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Transformation in der Ökonomie

Festschrift für Gerhard Schwödiauer zum 65. Geburtstag

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl378 Seiten
ISBN9783834980960
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis64,99 EUR
Wettbewerblich organisierte Ökonomien zeichnen sich durch Wandel einerseits und Anpassungsverhalten andererseits aus. Dabei finden verschiedene ökonomische Transformationsprozesse statt: auf einzel- oder gesamtwirtschaftlicher Ebene, strukturell oder nur regional wirkende Einflüsse, verhaltensbedingte oder regelbezogene Veränderungen.

Prof. Dr. H. Gischer ist Inhaber der Professur für Geld und Kredit, Prof. Dr. P. Reichling hat den Lehrstuhl für Finanzierung und Banken, Prof. Dr. Th. Spengler den Lehrstuhl für Unternehmensführung und Organisation - jeweils an der Universität Magdeburg - inne. Sie sind zudem Direktoren des Forschungszentrums für Sparkassenentwicklung (FZSE). Prof. Dr. A. Wenig ist emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

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Leseprobe
"Wandel und Anpassungsverhalten (S. 3)

Eine wesentliche Eigenschaft (hoch) entwickelter Marktwirtschaften ist ihre ausgeprägte Fähigkeit zur Flexibilität. Angetrieben durch bedürfnisorientierte Konsumentensouveränität und innovative Pionierunternehmer ändern sich die verfügbaren Produkte und Dienstleistungen ebenso kontinuierlich wie die Zahl oder die Struktur der Marktteilnehmer. Wettbewerblich organisierte Ökonomien zeichnen sich mithin durch Wandel einerseits und korrespondierendes Anpassungsverhalten andererseits aus.

Der jeweilige Blick auf die temporären Gegebenheiten ist daher zumeist nur eine Momentaufnahme. Vielmehr findet beinahe permanent die eine oder andere Art von Transformation in der Ökonomie statt: einzel- oder gesamtwirtschaftlich, strukturell oder regional, verhaltensbedingt oder regelbezogen.

Was für entwickelte Volkswirtschaften gilt, trifft nicht selten auch auf einzelne Personen zu, auf Menschen etwa, die Herausforderungen suchen, hohe Ansprüche erfüllen wollen, gestalten und entwickeln möchten, Visionen haben und Mitmenschen begeistern können. Ganz ohne Frage gehört Gerhard Schwödiauer zu dieser besonderen Spezies. Sein beruflich- akademischer Lebensweg ist gekennzeichnet von Wandel und Flexibilität.

Dem Studium folgte schon bald die Tätigkeit als Direktor eines namhaften Forschungsinstituts, sein vitales Forschungsinteresse führte Schwödiauer bereits in jungen Jahren auf eine Universitätsprofessur, seine umfangreiche Lehr- und Verwaltungserfahrung machte ihn schließlich zum idealen Kandidaten für den (Wieder-) Aufbau einer Fakultät nach der Wiedervereinigung.

Wandel und Flexibilität im Denken sowie Anpassungsfähigkeit und Gestaltungsanspruch zeichnen Schwödiauer aus – „Bereitschaft zur Transformation"" könnte das Motto seines akademischen Wirkens lauten. Die Herausgeber und Autoren dieser Schrift sind vom Ziel geleitet, der Band möge ihre hohe persönliche Wertschätzung für den Akademiker und Menschen Schwödiauer geeignet zum Ausdruck bringen und den Jubilar beim Blättern durch die Seiten an manche zurückliegende Begegnung erinnern.

Den Forschungsfeldern Gerhard Schwödiauers trägt der Aufbau dieser Festschrift Rechnung. Mit Fragestellungen der Gestaltung und Organisation von Arbeitsmärkten hat er sich ebenso befasst wie mit Problemen der Qualifizierung, vor allem im Kontext mit der Bedeutung von Ausbildung für das Wachstumspotential von Transformationsökonomien oder hoch entwickelten Volkswirtschaften.

Als ausgewiesener Spieltheoretiker, zweifel- los geprägt durch die persönliche Begegnung mit Oskar Morgenstern, ist Schwödiauer seit Beginn seiner akademischen Forschung zudem am ökonomischen Verhalten von Akteuren interessiert. Dass dies nicht zwingend identisch mit dem Verhalten von Ökonomen ist, wird dem ausgewiesenen Dogmenhistoriker Schwödiauer bereits früh klar geworden sein. Wesentliche Beiträge seines wissenschaftlichen Œuvres befassen sich darüber hinaus mit Kapitalmärkten und Investitionskalkülen.

Als Makroökonom lag ihm die Untersuchung von Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung von konjunkturellen Schwankungen besonders am Herzen. Die außergewöhnliche Breite seiner Forschungsinteressen spiegeln nicht zuletzt die Arbeiten Schwödiauers zum Thema Operations Research wider.

Die formalisierte Analyse von konkreten ökonomischen Fragen gerät dabei nicht zum Selbstzweck, sondern dient vielmehr der Herleitung umsetzbarer Handlungsempfehlungen. Das erste Themenfeld „Arbeitsmarkt und Qualifizierung"" beleuchten zunächst Benjamin Bental und Dominique Demougin unter dem Aspekt „Labor Market Frictions and Optimal Bargaining Power"".

Ausgehend von der Feststellung, dass Arbeitsmärkte nicht den Standardannahmen der neoklassischen Theorie genügen, fokussieren sie die Allokation von Verhandlungsmacht in Lohnverhandlungen sowie deren Einfluss auf Output, Erwerbsbeschäftigung und Arbeitslosigkeit.

Auf modelltheoretischer Basis leiten die Autoren wichtige Ergebnisse über die Zusammenhänge dieser Schlüsselvariablen ab. Der Beitrag von Stefan Felder ist „Optimal Tax Deductions for Educational Expenses"" gewidmet. Zunächst werden hier ein über zwei Perioden angelegtes Lebenszyklus- Konsum-Modell vorgestellt und die resultierenden Optimalitätsbedingungen erster Ordnung für Sach- und Humankapitalentscheidungen hergeleitet."
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis7
Zu diesem Band und zur Person Gerhard Schwödiauers10
Wandel und Anpassungsverhalten11
Zum Lebenslauf von Gerhard Schwödiauer17
Gerhard Schwödiauer und das Deutsche MBAProgramm Moskau23
Arbeitsmarkt und Qualifizierung25
Labor Market Frictions and Optimal Bargaining Power26
Optimal Tax Deductions for Educational Expenses39
Flexicurity Capitalism50
Personalplanung bei demographischem Wandel: Einzel- und gesamtwirtschaftliche Aspekte70
Incentives for Lifelong Learning? German Institutions in Comparison92
The Role of University Economic Education in the Transformational Process in Ukraine112
Ökonomisches Verhalten und Verhalten von Ökonomen125
Optimizing Trust126
Was könnte Terrorismus mit Ökonomie zu tun haben?140
Ökonomische Analyse des Selbstopferverhaltens153
Gestaltungspolitik oder Kuhhandel? Eine empirische Analyse der EU- Ausgabenpolitik182
Was macht Ökonomen „anders“? Wirkungen der Ökonomieausbildung in Magdeburg und Köln192
Kapitalmärkte und Investitionskalkül208
Return Patterns on the Bulgarian Stock Market209
Kapitalmarkteffizienz und Anreize zur Informationsbeschaffung226
“Sell in May and Go Away” on the Russian Stock Market242
Zins, Zeit und Zukunft „ Zu Ökonomie und Ethik globaler Klimamodelle252
Operations Research, Organisation und Information269
Tourenplanung für den Menübringdienst des Deutschen Roten Kreuzes Magdeburg „ Eine Fallstudie270
Zerrissene Netze und produktive Netzwerke290
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit „ Einflussfaktoren und Besonderheiten306
Der Businessplan als institutionalisiertes Informationssystem im Gründungsprozess322
Ausgewählte Schriften von Gerhard Schwödiauer345
Die Autoren349

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