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Trainee-Programme im Gesundheitswesen: Nachwuchsförderungsinstrumente in der stationären Alten- und Krankenpflege

AutorKatrin Möller
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl84 Seiten
ISBN9783863419240
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Der Fach- und Führungskräftemangel führt im Gesundheitswesen zu einem Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchsführungskräfte. Damit wächst der Druck auf die Unternehmen geeignete Nachwuchsführungskräfte zu rekrutieren, zu fördern und langfristig zu binden. Diese Master-Thesis soll Antworten auf die Frage liefern, inwieweit Nachwuchsführungskräfte gezielt auf ihre künftige Rolle als Führungskraft vorbereitet werden können, um einen optimalen Start ins Berufsleben sicher zu stellen. Mithilfe einer Literaturrecherche wurden theoretische Grundlagen zur Personal- und Führungskräfteentwicklung zusammengetragen. In Bezug auf die Forschungsfrage wurde deutlich, dass die Einarbeitung, das Coaching, das Mentoring und Trainee-Programme genutzt werden können, um Nachwuchsführungskräfte für die Übernahme von Führungsaufgaben zu befähigen. Für die wachsende Zielgruppe der (Fach-)Hochschulabsolventen/-innen eignen sich besonders Trainee-Programme. Um zu erfahren, wie diese Programme im Gesundheitswesen derzeit gestaltet sind und welcher Handlungsbedarf besteht, wurden mithilfe einer Checkliste Dokumente zu 17 existierenden Programmen in stationären Einrichtungen (Krankenhäuser und Alten-/ Pflegeheime) analysiert und miteinander verglichen. Resultat dieser Dokumentenanalyse war die Erarbeitung eines Katalogs von Gestaltungsempfehlungen zur Konzeption eines erfolgreichen Trainee-Programmes im Gesundheitswesen. Durch die Nutzung dieser Empfehlungen können künftige Trainee-Programme qualitativ hochwertig gestaltet und bestehende Konzepte optimiert werden.

Katrin Möller wurde 1986 in Saalfeld (Saale) geboren. Im Anschluss an ihre Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Medizinischen Hochschule Hannover absolvierte sie von 2007 bis 2010 zunächst ihr Bachelor-Studium mit Schwerpunkt Pflege und

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3, Konzeptionelle Aspekte von Trainee-Programmen: Nachdem ich die Grundlagen der Personalentwicklung, die Möglichkeiten der Führungsentwicklung und Anforderungen an künftige Führungskräfte dargestellt habe, möchte ich mich einem spezifischen Instrument der Führungskräfteentwicklung zuwenden: dem Trainee-Programm. Als berufsvorbereitende Personalentwicklungsmaßnahme zur Eingliederung von neuen Mitarbeitern/-innen in das Unternehmen sind Trainee-Programme auf die Bedürfnisse begabter Hochschulabsolventen/-innen zugeschnitten, um diese für Führungsaufgaben zu qualifizieren. Da Hochschulabsolventen/-innen zwar über ein hohes Maß an Fachkompetenz verfügen, aber in der Regel nur wenig Berufs- oder Führungserfahrung sammeln konnten, bedarf es einer Methode diese Zielgruppe in kürzester Zeit in die Unternehmenspraxis einzuführen und sicherzustellen, dass sie den vielfältigen Anforderungen einer Führungskraft gewachsen sind. Trainee-Programme können hierbei einen wesentlichen Beitrag leisten, da sie neben der Qualifizierung für Führungsaufgaben auch ermöglichen, dass der Trainee durch Einsätze in verschiedenen Unternehmensbereichen entdecken kann, über welche Stärken er/ sie verfügt und in welchen Arbeitsfeldern er/ sie eine Übernahme anstrebt. Um mich einer Betrachtung von praktisch erprobten Trainee-Programmen zu nähern, möchte ich in diesem Kapitel zunächst den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Thematik darlegen. In Kapitel 3.1 soll der Begriff Trainee-Programme genauer definiert und charakteristische Merkmale eines solchen Programms beschrieben werden. Anschließend möchte ich die Zielsetzungen von Trainee-Programmen beleuchten (Kapitel 3.2) und schildern, welche verschiedenen Programmtypen in der Literatur benannt werden (Kapitel 3.3). 3.1, Trainee-Programme - Definition und Charakteristika: Der Terminus Trainee-Programm wird in der wissenschaftlichen Literatur nicht einheitlich definiert. Er beinhaltet zwei eigenständige Begriffe: der aus dem englischen stammende Ausdruck 'Trainee', was soviel bedeutet wie 'jemand, der sich in der Ausbildung befindet', und der Begriff 'Programm'. Laut Nesemann (2012) impliziert der Terminus Programm, welcher ursprünglich aus der Informatik stammt, 'die Notwendigkeit, Ausbildungsmaßnahmen in einen sinnvollen Ablauf und die einzelnen Elemente in eine strukturierte Ordnung zu bringen'. Im Verständnis von Thom (1987) bedeutet eine Strukturierung im Sinne eines Programmes eine Präzisierung von Lernzielen, eine auf diese Ziele bezogene Auswahl von Lerninhalten und -methoden sowie eine Steuerung und Kontrolle des Programms. Nach Becker (2009) können Trainee-Programme somit wie folgt definiert werden: Trainee-Programme 'bieten insbesondere Fachhochschul- und Hochschulabsolventen die Möglichkeit der systematischen, geplanten, fachlichen Einarbeitung und Integration in das neue Unternehmen. Ziel ist es, den Absolventen den Übergang ins Berufsleben zu erleichtern. Dazu durchlaufen sie festgelegte Bereiche. Zusätzlich bieten Traineeprogramme ergänzende Bildungsmaßnahmen. Traineeprogramme können zwischen 6 und 24 Monate andauern. Sie sind systematisch geplant, organisiert und didaktisch strukturiert'. Im Zuge der zahlreichen Veröffentlichungen in den 1980er Jahren zur Thematik wurden grundlegende Charakteristika von Trainee-Programmen formuliert, um diese von anderen Ausbildungsprogrammen in Unternehmen abzugrenzen. Nach Ferring und Thom (1980) sind für ein Trainee-Programm kennzeichnend: eine planvolle Ausgestaltung des Ausbildungsprogrammes: das Trainee-Programm wird gesteuert und läuft nicht zufällig ab; eine Ausbildungsdauer von mindestens sechs Monaten, aber 24 Monate nicht überschreitend; ein Teilnehmerkreis, der sich in der Regel auf Hoch- bzw. Fachhochschulabsolventen/-innen beschränkt, die in die Berufspraxis eingeführt werden sollen; eine größere Zahl von Teilnehmern/-innen für ein Trainee-Programm: es geht nicht nur um die Vorbereitung einer Einzelperson im Rahmen der Nachfolgeplanung. Weiterhin charakterisch für Trainee-Programme ist die Tatsache, dass sie ein Bündel von unterschiedlichen Personalentwicklungsmaßnahmen darstellen. Sie kombinieren Elemente wie Mentoring, Projektarbeit, off-the-job Maßnahmen wie die Teilnahme an Seminaren oder Trainee-Treffen und Hospitation bzw. Job-Rotation, also einen geplanten Arbeitsplatz- oder Bereichswechsel, um Zusammenhänge im Unternehmen zu erfassen und verschiedene Aufgabengebiete kennenzulernen. Dieser Mix von Methoden erlaubt es den Trainees einen umfassenden, bereichsübergreifenden Eindruck zu erhalten, Organisationsstruktur und -kultur kennenzulernen, Beziehungen und Netzwerke im Unternehmen aufzubauen sowie eigene Fähigkeiten und Neigungen zu erfassen und zu vertiefen.
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