Inhaltsangabe:Einleitung: Diese Arbeit soll ein Thema ansprechen, welches bis heute oft verschwiegen wurde. Ein Thema, welches bagatellisiert oder als pubertäres Suchverhalten abgetan wurde. Ein Thema, das mit den Begriffen Neugier- und Experimentierverhalten beschrieben wurde. Welches als persönliches Problem zwischen Opfer und Täter oder als einmaliger Ausrutscher verharmlost wurde. Dies stellt jedoch eine der schlimmsten Formen der Gewalt dar. Sexuelle Übergriffe, speziell gegenüber Kindern, aber auch Jugendlichen, bringen für das Opfer schwere körperliche und seelische Folgen mit sich. Mehrere Statistiken, die unter Punkt ‘B.1 Darstellung der Problematik‘ aufgezeigt sind, zeigen, dass dieses Thema nicht ‘unter den Teppich gekehrt’ werden darf. Die Anzahl von registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung betrug im Jahre 2005 über 55000. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren machte dabei knapp 20 % aus. In Anbetracht dieser Zahlen scheint das Thema momentan brisanter denn je. Gerade die Entwicklung zu jüngeren Tätern und die steigende Deliktzahl in diesem Täterkreis wirft Fragen auf. Ausführlichere Angaben werden unter dem Punkt ‘B.1 Darstellung der Problematik‘ aufgeführt. Was ist der Grund für diese Entwicklung? Ist durch das große Angebot von Literatur, Beratungsstellen und Schlagzeilen in den Medien lediglich die Aufmerksamkeit und somit die Anzeigebereitschaft für diesen Täterkreis erhöht? Dies würde allerdings bedeuten, dass die Deliktzahl sich nicht unbedingt verändert hat, sondern lediglich die Anzahl der registrierten Delikte. Oder ist es so, dass die Anzeigebereitschaft nach wie vor eher gering ist, und wir es mit einer steigenden Deliktzahl und einer Verschiebung zu jüngeren Tätern zu tun haben? Dass sexuell übergriffiges Verhalten oftmals als Bagatelle abgetan wird (‘unglückliche Kontaktaufnahme’) und den Opfern die Schuld gegeben wird (‘aufreizende Erscheinung’), spricht zumindest dafür. Wie auch immer, ob die Deliktzahl gleichgeblieben ist, oder steigt - angesichts der bekannten Daten ist dringender Handlungsbedarf in Form von Prävention und Therapie notwendig. In der vorliegenden Arbeit wird lediglich die Täterarbeit, d.h. die Therapie betrachtet. Bezug auf präventive Maßnahmen zu nehmen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Wenn ein Jugendlicher sexuell übergriffig wird, bedeutet das nicht automatisch, dass dies der Beginn ‘einer Täterkarriere’ sein muss. Das Risiko, dass jedes Kind, jeder [...]
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