Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Personal und Organisation, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 75 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Weder in der Soziologie noch in der Ökonomie bestehen einheitliche Definitionen darüber, was mit dem Begriff 'Institution' bezeichnet werden soll. In dieser Arbeit wird der wissenschaftliche Erkenntnisstand ökonomischer und soziologischer Institutionenanalysen näher aufgezeigt. Ziel soll dabei sein, die Unterschiede zwischen den Disziplinen herauszuarbeiten, um anschließend zu prüfen, inwieweit sich diese Unterschiedlichkeiten komplementär verhalten oder sich gegenseitig ausschließen. Ich werde zeigen, dass sich im theoretischen Vergleich neben den überwiegend konkurrierenden Annahmen auch komplementäre Ansatzpunkte, im Besonderen hinsichtlich des untersuchten Gesellschaftsausschnittes und Erklärungsgegenstandes finden lassen. Diese idealtypische Komplementarität wird zum Ausgangspunkt genommen, um eine eigene Theorie zu entwerfen, die beide Rationalitätskonzepte in einen übergeordneten, soziologischen Rahmen integriert. Zweckrationalität wird dabei als gesellschaftliche Norm interpretiert, die anderen übergeordneten und wertrationalen Normen unterworfen ist.
Der praktische Anwendungsteil bestärkt diese Ergebnisse hinsichtlich der eingeschränkten Erklärungskraft der Ökonomie im Vergleich zur Soziologie. Das Beispiel der effektiven Anreizsetzung in Unternehmen zeigt verschiedene Aspekte, die sich der ökonomischen Erklärungskraft entziehen und nur von soziologischen Institutionentheorien berücksichtigt werden: 1) soziale Präferenzen und Normen, 2) intrinsische Motivation und Identität und 3) die Rolle uneigennützigen Verhaltens für die Überwindung von sozialen Dilemmasituationen. Gerade eine Berücksichtigung dieser Aspekte bei der Anreizgestaltung ist jedoch ausschlaggebend für eine gesteigerte Motivation der Arbeitnehmer, die über die Ergebnisse durch rein ökonomische Anreizsetzung hinausgeht.
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