VEGETARIER-IRRTUM NR. 1:
Vegetarier retten die Welt.
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Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Denn wäre es nicht ein Unding, wenn wir unsere Ernährung radikal umstellen müssten, um die Welt vor dem Kollaps zu bewahren? Man kann schließlich auch nicht von einem Löwen erwarten, dass er wegen des Klimawandels zum Vegetarier wird! Und wie soll eine Ernährungsweise, die so ganz nebenbei unsere Gesundheit untergräbt, die Welt retten?
Der Vegetarier und sein ökologischer Fußabdruck
Zu einer intakten Welt gehören auch gesunde Menschen – das haben die Anhänger des Vegetarismus offensichtlich übersehen. Ein Volk aus lauter degenerierten Vegetariern, die hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt sind, damit sie einigermaßen ihren Alltag bewältigen können, kann auch weltpolitisch nicht viel erreichen. Themen wie Ethik, Nachhaltigkeit und Ökologie spielen in der Weltanschauung des Vegetarismus eine herausragende Rolle, und manchmal kann man sogar den Eindruck bekommen, dass diese höher gewertet werden als die eigene Gesundheit. Wenn das „Sich-gesund-Essen“ mit einer vegetarischen Ernährung doch nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat, so kann man sich mit einer vegetarischen Ernährung wenigstens für die Ökologie und die Dritte Welt aufopfern, das meinen zumindest viele Vegetarier. Ist also der Vegetarismus der Beginn eines neuen Heldentums? Sich selbst kasteien, um die Welt zu retten? Der Haken an dieser Sache ist, dass die ökologischen Aspekte des Vegetarismus – genauso wie die gesundheitlichen und die ethischen – auf äußerst wackeligen Beinen stehen.
Bestes Beispiel sind die Zahlen, mit denen Vegetarier gerne demonstrieren, dass ihr ökologischer Fußabdruck viel geringer sei als der von einem Gemischtköstler. Diese Zahlen sind jedoch eine unglaubliche Irreführung, weil sie ausschließlich auf der industriellen Massentierhaltung basieren. Vegetarier gehen einfach davon aus, dass diese die einzige Möglichkeit sei, um Tiere zu halten. Das ist sie aber nicht, denken Sie nur mal an die extensive Weidetierhaltung – Tiere, die auf diese Art und Weise gehalten werden, fallen durch das Raster der simplen Schwarz-Weiß-Malerei seitens der Vegetarier. Und deshalb ist der Vegetarismus genau der falsche Ansatz, wenn es um die Bewahrung unserer Schöpfung geht. Oder wie sollte ein Schaf der Umwelt schaden, wenn es tagein und tagaus in einem Obstgarten grast und damit sogar den Einsatz von Herbiziden überflüssig macht? Lässt man Hühner auf einem Bauernhof frei herumspringen, fressen sie so ziemlich alles, was sie in ihren Schnabel bekommen. Dann brauchen sie auch kein Mastfutter und leisten obendrein einen wichtigen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht, indem sie Insekten und Ungeziefer vertilgen. Man könnte noch viele solche Beispiele anführen, aber schon diese beiden zeigen, dass die Zahlen der Vegetarier hinsichtlich ihres ökologischen Fußabdrucks einfach nur Makulatur sind.
Das gilt auch für den Wasserverbrauch: Angeblich werden mindestens 15.000 Liter Wasser benötigt, um ein Kilo Fleisch zu erzeugen. Doch wie kommt man auf diese Zahl? Da wird einfach alles blindlings zusammengerechnet, wie etwa die Bewässerung der Futterpflanzen mit der Tränkung der Tiere. Dabei können Tiere genauso gut auch Regenwasser trinken, wenn sie im Freien gehalten werden, und dort braucht es auch keinen Futtermittelanbau. Außerdem kann eine Kuh so viel Wasser saufen, wie sie will, das geht ja nicht verloren, sondern wird wieder ausgeschieden und gelangt somit zurück in den Kreislauf. Eine Kuh ist also kein Wasserballon, der sich immer weiter aufbläht, wie es uns die Vegetarier mit ihren falschen Zahlen suggerieren, sondern nur eine Zwischenstation in einem unendlich großen Wasserkreislauf.
Beim Landverbrauch sieht es nicht viel besser aus: Vegetarier behaupten, dass für die Tierhaltung zu viel Anbaufläche vergeudet wird. Doch diese Auffassung basiert schlicht auf einer völligen Unkenntnis geografischer Gegebenheiten, denn zwei Drittel der trockenen Landoberfläche eignen sich ohnehin nicht für den Anbau von Getreide, Soja oder Gemüse. Denken Sie nur mal an die Almwiesen, Niedermoore, Heidelandschaften, Flussauen oder an die Hochebenen in Tibet und die Steppen in Kasachstan – alle diese Flächen lassen sich nur nutzen, wenn man dort Kühe, Schafe oder Ziegen weiden lässt. Und es wäre absolut töricht, das nicht zu tun! Die Frage ist nur, ob sich Vegetarier oder Veganer von solchen Fakten beeindrucken lassen.
Klimakiller Fleischkonsum?
Hat man ein Vegetarier-Märchen widerlegt, dann folgt sogleich das nächste: „Fleischkonsum ist der größte Klimakiller“, tönt es lauthals seitens der Veganer. Ach so? Aber warum ist dann unser Klima nicht schon längst den Bach runtergegangen? Immerhin wurde schon immer Fleisch gegessen, seit es eben Tiere gibt. Und nicht nur vom Menschen: Auch Tiere essen Tiere – und das nicht zu knapp. Und sie alle sollen dem Klima schaden, nur weil sie ihren Hunger stillen? Das ist doch lächerlich. Angeblich setzen Kühe beim Rülpsen und Pupsen große Mengen klimaschädlicher Gase frei, von dem vielen CO₂ beim gewöhnlichen Ausatmen ganz zu schweigen. Aber was ist mit den Kühen, die in freier Wildbahn leben, zum Beispiel in einer Büffel-Herde – die machen das nicht? Wenn es tatsächlich stimmen würde, dass unsere Nutztiere mit ihren „Abgasen“ das Klima ruinieren, dann müsste das ja auch bei allen wild lebenden Tieren der Fall sein!
Diese wurden jedoch seit Beginn des Ackerbaus derart dezimiert, dass unsere heutige Nutztierhaltung im Vergleich zu früheren Beständen wie ein lächerlicher Tierpark erscheint. Beispielsweise gab es in Amerika 1491 noch zwischen 60 und 100 Millionen Bisons, welche vom weißen Mann in kürzester Zeit beinahe vollständig ausgerottet wurden. Das Gleiche gilt für unzählige andere Tierarten, von denen dank Intensivlandwirtschaft, Straßenbau, Industrie und ausufernder Städte heute nur noch Restbestände – wenn überhaupt – übrig sind. Rechnet man alle diese Tiere zusammen, welche dem Menschen weichen mussten, so kommt man auf eine unvorstellbar große Zahl.
Das Problem ist also nicht die Tierhaltung an sich, sondern unser falsches Denken: Es werden immer nur einzelne Aspekte herausgegriffen, wie zum Beispiel das Rülpsen der Kühe, während der Blick für das Ganze verloren geht. Daran krankt eigentlich unsere gesamte Gesellschaft, erkennbar u. a. an der Überspezialisierung der Ärzte, die sich nur noch mit einzelnen Organen befassen anstatt mit dem ganzen Menschen. Oder an der „Betriebsblindheit“ mancher Wissenschaftler, die es verlernt haben, jenseits ihres eigenen Fachbereichs auch mal interdisziplinären Fragen nachzugehen. Oder wie sonst konnte es passieren, dass Kohlendioxid mittlerweile als ein schädliches Treibhausgas gebrandmarkt wird und alle diesen Unsinn glauben? Ich kann mich noch gut an den Gärtner meines Elternhauses erinnern, der furchtbar grinste, wenn er seinen stinkenden Rasenmäher anmachte. Er sagte immer: „Das ist gut für die Pflanzen.“ Womit er auch Recht hatte: Kohlendioxid ist nämlich für die Pflanzen genauso wertvoll wie Sauerstoff für den Menschen! (Außer Stickoxide, weil sie die Böden übersäuern– aber dafür kann man Filter einbauen.) Weshalb also den CO₂-Äquivalenten einzelner Nahrungsmittel berechnen, wenn wir überhaupt keine Ahnung haben, wie hoch der tatsächliche CO₂-Bedarf der Pflanzenwelt ist? Das ist vollkommener Quatsch und zeigt doch, wie krank unsere Gesellschaft schon ist. Oder haben Sie schon mal einen Löwen gesehen, der einen Taschenrechner in die Pranke nimmt, um den CO₂-Äquivalenten zu berechnen, bevor er eine Gazelle reißt? Der CO₂-Kreislauf der Natur ist viel zu komplex, um ihn auch nur annähernd mathematisch zu erfassen. Mit solchen fiktiven Rechnungen wird nur erreicht, dass unser natürliches Verhältnis zum Essen immer weiter zerstört wird – und das ist die eigentliche Absicht, die dahintersteht – und so dem Klima in keiner Weise geholfen wird.
Außerdem wird hier auch mit falschen Zahlen operiert: Es macht keinen Sinn, den CO₂-Ausstoß, der beim industrialisierten Futtermittelanbau entsteht, einfach mit den Emissionen der Nutztiere zu addieren, und dann der Tierhaltung die Schuld für den Klimawandel in die Schuhe zu schieben. Denn es braucht nicht zwingend einen Futtermittelanbau, um Tiere zu halten. Mit Tierhaltung lässt sich sogar die Klimabilanz verbessern, nämlich dann, wenn man die Tiere draußen grasen lässt. Denn egal ob Flussauen, Bergwiesen, Niedermoore, Heiden oder Hutewälder: Alle diese Flächen sind ausgezeichnete CO₂-Senken, die sich nur mittels Beweidung erhalten lassen! Wer dennoch der Ansicht ist, er müsse seinen CO₂-Ausstoß reduzieren, der soll doch bitte weniger Auto fahren und sich nicht aus aller Welt...