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Vertragstypen in Europa

Historische Entwicklung und europäische Perspektiven

Verlagsellier.european law publishers
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl376 Seiten
ISBN9783866539532
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,00 EUR

 

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Leseprobe
Einleitung (S. 1-2)

Francisco Javier Andrés Santos

„Typus“, „typisch“ und „Typologie“ sind im Wesen philosophische Begriffe: Es handelt sich um Begriff e, die Vorstellungen aus verschiedenen Wissensgebieten berühren und verbinden. Sie tragen zur Entwicklung dieser Vorstellungen bei, weil ihr Blickwinkel weiter ist und Querverbindungen miteinbezieht. Im Ursprung kommt „Typus“ vom griechischen τ?πος (typos), das „Schlag“ bedeutet, daher: „Abdruck, Eindruck, Figur“.

Rudolf Eucken weist darauf hin, dass die Begriff e „Typus“ und „typisch“ in ihrem heutigen Verständnis aus der Medizin stammten. Dilthey schreibt, der erst technische Gebrauch des Terminus fi nde sich bei dem Arzt Coelius, der vermutlich im zweiten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung lebte. Er bezog sich auf den Typus des Wechselfi ebers als Regel oder Norm des Krankheitsverlaufs; in diesem Sinne sprechen wir heute vom „typischen Verlauf “.

In moderner Zeit spricht man vom „Typ“ in der Psychologie, der Logik, der Linguistik, der Soziologie und allgemein den Sozialwissenschaften – natürlich auch in der Rechtswissenschaft . Karl Engisch sprach von einem „Modewort in allen Wissenschaft en“. Diesen Bedeutungen liegt das Verständnis vom „Typ“ als einem Modell zugrunde: Dieses Modell erlaubt es, eine unbestimmte Anzahl von Individuen / Individualitäten herzustellen, die als einer einheitlichen Klasse zugehörig erkennbar sind. Die einzigartigen Elemente sind Beispiele eines Typus und wirken verwandt.

Bisweilen wird der Begriff des Typus auf eines der Exemplare oder auf eine kleine Zahl von ihnen angewandt: insoweit sich darin besonders deutlich die Klasse zeigt, der sie angehören. Dann spricht man vom „typischen Fall“. Bisweilen gebraucht man „Typus“ in Bezug auf einen Komplex von Eigenschaft en oder Zeichen, die in keinem der Individuen einer gegebenen Klasse erscheinen, denen aber jedes einzigartige Element einer solchen Klasse nahe steht. Man spricht dann vom „Idealtypus“, von einem Darstellungsschema, als einer Form, die ein Bild vermittelt, anhand dessen es möglich ist, die anderen Exemplare einer Klasse zu erkennen und zu unterscheiden. In jedem Fall dient der Typus als strukturierende Denkform für eine bestimmte Sicht auf die Realität. Er erlaubt es, verteilte und isolierte Kenntnisse auf einen zusammenhängenden Gedanken zurückzuführen.

Jeder Typus enthält eine Reihe charakteristischer Zeichen, die ihn zu einem sinnvollen Ganzen machen: etwas Essentielles, das sich in jeder einzelnen ihm zugeordneten Erscheinungsform wiederholt. Diese „Essenz“ nennt man oft „Natur der Sache“. Entsprechend orientiert sich das typologische Denken an der Idee der „Natur der Sache“ (Kaufmann), mag es auch verschiedene Arten geben, die Bedeutung dieser „Natur der Sache“ aufzufassen, sogar off en skeptische (Engisch).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort????????????????????????????7
Preface????????????????????????????13
Prólogo????????????????????????????17
Einleitung??????????????????????????????????23
Der Vertrag – Eine Begriffsbildung??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????33
Realverträge: das mutuum??????????????????????????????????????????????????????????????67
Die Abgrenzung der aus locatio conductio resultierenden Klagen von anderen Aktionen????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????99
Classification of contracts: A view from a common lawyer??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????139
Zwischen Formstrenge und Inhaltsfreiheit – Stipulation und Privatautonomie bei Friedrich Carl von Savigny????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????175
Konturen des Werkrechts im Sächsischen BGB, dem Entwurf für ein einheitliches Schuldrecht und dem schweizerischen Obligationenrecht von 1883??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????221
Vertragstypenbildung im polnischen Recht unter besonderer Berücksichtigung der Generalklausel von Art. 750 KC????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????255
Der Vertragstyp des UN-Kaufrechts????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????281
„Güter und Dienstleistungen“ – Vertragstypenbildung durch den EuGH??????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????317

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