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Therapeutische Präsenz am Beispiel der Prä-Therapie

AutorSonja Friedwagner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl29 Seiten
ISBN9783668808010
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Psychologie - Beratung und Therapie, Note: 1, Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung (Psychotherapie), Sprache: Deutsch, Abstract: Das vom amerikanischen Psychologen Garry Prouty erarbeitete Konzept der Prä-Therapie ist eine der wichtigsten Weiterentwicklung der personzentrierten Psychotherapie. Prä-Therapie ermöglicht einen therapeutischen Zugang zu Menschen, die im Allgemeinen als 'nicht therapiefähig' gelten, wie zum Beispiel langjährig hospitalisierte, chronische Psychiatriepatienten, Menschen mit schwerer geistiger Behinderung und solche mit Dualdiagnosen. Eine Dualdiagnose ist z.B. ein Mensch mit geistiger Behinderung und Psychose. Prouty setzt bei der Tatsache an, dass bei diesen Menschen der 'psychologische Kontakt' fehlt, den Carl Rogers als erste Bedingung für eine therapeutische Beziehung bezeichnet hat. Prouty hat eine Methode entwickelt, die auf dem Prinzip der 'Reflexion' beruht, das heißt, der Therapeut spricht das an, was er beim Klienten wahrnimmt. Carl Rogers hat Reflexionen benutzt, um das emotionale Erleben genauer zu erfassen, und Prouty hat dieses Prinzip weiter ausdifferenziert, indem er verschiedene Formen der Reflexion entwickelte, die den Klientinnen helfen, in verschiedenen Bereichen schrittweise Kontakt aufzunehmen, wie zur Realität, zu sich selbst und zu anderen. 'Prä-Therapie arbeitet mit dem konkreten, wahrnehmbaren, unmittelbaren Erleben - es geht um diesen bestimmten Stuhl, um dieses spezifische Geräusch, um genau dieses Gefühl.' Rogers bezeichnet den psychologischen Kontakt als die erste Bedingung für eine therapeutische Beziehung. Diese 'erste Bedingung' wird im Allgemeinen übersehen; die Forschung befasst sich vorwiegend mit den 'drei Bedingungen der Grundhaltung'. Prouty stellt fest, dass Rogers den Begriff 'psychologischer Kontakt' im Sinne einer Annahme verwendet und ihn weder genauer definiert noch eine Methode beschreibt, wie er herzustellen sei. Auf diesem Hintergrund wurde mit Prä-Therapie eine Theorie und Praxis des psychologischen Kontaktes entwickelt. Prä-Therapie kommt bei Klienten zur Anwendung, die keine Beziehung aufnehmen können, weil sie kontaktbeeinträchtigt sind.

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