Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,3, Fachhochschule Bielefeld (Fachbereich Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der Emotionspsychologie ist bekannt, dass Emotionen zu den Menschen gehören wie die Luft zum Atmen. Emotionen veranlassen ihn, etwas zu tun oder zu unterlassen. Jemand der Angst vor dem Fliegen hat, wird kaum freiwillig in ein Flugzeug steigen. Ein Mann, der sich in eine Frau verliebt hat, versucht alles um ihr Herz zu erobern, um mit ihr glücklich zu werden. Emotionen gehören also zum alltäglichen Leben. Finden wir Menschen sympathisch wollen wir mit ihnen in Kontakt treten. Lösen Menschen hingegen in uns Antipathie oder Angst aus, meiden wir den Kontakt zu ihnen. So sind es auch Emotionen die einen Menschen dazu bewegen, eine psychosoziale Beratungsstelle aufzusuchen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der psychosoziale Beratungsprozess von Emotionen geprägt ist. In der psychosozialen Beratung spielen Emotionen demzufolge eine zentrale Rolle. Auch der Berater reagiert im Beratungsprozess emotional, da er auch nur ein Mensch ist. Psychosoziale Beratung ist also geprägt von Emotionalität auf beiden Seiten einer Berater-Klient-Beziehung. In der Interaktion von Berater und Klient kann die beiderseitige Emotionalität eine sehr heikle Brisanz entwickeln und zu ungewollter Stagnation oder Abbruch des Beratungsprozesses führen. Als Verantwortlicher für den Beratungsprozess stellt sich für den Berater deshalb die Frage nach dem angemessenen Umgang mit Emotionen, um seiner Verantwortung gerecht werden zu können. Die zentrale Fragestellung der vorliegenden Diplomarbeit ist daher: Wie und warum werden Emotionen im psychosozialen Beratungsprozesse geweckt, wie gehe ich als Berater damit angemessen um, und welche Faktoren sind wichtig für einen solchen angemessenen Umgang? Dabei ist es mein persönliches Anliegen, für mich ein Konzept herauszuarbeiten, nach dem ich in der Lage bin, als Berater in spe angemessen mit Emotionen im psychosozialen Beratungsprozess umzugehen. Es geht mir nicht darum, darzulegen, wie der Berater mit dem Klienten dessen Problem lösen kann, also die Frage nach geeigneten Möglichkeiten zur Diagnose und Intervention zu klären, sondern lediglich um den Umgang mit Emotionen, die in den Phasen von Diagnose und Intervention auftauchen. Häufig lassen sich emotionale Reaktionen im Zusammenhang mit der vom Klienten geschilderten gegenwärtigen Problematik auf Anhieb nicht verstehen. [...]
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