350
13.2.3 Ambivalenzdynamiken und Hemmung als kontextintelligente Lösung352
13.3 Bewältigungsmöglichkeiten und therapeutische Interventionen356
13.3.1 Sexuelle Profilierung und Differenzierung358
13.3.2 Ressourcenorientierte Arbeit in der Gegenwart361
13.3.3 Selbstgewahrsein und Verbalisation362
13.3.4 Selbstberuhigung und Stabilisierung363
13.3.5 Erforschung des selbstbestimmten individuellen Begehrens367
13.3.6 Erfahrungen mit sinnlicher Wahrnehmung als Kompass368
14 Sexualpsychotherapie nach dem »Hamburger Modell« bei Traumafolgestörungen374
14.1 Das Hamburger Modell375
14.2 Durchführung der Behandlung376
14.3 Möglichkeiten und Grenzen378
15 Sexocorporel-Sexualtherapie nach sexuellen Gewalterfahrungen381
16 Konzentrative Bewegungstherapie zur Traumabewältigung – eine Fallvignette aus der Paartherapie395
17 Das Gruppentraining »Achtsame Sexualität« (AS)404
17.1 Einführung404
17.2 Konzeption des Gruppentrainings406
17.3 Ablauf des Gruppentrainings410
17.4 Evaluation des Gruppentrainings416
17.4.1 Die Teilnehmenden416
17.4.2 Die Fragebögen417
17.5 Ergebnis der Evaluation418
17.6 Berichte der Teilnehmenden419
17.7 Diskussion420
18 Erfahrungen mit sexuell traumatisierten Patientinnen in einer gynäkologischen Praxis422
18.1 Die vaginale Untersuchung423
18.2 Schwangerschaft und Trauma427
19 »Keine Sexualität kann auch eine prima Alternative sein«433
19.1 Sexuelle Traumatisierung und spätere Sexualität433
19.2 Befragung von Expertinnen und Experten434
19.3 Erfahrungen aus meiner klinischen Praxis444
20 Behandlung der hypersexuellen Störung448
20.1 Diagnostik448
20.2 Empirische Befunde zur Behandlung450
20.3 Behandlungsempfehlung451
20.3.1 Stabilisierung452
20.3.2 Klärung452
20.3.3 Bewältigung454
20.3.4 Transfer455
21 Behandlung von Sexualdelinquenz457
21.1 Rehabilitationstheorien457
21.1.1 Das RNR-Modell458
21.1.2 Das GLM459
21.2 Diagnostik und Therapieplanung460
21.2.1 Risiko einschätzen462
21.2.2 Dynamische Risikofaktoren gewichten463
21.2.3 Funktionalität bestimmen463
21.2.4 Ansprechbarkeit erhöhen463
21.3 Sexualforensische Psychotherapie465
21.3.1 Bearbeitung von Responsivity-Faktoren465
21.3.2 Bearbeitung dynamischer Risikofaktoren468
21.3.3 Therapeutischer Umgang mit sexuellem Missbrauch471
22 Psychopharmaka und sexuelle Störungen476
22.1 Sexuelle Störungen infolge von Psychopharmakotherapie476
22.2 Pharmakologische Behandlung sexueller Funktionsstörungen482
Sachverzeichnis486

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