Sozialberichterstattung und Sozialplanung haben sich seit den 1970/1980er Jahren zu zentralen (sozial-)politischen Steuerungsinstrumenten entwickelt. Vor diesem Hintergrund sind von verschiedenen Akteursgruppen (insbesondere Regierungsorganisationen, Statistischen Ämtern, wissenschaftlichen Einrichtungen, Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften) zahlreiche Sozialberichte vorgelegt worden, die sich auf jeweils unterschiedliche räumliche Dimensionen (supranationale, nationale, regionale und kommunale Ebene) und Zielgruppen bzw. Problem- und Lebenslagen beziehen (bspw. Berichte zur Lage von Familien, Frauen, Kindern/ Jugendlichen, Migranten, alten oder behinderten Menschen sowie Armuts- und Gesundheitsberichte). In den letzten Jahren sind die methodischen Zugänge und vor allem die Ergebnisse vieler Berichte zum Teil kontrovers diskutiert worden. Breiter Konsens gegenwärtiger fachlicher und fachpolitischer Diskurse besteht vor diesem Hintergrund darin, Sozialberichterstattung systematisch auf eine partizipations- und prozessorientierte kommunale Sozialplanung zu beziehen und hierbei Prozesse der Sozialberichterstattung von proaktiven und (sozial-)planerischen Gesichtspunkten zu entkoppeln. (Kommunale) Sozialplanung stellt diesem Verständnis folgend weniger die Erstellung fertiger Planungsberichte in den Mittelpunkt, sondern stärker das regelmäßige Initiieren von Aushandlungsprozessen bzw. Aspekte einer verstetigten und institutionalisierten Evaluation sozialer Praxis. Idealtypisch umfasst ein solches dynamisches Planungsverständnis die folgenden, sich tendenziell überlagernden und in einen zirkulären Prozess einzubindenden Phasen und Grundelemente: kontinuierliche Sozialberichterstattung, Bestandsbewertung und Bedarfsermittlung, Maßnahmedefinition und Prioritätenfestlegung, Umsetzung und Evaluation konkreter Maßnahmen sowie Fortschreibung der Sozialplanung.
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