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Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie: Eine Analyse des Wertschöpfungspotenzials nachhaltiger Maßnahmen

AutorBarbara Bilyk
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl80 Seiten
ISBN9783842831476
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Nachhaltige Entwicklung wird oftmals als die größte globale Herausforderung unseres Jahrhunderts bezeichnet. Bei der Lösung spielen Unternehmen eine wesentliche Rolle, da die von ihnen getroffenen Entscheidungen weitreichende Auswirkungen auf die Lebensweise sowie auf die Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt haben. Auch wenn sich Unternehmen dieser übergeordneten Verantwortung meist bewusst sind, so sind für sie in erster Linie dennoch rein ökonomische Prinzipien handlungsleitend. Hierbei wurde Nachhaltigkeit bislang als eine formale Nebenbedingung verstanden, weshalb nachhaltige Maßnahmen vermehrt im Zuge gesetzlicher Verpflichtungen oder als Reaktion auf politischen und gesellschaftlichen Druck eingeführt wurden. Die zurückhaltende Eigeninitiative bezüglich der gleichwertigen Integration von ökonomischen und ökologischen Zielen kann durch den weitgehend unerforschten Einfluss von nachhaltigen Maßnahmen auf den Unternehmenserfolg begründet werden. Zwar zeigt eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich aktive Nachhaltigkeit ökonomisch auszahlt. Dennoch scheint diese Beziehung nicht generell zu gelten. In diesem Buch wird daher der Frage nachgegangen, welches Wertschöpfungspotenzial nachhaltige Maßnahmen bergen und wie der Wirkungszusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und ökonomischem Erfolg systematisch gestaltet werden kann.

Barbara Bilyk wurde 1987 in Frechen bei Köln geboren. Ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und der Swinburne University of Technology in Melbourne schloss die Autorin im Jahre 2011 mit dem akademischen Grad der Dipl.-Kffr. erfolgreich ab. Bereits während des Studiums sammelte die Autorin vielfältige praktische Erfahrungen in der Privatwirtschaft. Parallel dazu engagierte sie sich stets ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit sowie in studentischen Organisationen. Diese Tätigkeiten motivierten sie, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen. Seit 2012 ist die Autorin als Consultant für eine Unternehmensberatung mit finanzwirtschaftlichem Fokus tätig.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Triebkräfte für Nachhaltigkeit: Das wachsende Interesse der Wirtschaft an dem unter Kapitel 2.1 dargestellten Leitbild der Nachhaltigkeit lässt sich insgesamt als Antwort auf veränderte Rahmenbedingungen des unternehmerischen Handlungsraums verstehen (Hansen & Schrader, 2005; Schmid, 1996; Suchanek & Lin-Hi, 2006). Die Triebkräfte dieser Entwicklung werden in diesem Kapitel erläutert. Dabei ist zu beachten, dass alle hier beschriebenen Treiber nicht unabhängig voneinander auf die Unternehmen wirken, sondern eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig verstärken. Globalisierung. Neben einem insgesamt höheren Welthandelsvolumen kommt es im Zuge der Globalisierung vermehrt zu internationalen Wertschöpfungsverflechtungen. Wirtschaftliche Interaktionen und Kooperationen gehen hierbei über territorial definierte Staatsgrenzen hinaus und überschreiten damit den Handlungsraum einer nationalen Politik (Burger & Mayer, 2003; Suchanek & Lin-Hi, 2006). Aufgrund divergierender Interessen kann die stark eingeschränkte Steuerungsmöglichkeit staatlicher Institutionen bislang nicht vollständig durch die Vereinbarungen supranationaler Institutionen wie der Europäischen Union oder den Vereinten Nationen ausgeglichen werden (Burger & Mayer, 2003; Hansen & Schrader, 2005). Dies führt zu einer bedeutenden Veränderung der Machtverhältnisse. Während sich der Einfluss-bereich von Nationalstaaten verringert, gewinnt die Privatwirtschaft, insbesondere multinationale Unternehmen, immer mehr an Bedeutung (Burger & Mayer, 2003; Cramer, 2002; Koplin & Müller, 2009). Durch die verbesserte Machtposition sowie entscheidende Möglichkeiten zur Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Probleme eines Landes, beispielsweise durch weltweiten Kapitaleinsatz, steigt die Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft. Es wird von ihnen erwartet, dass sie die durch den Bedeutungsverlust des Staates entstandenen Regelungs- und Versorgungslücken kompensieren (Hansen & Schrader, 2005; Matten, Crane & Chapple, 2003). Informations- und Kommunikationstechnologien. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bieten die Möglichkeit zur schnellen, kostengünstigen sowie uneingeschränkten Informationsverfügbarkeit und -diffusion. Es ist dadurch für Stakeholder sehr viel einfacher geworden die (globalen) Vorgänge eines Unternehmens zu verfolgen. Dies schließt insbesondere kritische Informationen wie Rechts-widrigkeiten mit ein. Stakeholder können sich demzufolge ein genaueres Bild von Unternehmen und ihren Produkten beziehungsweise Dienstleistungen machen sowie Vor- und Nachteile besser bewerten (Cramer, 2002). Infolgedessen nimmt die Transparenz und damit gleichzeitig auch die Aufdeckungswahrscheinlichkeit von unternehmerischem Fehlverhalten zu (Cramer, 2002; Suchanek & Lin-Hi, 2006). Da die Informations- und Kommunikationstechnologien außerdem die Netzwerkbildung sowie die Koordination von Entscheidungen und Aktionen über Zeit und Raum vereinfachen, steigt das unternehmerische Risiko, für Missstände sanktioniert zu werden. Insgesamt stehen Unternehmen demnach sowohl unter ständiger Beobachtung als auch unter aktiver Bewertung durch die Gesellschaft. Dabei besteht die Gefahr von Fehlinformationen oder -urteilen, welche durch die zunehmende Informationsmenge und -komplexität sowie die Möglichkeit der Manipulation von Nachrichten entstehen können (Suchanek & Lin-Hi, 2006; Zentes, Bastian & Lehnert, 2010). Unternehmen haben daher ein Interesse daran, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten und diesen detailliert und öffentlich zu kommunizieren. Stakeholder. Die Erwartungen und Anforderungen verschiedener Stakeholder beeinflussen das nachhaltige Engagement der Unternehmen maßgeblich. Die stärksten Triebkräfte gehen dabei von der Öffentlichkeit und den Finanzmärkten aus (Binhack, Häusle, Flatz, Escher & Suhr, 2006). Wie bereits erläutert, ist die Öffentlichkeit durch die Weiterentwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien immer besser über Unternehmensaktivitäten informiert und beurteilt diese zunehmend kritischer. Dies betrifft vor allem umweltbezogene Aspekte, da sich eine Öko-sensibilisierung der Gesellschaft konstatieren lässt (Meffert & Bruhn, 1996). Dieser Wertewandel führt dazu, dass sich die Öffentlichkeit intensiver mit dem Leitbild der Nachhaltigkeit beschäftigt und ein besseres Bewusstsein für die Auswirkungen von Unternehmenstätigkeiten entwickelt (Epstein, 2008). Von den Betrieben wird daher Offenlegung und Transparenz nicht nur gegenüber allen finanziellen Vorgängen gefordert, sondern auch gegenüber ökologischen und sozialen Leistungen (Cramer, 2002). Diese öffentliche Meinung wird von Interessensgruppen und Nichtregierungs-organisationen gegenüber den Unternehmen vertreten, wodurch normativer Druck aufgebaut wird (Sharfman, Shaft & Tihanyi, 2004). Der große Einfluss dieser Organisationen beruht auf der Möglichkeit, eine kritische Masse der Öffentlichkeit zu mobilisieren, was das Risiko einer Sanktionierung und damit den Reaktionsdruck erhöht. Hierzu trägt die hohe Präsenz der Organisationen und ihrer Aktionen in den Medien einen entscheidenden Teil bei (Suchanek & Lin-Hi, 2006). Auch seitens der Finanzmärkte werden die Forderungen nach einer nachhaltigen Geschäftstätigkeit stärker (Knörzer, 2001). Institutionelle Investoren wie Banken oder Versicherungen berücksichtigen zunehmend Umwelt- und Sozialkennzahlen in ihren Unternehmens-, Chancen- und Risikobewertungen. Der Zugang zu Kapital wird dadurch von nachhaltigen Unternehmensleistungen abhängig (Cramer, 2002; Suchanek & Lin-Hi, 2006). Im Gegensatz zu Unternehmen, die keine Umweltmaßnahmen betreiben, können nachhaltige Unternehmen sowohl Anleger mit konventionellen Entscheidungskriterien als auch Anleger mit einer Orientierung an Nachhaltigkeitsaspekten ansprechen. Somit eröffnen sich nachhaltigen Unternehmen zusätzliche Investorengruppen und Finanzmittel. Da eine positive Bewertung von unternehmerischer Nachhaltigkeit die Bereitstellung von Kapital für entsprechende Investitionen begünstigt, fungiert der Finanzmarkt als wichtiger Multiplikator für die Verbreitung des Konzepts in den Unternehmen (Hardtke & Prehn, 2001).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis4
Abbildungsverzeichnis5
Tabellenverzeichnis6
1. Einleitung7
1.1 Problemstellung7
1.2 Zielsetzung7
1.3 Vorgehensweise8
2. Grundlagen der Nachhaltigkeit9
2.1 Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit undnachhaltige Maßnahmen9
2.2 Triebkräfte für Nachhaltigkeit14
2.3 Unternehmerische Motive für Nachhaltigkeit18
3. Wertschöpfung durch nachhaltige Maßnahmen20
3.1 Begriffsbestimmung Wertschöpfung20
3.2 Mögliche Wirkungsmechanismen23
3.2.1 Kostenwirkungen25
3.2.2 Erlöswirkungen29
3.2.3 Risikowirkungen32
3.3 Wertschöpfungsanalyse ausgewählter nachhaltigerMaßnahmen34
3.3.1 Technische Maßnahmen42
3.3.2 Organisatorische Maßnahmen50
3.4 Kontingenzfaktoren56
3.4.1 Organisationsgröße57
3.4.2 Aufgabenumwelt60
4 Implikationen62
4.1 Forschung62
4.2 Praxis64
5 Fazit67
Literaturverzeichnis69

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