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Überlebensgeschichten. Kindersoldatinnen und -soldaten als Flüchtlinge in Deutschland

Eine Studie zur sequentiellen Traumatisierung

AutorDima Zito
VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl464 Seiten
ISBN9783779943242
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis45,99 EUR
Anhand biografisch-narrativer Interviews geht diese Studie der Frage nach, wie Kindersoldatinnen und -soldaten traumatische Erfahrungen verarbeiten und wie sich die Lebensbedingungen als Flüchtlinge in Deutschland dabei auswirken. Wie verarbeiten ehemalige Kindersoldatinnen und -soldaten ihre potenziell traumatischen Erfahrungen, und wie wirken sich die Lebensbedingungen im Exil dabei aus? Auf der Basis biografisch-narrativer Interviews mit 15 jungen Flüchtlingen aus sechs afrikanischen Ländern werden die Charakteristika der traumatischen Sequenzen und typische Bewältigungsverläufe herausgearbeitet. Die Erfahrungswelten der Betroffenen werden durch zahlreiche Zitate nachvollziehbar gemacht. Die Kinder entwickeln in ausweglosen Situationen in bewaffneten Konflikten zahlreiche kontextangemessene Anpassungsleistungen, um zu überleben. In Deutschland machen sie im exkludierenden und bürokratischen Asylsystem erneut Erfahrungen des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht. Wesentlich für eine Stabilisierung ist soziale Unterstützung, z. B. durch kompetente Fachkräfte und gesellschaftliche Inklusion.

Dima Zito, Jg. 1970, Dr. phil., ist Traumatherapeutin im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf. Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit hat die Schwerpunkte Trauma und Flucht.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Vorwort von Michaela Huber11
Vorwort der Autorin15
1. Einleitung18
1.1 Definitionen18
1.2 Forschungsleitende Fragestellungen19
1.3 Aufbau der Arbeit20
2. Stand der Forschung22
2.1 Kindersoldatinnen und -soldaten als Flüchtlinge in Deutschland22
2.2 Studien zu psychischer Belastung und Traumatisierungen bei Kindersoldatinnen und -soldaten27
2.3 Psychische Belastung und Traumatisierung bei Soldatinnen und Soldaten30
2.4 Flüchtlinge und psychische Belastung31
2.5 Zusammenfassung des Forschungsstandes35
3. Kindersoldatinnen und -soldatenals gesellschaftliches Phänomen36
3.1 Geschichte und Gegenwart, Zahlen und Orte – ein Überblick36
3.2 Globalisierung, Neue Kriege und internationaler Waffenhandel39
3.3 Internationale Abkommen gegen den Einsatz von Kindern in bewaffneten Konflikten45
3.4 Kindheitskonzeptionen und der Blick auf Kinder in bewaffneten Konflikten47
4. Flüchtlinge in Deutschland55
4.1 Menschen auf der Flucht und politisches Asylin Deutschland55
4.2 Aufenthaltsrecht in Deutschland58
4.3 Institutionalisierte Exklusion: Lebensbedingungen60
4.4 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge63
4.5 Zugang zu therapeutischer Behandlung69
5. Theoretische Rahmung: Trauma und Resilienz72
5.1 Trauma und Traumatisierung72
5.2 Traumafolgestörungen76
5.3 Traumatisierung bei Kindern82
5.4 Resilienz85
5.5 Sequentielle Traumatisierung89
6. Methodologie: Forschungskonzept und Umsetzung96
6.1 Biographisch-narrative Interviews96
6.2 Das Sample99
6.3 Durchführung der Interviews und Umgang mit Traumatisierungen102
6.4 Umgang mit den sprachlichen Besonderheiten der Studie107
6.5 Dokumentation109
6.6 Auswertung der Interviews111
7. Hintergrundinformationen: Kurzbiographien und Herkunftsländer114
7.1 Kurzbiographien der Interviewten114
7.2 Länderinformationen122
8. Aufbau des Auswertungsteils, Charakterisierung der traumatischen Sequenzen136
9. Vorbedingungen138
9.1 Milieu138
9.2 Ressourcen und Belastungen innerhalb der Familie142
9.3 Zugang zu Bildung im Herkunftsland146
10. Erste Traumatische Sequenz - Erfahrungen von Krieg und Gewalt vor der Rekrutierung150
10.1 Kriegserfahrungen vor der Rekrutierung150
10.2 Tod von Elternteilen153
10.3 Zusammenfassung Vorbedingungen und erste traumatische Sequenz157
11. Zweite traumatische Sequenz –Erfahrungen als Kindersoldatinnen und -soldaten158
12. Soziodemographische Merkmale159
12.1 Geschlecht159
12.2 Alter beim Eintritt und Dauer des Einsatzes159
12.3 Herkunftsländer160
13. Rekrutierung161
13.1 Zwang161
13.2 Entscheidung zum Beitritt165
13.3 Beteiligung im familiären Kontext177
13.4 Uneindeutiger Beitritt179
13.5 Zusammenfassung der Aussagen zu Rekrutierung180
14. Struktur der Gruppe181
14.1 Referenzrahmen181
14.2 Extremer Stress, Gewalt und kontinuierliche Fortbewegung185
14.3 Ausmaß des Unterworfenseins187
14.4 (Initiations-)Riten als (gezielte) Traumatisierung191
15. Eigenes Handeln und die Rolle von Kindern195
15.1 Militärische Ausbildung196
15.2 Hilfstätigkeiten im militärischen und organisatorischen Bereich197
15.3 Spionage und Kurierdienste198
15.4 Überfälle, Raub200
15.5 Gewalttaten gegen Zivilbevölkerung201
15.6 Rolle von Kindern208
15.7 Zusammenfassung den eigenen Handelns211
16. Bewältigungsprozesse zwischen Anpassung, Verweigerung undTraumatisierung213
16.1 Einpassung215
16.2 Gefühlsregulation oder -abspaltung218
16.3 Situationsangemessenes Bindungsverhalten227
16.4 Haltungen zu Leben und Tod235
16.5 Traumatisierung240
17. Form der Beendigung – Ausstieg aus bewaffneten Gruppen246
17.1 Von außen gesetztes Ende247
17.2 Entscheidung zum Ausstieg, Flucht250
18. Typische Verläufe253
18.1 Konstante Identifikation253
18.2 Konstante Ablehnung255
18.3 Anpassung256
18.4 Distanzierung257
18.5 Verläufe unter Einbeziehung des Einstiegs und Ausstiegs257
19. Weitere traumatische Sequenz in der Herkunftsregion260
19.1 Haft260
19.2 Unsicherheit der Kriegs- und Nachkriegszeit263
19.3 Weitere traumatische Sequenz: Zusammenfassung271
20. Flucht272
20.1 Fluchtauslöser272
20.2 Organisation der Flucht283
20.3 Zusammenfassung Flucht290
20.4 Ankunft in Deutschland291
21. Erfahrungen im deutschen Exil (dritte oder vierte traumatischeSequenz)296
22. Belastungserfahrungen imKontext des Asylsystems297
22.1 Zuweisung und „Transfer“297
22.2 Altersfestsetzung304
22.3 Asylverfahren306
22.4 Unterbringung in Asylbewerberunterkünften312
22.5 Lebenssituation als Flüchtlinge316
23. Unterstützungserfahrungen324
23.1 Private Unterstützung324
23.2 Professionelle Unterstützung332
23.3 Unterstützungserfahrungen als Ausgleich und Familienersatz357
24. Lebenslage: Inklusion, Exklusion und Existenzsicherung360
24.1 Gesellschaftliche Funktionssysteme361
24.2 Existenzsicherung370
24.3 Zusammenfassung der Lebenslage375
25. Verarbeitung: Belastung und Bewältigung378
25.1 Psychische Belastung und Symptomatik380
25.2 Bewältigungsstrategien400
26. Zukunftsperspektiven431
26.1 Ohne sicheren Boden ist kein Weg erkennbar431
26.2 Überlebenssicherung und Normalität433
26.3 Bildung und Erfolg434
26.4 Altruistische und politische Motive435
27. Abschließende Betrachtungen und Ausblicke438
28. Zusammenfassung443
Literatur/Quellen455

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