Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,7, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit soll die Thematik der Tätowierung bei weiblichen Adoleszenten unter der Berücksichtigung von körper- und gendersoziologischen Aspekten darstellen. Die hier zu beantwortende Kernfrage lautet diesbezüglich, durch welche Umstände und Beweggründe sich die Tätowierung bei jungen Frauen einer zunehmend größeren Beliebtheit erfreut, während der Erwerb einer solchen bis vor einigen Jahren fast ausschließlich dem Mann vergönnt war beziehungsweise von diesem getragen wurde. Daneben sollen die Fragen nach der Funktion von Tätowierungen in der postmodernen Gesellschaft sowie nach den Motiven junger Menschen, bei denen Tätowierungen besonderen Anklang finden, sich mit solchen versehen zu lassen, geklärt werden. In der postmodernen Gesellschaft existiert eine umfangreiche Auswahl an Modellierungsmöglichkeiten für den eigenen Körper. Kleidung, Frisuren, Schmuck, Makeup, Maniküre oder Pediküre - die Reihe der sogenannten Körpermodifikationen lässt sich nahezu unendlich fortführen. Als eines der wichtigsten Themen beschäftigen sich vor allem Jugendliche mit der Ausgestaltung ihres Erscheinungsbildes, wobei nicht nur solche alltäglichen Gestaltungsmöglichkeiten Anwendung finden. Derweil ist es die Körpermodifikation der Tätowierung, die sich einer immer größer werdenden Beliebtheit erfreut. Dass Tätowierungen auf den Körpern des männlichen Geschlechts regen Einsatz finden, ist hierbei keine Neuigkeit. Jedoch mag einem auch der Gedanke an tätowierte Frauen kaum mehr befremdlich erscheinen. Insbesondere junge Frauen sind nicht selten Trägerinnen von Tätowierungen und in alltäglichen Kontexten anzutreffen. Während Frauen in stammeskulturellen Gesellschaften bereits vor Jahrhunderten ihre Haut mit Tätowierungen verzierten, ist dies in westlichen Gesellschaften hingegen als eine noch recht neuzeitliche Erscheinung zu verbuchen. Bis vor einigen Jahrzehnten bedienten sich Frauen hierzulande nur in den seltensten Fällen des Hautstichs. Dies steht in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, denen westliche Gesellschaften in besonderem Maße unterliegen.
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