Die Zutaten
Bevor ich im Februar 2013 Soupelina gründete, waren langweilige Supermarkt- und Konservensuppen mit unaussprechlichen Zutaten meine einzige Option. Selbst Suppen in guten Restaurants enthielten Milchprodukte, Nüsse, Soja und andere Allergene und manche sogar Zucker, wodurch sie – weil eher ungesund – eine wenig reizvolle Wahl blieben. Dies wollte ich durch meine Suppen ändern, die so rein sind wie die regionalen Bio-Saisongemüse, die ich zum Kochen verwende. Als Journalistin wollte ich aber auch Menschen aufklären, warum Suppen, die aus qualitativ hochwertigem Gemüse langsam gegart werden, so dass sie all ihre Nährstoffe freisetzen können, für die Heilung unseres Verdauungssystems so wichtig sind.
Dass Nahrung Medizin ist, wissen wir bereits. Suppen gehen noch einen Schritt weiter, denn nicht nur Gemüse, sondern auch Kräuter und Gewürze haben – vor allem in speziellen Kombinationen – medizinische Wirkung. Für eine heilende Suppe müssen Sie ihre Zutaten handverlesen und ganz frisches Gemüse wählen, nicht die traurigen Reste von der letzten Woche.
Der Geschmack und der ganzheitliche Gedanke sollten noch lange nach dem Essen der Suppe in Ihnen nachklingen. Es geht nicht nur um den darin verwendeten Kürbis oder Fenchel, sondern darum, wofür Kürbis und Fenchel stehen, und das ist viel mehr als nur der Topf Suppe.
Daher werden Sie in diesem Buch auch keine der üblichen Suppen finden, wie Sie sie kennen, wie Tomatencremesuppe, sämige Fischsuppe oder Minestrone. Neben dem Gesundheitsaspekt hat mich mein Unterbewusstsein beim Kreieren dieser Suppen geleitet, obwohl der Prozess sehr bewusst war. Grundsätzlich habe ich mich vom saisonalen Angebot, meinen Reisen, besonderen Erfahrungen und Kindheitserinnerungen inspirieren lassen, diese aber modern interpretiert. Wenn Sie das Suppenreich betreten, werden Sie immer wieder auf bestimmte Gemüse und Gewürze stoßen und sich fragen, warum Sie vorher nie davon gehört haben. Mein Ziel ist es, Sie an neue Zutaten heranzuführen und zu einer anderen Ernährung zu inspirieren.
Und nun Trommelwirbel, bitte … Hier kommen die Super-Suppenzutaten. Viel Spaß damit. Und sagen Sie es ruhig weiter.
Keine Angst, wenn Sie eine Zutat, wie etwa Kaffir-Limetten, nicht kennen. Die Beschreibung unten und das Internet helfen Ihnen bestimmt weiter. Meine Rezepte lassen sich zudem leicht anpassen. Sie sind herzlich eingeladen, selbst zu experimentieren und eigene Kreationen daraus zu machen!
Pilze
Pilze werden seit Jahrtausenden als Medizin verwendet, und ihre Wirkung ist durch viele Studien belegt. Wie stark diese Wirkung sein kann, habe ich schon früh erfahren. Als Kind ging ich im Wald Pilze sammeln und erinnere mich heute noch an einige der Unterscheidungsmerkmale zwischen essbaren und giftigen Exemplaren. Ich habe Pilze immer geliebt, aber ihre Heilkraft ist sozusagen das Sahnehäubchen! Auch die TCM ist von der Heilkraft der Pilze überzeugt, besonders zur Krebsvorbeugung. In vielen meiner Rezepte finden Sie daher Shiitake – ich bekomme einfach nicht genug von ihnen. Pilze liefern all die Nährstoffe, wie Verdauungsenzyme, Proteine, B-Vitamine und Vitamin D2, die unser Körper zur Energieerzeugung und für die Zellreparatur benötigt. Ihre Immunwirkung ist einfach erstaunlich: Es hat sich gezeigt, dass sie Sehkraft und Gehör verbessern, Kopfschmerzen und Infektionen lindern und vieles mehr.
Shiitake. Diese antiviralen, das Immunsystem stärkenden, cholesterinsenkenden Pilze sind reich an Lentinan, einem Beta-Glukan-Polysaccharid, das für seine immunstärkende Wirkung bekannt ist. Lentinan wird in Japan als Begleittherapie zur Krebsbekämpfung eingesetzt, da es zur Tumorrückbildung beiträgt.
Weiße Champignons. Ihre Kraft liegt in ihrem Gehalt an konjugierter Linolsäure, die für die Krebsbekämpfung wichtig ist, da sie die Effekte des Enzyms Aromatase abschwächt, das mit hohen Östrogenwerten in Verbindung gebracht wird.
Gemüse
Avocado. Sie liefert reduziertes Glutathion, einen Baustein der zur Leberreinigung wichtigen Aminosäure Glutaminsäure. Avocados schützen vor freien Radikalen, wirken stark entzündungshemmend, senken den Cholesterinspiegel und stecken voller sekundärer Pflanzenstoffe mit gesundheitlichem Nutzen.
Blumenkohl. Als ausgezeichnete Quelle für Vitamin K und Omega-3-Fettsäuren, steckt Blumenkohl voller sekundärer Pflanzenstoffe, wirkt stark entzündungshemmend und enthält Antioxidantien. Er senkt das Krebsrisiko, indem er die oxidative Belastung der Zellen mindert.
Brunnenkresse. Reich an Vitamin C, gehört die Brunnenkresse zur Senffamilie, die antibiotische Wirkung hat, aber gesunde Bakterien nicht angreift. Sie stärkt das Immunsystem, regt die Verdauung an und soll gegen Pickel helfen. Ihr hoher Kaliumgehalt fördert einen gesunden Nachtschlaf.
Fenchel. Fenchel wird meiner Meinung nach viel zu wenig geschätzt. Er wirkt Wunder bei der Verdauung und bei Magenproblemen wie Blähbauch oder Völlegefühl. Zudem hat er eine stark reinigende Wirkung, bricht Nierensteine auf, reinigt die Leber und hilft sogar bei Wurmerkrankungen.
Gurke. Sowohl frisch als auch eingelegt hilft Gurke beim Ausspülen der Toxine aus dem Körper, kühlt und wirkt entzündungshemmend, erfrischt den Atem, rehydriert den Körper und kann sogar Krebs bekämpfen helfen.
Kartoffel. Wegen ihres hohen Kohlenhydratgehalts werden die Knollen in manchen gesundheitsbewussten Kreisen gemieden. Tatsächlich aber haben Kartoffeln starke medizinische Kräfte, solange man sie nicht in Seen aus Öl frittiert. Ihr Nährwert ist seit Jahrhunderten bekannt. Kartoffeln enthalten Ballaststoffe, B-Vitamine und Vitamin C sowie wichtige Mineralien. Sie wirken entgiftend, können Magengeschwüre heilen und wirken entzündungshemmend. Ihre Schale ist reich an Kalium und Chlorogensäure, die gegen krebsauslösende Zellmutationen helfen können.
Kohlrabi. Das Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) ist genauso toll, wie es aussieht. Es ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, die zur Krebsprävention wichtig sind. Zudem wirkt es aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts stark antioxidativ, stärkt das Immunsystem und steckt voller Ballaststoffe.
Lauch. Das legendäre Gemüse ist seit Jahrhunderten beliebt und seine Vorzüge bekannt. Es hilft gegen Erkältungen und Grippe, stärkt das Immunsystem, regt den Appetit an, hält die Blutgefäße geschmeidig und verhindert frühzeitiges Altern.
Löwenzahn. Löwenzahnblätter werden zur Behandlung von Leberproblemen, Nierenerkrankungen, Schwellungen, Sodbrennen und Hautproblemen verwendet. Die TCM verschreibt Löwenzahn bei Magenbeschwerden und Brustentzündungen. Die Blätter regen die Gallenproduktion an und tragen so zur Reinigung von Leber und Gallenblase bei.
Rauke und Romana-Salat. Diese Salate gleichen unseren Säure-Basen-Haushalt aus, helfen bei der Entgiftung, reinigen den Darm und regen mit ihrem leicht bitteren Aroma Leber und Gallenblase an.
Stangensellerie. Hippokrates verschrieb Staudensellerie wegen seines hohen Kalziumgehalts zur Nervenberuhigung. Reich an Spurenelementen, die zur Weitung der Blutgefäße beitragen, was den Abtransport von Abfallstoffen zur Leber fördert, versorgt der gesamte Sellerie (auch Knolle und Samen) den Körper mit basischen Mineralien. Er reinigt Blut und Nieren und ist ein Lebertonikum.
Süßkartoffel. Vollgepackt mit Eisen und den Vitaminen A, B9 und C, ist sie für ihre Wirkung gegen Krebs bekannt, hebt aber auch die Stimmung und verlangsamt den Alterungsprozess. In der TCM stärkt die Süßkartoffel das Milz-Qi und gilt als lebensverlängernd.
Topinambur. Die kartoffelähnliche Blütenknolle ist einer der besten Ballaststofflieferanten und eine großartige Quelle für die antioxidativ wirkenden Vitamine A, C und E, für Eisen und Kalium. Die Ballaststoffe können vorbeugend gegen Darmkrebs wirken und helfen, Giftstoffe aus dem Darm abzutransportieren, während die Vitamine und das herzfreundliche Kalium ebenfalls Krebs vorbeugen, blutdrucksenkend wirken und gegen virale Infekte und Husten helfen.
Wassermelonenschale. Für mich ist Wassermelonenschale das neue Superfood, und die aktuelle Forschung stützt dies. Der landwirtschaftliche Forschungsservice des US-Landwirtschaftsministeriums USDA hat herausgefunden, dass sie Citrullin enthält, eine Aminosäure, die hilft, Stickstoff aus dem Blut zu entfernen, das Immunsystem anregt und krebsbekämpfend wirkt.
Weinblätter. Diese Eckpfeiler der mediterranen Küche sind reich an den Vitaminen A, B2, B3, B6, B9, C, E und K sowie an Ballaststoffen, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kupfer und Mangan. Und dazu sind sie eine überraschend gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, fördern die Herzgesundheit, einen jugendlich aussehenden Körper sowie einen wachen Geist und gesunde Knochen.
Weißkohl. Weißkohl ist ein exzellenter Entzündungshemmer, enthält Milchsäure (die den Darm desinfiziert), sekundäre Pflanzenstoffe (wichtig zur Krebsprävention) und die allgemein gesundheitsförderlichen Vitamine A und...